Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema „Das Frauenbild der 20er Jahre“ und untersucht diesen Themenkomplex anhand der literarischen Positionen Irmgard Keuns, Marieluise Fleißers und Mela Hartwigs. Da mit den zwanziger Jahren eine Zeit beginnt, in der die Stellung der Frau immer mehr an Bedeutung gewinnt, werde ich zunächst die Rolle der Frau in der Gesellschaft betrachten. Dabei nehme ich Bezug auf das Bild der ‚Neuen Frau’ und hiermit verbunden, auf den enormen Aufschwung der Ange-stelltenkultur. In meinen Betrachtungen werde ich ebenfalls auf die Literatur der Zeit eingehen und anhand einiger Beispiele die Frage klären, inwieweit weibliche Angestellte und ein neues Frauenbild Thema der zeitgenössischen Literatur werden und welche Funktion diese dabei übernimmt.
Irmgard Keun, Marieluise Fleißer und Mela Hartwig sind Frauen der zwanziger Jahre, die den Weg des Schreibens als Form zur Verwirklichung ihres Selbst gewählt haben. Ihre eigenen Erlebnisse sind teilweise in ihre Werke mit eingeflossen, weshalb ich den Werdegang der Autorinnen, vor allem von Keun und Fleißer, etwas ausführlicher schildern werde. Mit der Betrachtung der drei verschiedenen Autorinnen im Kontext ihrer Zeit werde ich jeweils ein Werk ihrer Schaffensperiode auf Merkmale der ‚Neuen Frau’ untersuchen, den Stellenwert des Mannes und schlussendlich, welche unterschiedlichen Konzepte von Weiblichkeit verhandelt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Frau der zwanziger Jahre
- Die „Neue Frau“
- Weibliche Angestellte in der Weimarer Republik
- Das Bild der Frau in der Literatur der 20er Jahre
- Irmgard Keun: Das kunstseidene Mädchen (1932)
- Biografie: Irmgard Keun (1905 – 1982)
- Analyse des Romans Das kunstseidene Mädchen
- Erzählperspektive, Sprache und Stilmittel
- Betrachtung der Protagonistin Doris
- „Schreiben wie Film“ – Doris´ Aufzeichnungen und filmische Elemente in Das kunstseidene Mädchen
- Exkurs: Entwicklung des Films von 1900 bis 1930
- Kunstseidene Doris – „Neue Frau“?
- System des Männerfangs – Doris´ Beziehung zu Männern
- Großstadt im Roman Das kunstseidene Mädchen
- Exkurs: Großstadt
- Neue Sachlichkeit in Das kunstseidene Mädchen
- Exkurs: Neue Sachlichkeit
- Marieluise Fleißer: Ein Pfund Orangen (1926)
- Biografie: Marieluise Fleißer (1901 – 1974)
- Analyse der Erzählung Ein Pfund Orangen
- „Kalter Blick“ - Sachlicher Bericht
- Betrachtung der Protagonistin
- Betrachtung der männlichen Figur
- Geschlechterdifferenz
- Gesellschaft und Anonymität
- Mela Spira-Hartwig: Das Weib ist ein Nichts (1929)
- Biografie: Mela Spira-Hartwig (1893 - 1967)
- Analyse des Romans Das Weib ist ein Nichts
- Erzählperspektive, Sprache und Metaphorik
- Die Verwandlungen der Protagonistin Bibiana in den Beziehungen zu den verschiedenen Männern
- Der Abenteurer
- Der Musiker
- Der Bankier
- Der Arbeiter
- Darstellung von Männlichkeit
- Betrachtung der dargestellten Form von Weiblichkeit
- Körperlichkeit, Erotik und Sexualität in Das Weib ist ein Nichts
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Frauenbild der 1920er Jahre anhand der literarischen Werke von Irmgard Keun, Marieluise Fleißer und Mela Hartwig. Ziel ist es, die verschiedenen Konzepte von Weiblichkeit in diesen Werken zu analysieren und im Kontext der gesellschaftlichen Veränderungen der Zeit zu betrachten. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Rolle der „Neuen Frau“ und den Einfluss der sich wandelnden Arbeitswelt gelegt.
- Das Frauenbild in der Literatur der 1920er Jahre
- Die „Neue Frau“ und ihre Darstellung in den ausgewählten Werken
- Die Rolle der weiblichen Angestellten in der Weimarer Republik
- Vergleichende Analyse der literarischen Positionen der drei Autorinnen
- Die Bedeutung von Großstadt und Medien (Film) für das Frauenbild
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Frauenbildes der 1920er Jahre ein und beschreibt den methodischen Ansatz der Arbeit. Sie benennt die drei Autorinnen und ihre jeweiligen Werke als Gegenstand der Untersuchung und skizziert die einzelnen Analyse-Schritte. Der Fokus liegt auf der Erforschung verschiedener Weiblichkeitstypen und der gesellschaftlichen Einflüsse auf deren Darstellung in Literatur.
Die Frau der zwanziger Jahre: Dieses Kapitel beleuchtet die gesellschaftliche Situation der Frau in den 1920er Jahren, den Aufstieg der „Neuen Frau“ und den Einfluss der zunehmenden Zahl weiblicher Angestellter. Es wird die Verbindung zwischen dem gesellschaftlichen Wandel und der literarischen Darstellung von Frauen untersucht und der Grundstein für die anschließende Analyse der einzelnen Werke gelegt.
