Viele Gedichte Ingeborg Bachmanns konfrontieren den Leser mit existenziellen Fragen über Tod, Zeit, Schuld, Form und Inhalt von Sprache, kurz: über alles, was Leben ist und mehr. Ihre Bildsprache, die in der Hausarbeit im weitesten Sinne betrachtet werden soll, geht mit der meist klaren Form und Struktur der Texte und den erwähnten existenziellen Themen eine für Bachmanns Werke charakteristische Verbindung ein. Die von der Schriftstellerin verwendete Metaphorik ist vielfältig, so benutzt sie z.B. Himmelskörper, Sternzeichen, menschliche Sinnesorgane, u.a. das Auge als sehendes und wissendes Symbol. Aber auch mediterrane Zeichen wie Fische, Schiffe, Ufer, usw. setzt sie ein, um ihre Fragen an den Leser zu formulieren. Anders als Gottfried Benn gibt sie ihren Gedichten eine dialogische Funktion, also auch der Kunst an sich. Sie sieht sie den Künstler als Teil der Gesellschaft, der eine aufklärende Verpflichtung hat. Mit Gottfried Benn und anderen Dichtern, nicht nur des 20. Jahrhunderts, hat Ingeborg Bachmann gemeinsam, dass sie sich unter anderem mit dem Motiv des Südens oder besser gesagt mit einem ganzen Komplex an Südmetaphern und -zeichen beschäftigten. Was der Süden in den Gedichten Bachmanns bedeuten kann, soll hier im Verlauf der Arbeit und anhand von den zwei als exemplarisch ausgewählten GedichtenHerbstmanöverundDas erstgeborene Landuntersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1) Ingeborg Bachmann
- 1.1) Das Verhältnis der Autorin zur Lyrik
- 2) Das Südmotiv als ambivalentes Konzept
- 2.1) Herbstmanöver¹
- 2.2) Das erstgeborene Land
- Nachwort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht das Südmotiv in zwei Gedichten Ingeborg Bachmanns, "Herbstmanöver" und "Das erstgeborene Land", und analysiert, wie es als ambivalentes Konzept die existenziellen Fragen und Widersprüche in ihrem Werk widerspiegelt.
- Das Südmotiv in der Lyrik Ingeborg Bachmanns
- Die Ambivalenz des Südens als Metapher und Symbol
- Die Rolle des Südens in der lebensweltlichen Erfahrung und im künstlerischen Schaffen Bachmanns
- Die Verbindung des Südmotivs mit existentiellen Themen wie Tod, Schuld und Zeit
- Der Einfluss der biografischen und literarischen Erfahrungen Bachmanns auf die Verwendung des Südmotivs
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort führt in das Thema der Hausarbeit ein und stellt die Bedeutung des Südmotivs in Ingeborg Bachmanns Werk dar. Es wird die Verbindung zwischen Bachmanns Lebenserfahrungen und ihren literarischen Arbeiten beleuchtet.
Das Kapitel 1.1) konzentriert sich auf Ingeborg Bachmanns Verhältnis zur Lyrik und die Kritik an ihrem Werk. Die Ambivalenz ihrer Lebensphilosophie und deren Reflexion in ihren Werken werden ebenfalls betrachtet.
Das Kapitel 2) widmet sich dem Südmotiv als ambivalentes Konstrukt in Bachmanns Gedichten. Es untersucht die Verbindung zwischen dem Südmotiv und existentiellen Themen wie Tod, Schuld und Zeit. Die Rolle des Südens als Metapher und Symbol in Bachmanns Werk wird ebenfalls analysiert.
Schlüsselwörter
Ingeborg Bachmann, Südmotiv, Ambivalenz, Lyrik, Existenzphilosophie, Herbstmanöver, Das erstgeborene Land, Tod, Schuld, Zeit, Metapher, Symbol, Lebensweltliche Erfahrung, Künstlerisches Schaffen, Biografische Erfahrungen, Literarische Erfahrungen.
- Quote paper
- Juliane Fehlig (Author), 2006, Das Südmotiv in zwei Gedichten von Ingeborg Bachmann, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/61161