Irmgard Keun: Das kunstseidene Mädchen (1932): Die Analyse von Keuns Roman konzentriert sich auf die Protagonistin Doris und deren Darstellung als „Neue Frau“. Es werden die Erzählperspektive, der Stil und die filmischen Elemente des Romans untersucht. Die Beziehung Doris' zu Männern und die Bedeutung der Großstadt für die Erfahrung einer neuen Weiblichkeit werden detailliert analysiert. Der Roman wird zudem im Kontext der „Neuen Sachlichkeit“ eingeordnet.
Marieluise Fleißer: Ein Pfund Orangen (1926): Im Gegensatz zu Keuns Roman präsentiert Fleißers Erzählung ein anderes Frauenbild. Die Analyse konzentriert sich auf die sachliche Erzählperspektive, die Darstellung der Protagonistin und die zentrale männliche Figur. Die Geschlechterdifferenz und die Bedeutung von Anonymität und Gesellschaft werden im Detail untersucht.
Mela Spira-Hartwig: Das Weib ist ein Nichts (1929): Die Analyse von Hartwigs Roman beleuchtet die Transformationen der Protagonistin Bibiana in ihren Beziehungen zu verschiedenen Männern. Die Darstellung von Männlichkeit und Weiblichkeit wird verglichen und die Bedeutung von Körperlichkeit, Erotik und Sexualität im Roman untersucht.
Schlüsselwörter
Frauenbild, 1920er Jahre, Neue Frau, Weibliche Angestellte, Weimarer Republik, Irmgard Keun, Marieluise Fleißer, Mela Hartwig, Das kunstseidene Mädchen, Ein Pfund Orangen, Das Weib ist ein Nichts, Neue Sachlichkeit, Literaturanalyse, Geschlechterrollen, Großstadt, Film, Körperlichkeit, Erotik, Sexualität.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse des Frauenbildes in den 1920er Jahren anhand der Werke von Keun, Fleißer und Hartwig
Welche Autorinnen und Werke werden in dieser Arbeit untersucht?
Die Arbeit analysiert das Frauenbild der 1920er Jahre anhand der Werke von Irmgard Keun ("Das kunstseidene Mädchen"), Marieluise Fleißer ("Ein Pfund Orangen") und Mela Spira-Hartwig ("Das Weib ist ein Nichts").
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Ziel ist die Analyse verschiedener Konzepte von Weiblichkeit in den ausgewählten Werken und deren Einordnung in den gesellschaftlichen Kontext der 1920er Jahre. Besonderes Augenmerk liegt auf der Rolle der „Neuen Frau“ und dem Einfluss der sich verändernden Arbeitswelt.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt das Frauenbild in der Literatur der 1920er Jahre, die Darstellung der „Neuen Frau“, die Rolle weiblicher Angestellter in der Weimarer Republik, einen Vergleich der literarischen Positionen der drei Autorinnen und den Einfluss von Großstadt und Medien (insbesondere Film) auf das Frauenbild.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel zur gesellschaftlichen Situation der Frau in den 1920er Jahren, Einzelanalysen der drei genannten Romane/Erzählungen und ein Resümee. Jede Einzelanalyse beinhaltet biographische Informationen zur Autorin und eine detaillierte Untersuchung des jeweiligen Werkes unter verschiedenen Aspekten (Erzählperspektive, Stilmittel, Charaktere, gesellschaftlicher Kontext usw.).
Welche Aspekte werden in der Analyse von "Das kunstseidene Mädchen" von Irmgard Keun behandelt?
Die Analyse konzentriert sich auf die Protagonistin Doris, ihre Darstellung als „Neue Frau“, die Erzählperspektive, den Stil, filmische Elemente, Doris' Beziehungen zu Männern, die Bedeutung der Großstadt und den Kontext der „Neuen Sachlichkeit“.
Welche Aspekte werden in der Analyse von "Ein Pfund Orangen" von Marieluise Fleißer behandelt?
Die Analyse fokussiert die sachliche Erzählperspektive, die Darstellung der Protagonistin und der zentralen männlichen Figur, die Geschlechterdifferenz, Anonymität und den gesellschaftlichen Kontext.
Welche Aspekte werden in der Analyse von "Das Weib ist ein Nichts" von Mela Spira-Hartwig behandelt?
Die Analyse untersucht die Transformationen der Protagonistin Bibiana in ihren Beziehungen zu verschiedenen Männern, den Vergleich der Darstellung von Männlichkeit und Weiblichkeit, sowie die Bedeutung von Körperlichkeit, Erotik und Sexualität im Roman.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Frauenbild, 1920er Jahre, Neue Frau, Weibliche Angestellte, Weimarer Republik, Irmgard Keun, Marieluise Fleißer, Mela Hartwig, Das kunstseidene Mädchen, Ein Pfund Orangen, Das Weib ist ein Nichts, Neue Sachlichkeit, Literaturanalyse, Geschlechterrollen, Großstadt, Film, Körperlichkeit, Erotik, Sexualität.
- Quote paper
- Evelyn Fast (Author), 2006, Das Frauenbild der 20er Jahre. Literarische Positionen von Irmgard Keun, Marieluise Fleißer und Mela Hartwig, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/60657