„Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?“ - Jeder kennt diesen Kindervers, der viele dazu verlei-tet, an den schwarz bemantelten Mann zu denken, dem Exhibitionisten, der sich im Park vor Kindern oder Frauen entblößt. Doch hat sich schon einmal jemand gefragt, wovor der schwarze Mann sich ängstigt, oder was ihn zu einer solchen Handlung bewegt? Schämt er sich gar nicht?
Im Zeitalter des Zur-Schau-Stellens, in dem die Sexualmoral zu schwinden scheint, sind Exhibi-tionisten fast schon ins Komische abgedrängt und so gut wie überholt. Die heutigen sexuellen Verhältnisse haben sie um das Schockierende ihrer Existenz gebracht. Ist die reale Begegnung zwischen dem Exhibitionisten und seinem Opfer wirklich ohne Scham? Kommen der Exhibitio-nist und sein Opfer ohne sie aus? Und lässt es eine Frau tatsächlich kalt, wenn ein fremder Mann ihr unaufgefordert, hemmungslos und scheinbar stolz seinen erigierten Penis präsentiert, wo dieser doch in unserer Gesellschaft mit Aggression assoziiert wird?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erster Teil: Der Exhibitionismus als sexuelle Perversion
- 1. Was ist ein Exhibitionist?
- 1.1. Klinische Definition und diagnostische Leitlinien
- 1.1.1. Typologie des Exhibitionisten
- 1.2. Psychoanalytische Definition nach Freud
- 2. Allgemeine Definition der Perversion
- 3. Die psychoanalytische Theorie sexueller Perversionen
- 3.1. Die grundlegenden Ängste und Konflikte in der Entwicklung sexuell Perverser
- 3.2. Die Psychogenese der Perversion aus Sicht der klassischen Psychoanalyse
- 3.3. Psychodynamik der Perversion
- Exkurs: Über die Bedeutung der Sexualität in der psychischen Organisation des Menschen
- 1. Was ist ein Exhibitionist?
- Zweiter Teil: Zur Theorie von Scham und Schamentwicklung
- 4. Definition und Funktion der Scham
- 5. Psychoanalytische Schamtheorien
- 6. Die Entwicklung des Schamgefühls in der Kindheit
- Dritter Teil, Diskussion: Wird der Exhibitionismus durch einen unbewußten Schamkonflikt motiviert?
- 7.1. Die sexuelle Perversion als narzisstische Störung
- 7.2. Affektgeschehen versus Triebgeschehen
- 7.3. Die Scham als Ursache des Exhibitionismus
- 7.5. Der Prozess der Perversionsbildung
- 8. Die Krankheitswertigkeit der Scham im Exhibitionismus
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Rolle von Schamgefühlen im Exhibitionismus aus psychoanalytischer Perspektive. Die Arbeit zielt darauf ab, die Frage zu beantworten, ob Exhibitionismus durch unbewusste Schamkonflikte motiviert ist.
- Der Exhibitionismus als sexuelle Perversion
- Psychoanalytische Theorien der Scham
- Die Entwicklung von Schamgefühlen in der Kindheit
- Zusammenhang zwischen Scham und narzisstischer Störung
- Der Prozess der Perversionsbildung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt den Ausgangspunkt der Arbeit: die Frage nach der Rolle von Scham im Exhibitionismus. Die Autorin beschreibt ihre anfängliche Annahme, dass Exhibitionisten schamlos seien, und wie sich ihre Sichtweise im Laufe der Arbeit entwickelte. Sie erläutert die Schwierigkeit, sich in die Perspektive eines Exhibitionisten hineinzuversetzen und reflektiert die gesellschaftliche Wahrnehmung des Exhibitionismus.
Erster Teil: Der Exhibitionismus als sexuelle Perversion: Dieser Teil bietet eine umfassende Darstellung des Exhibitionismus, beginnend mit klinischen Definitionen und diagnostischen Kriterien. Es werden psychoanalytische Theorien nach Freud vorgestellt und die allgemeine Definition sexueller Perversionen erläutert. Die Autorin beleuchtet die psychogenetischen Aspekte und die psychodynamischen Mechanismen hinter der Perversion, unter Berücksichtigung der oralen, analen und narzisstischen Entwicklungsphasen. Ein Exkurs widmet sich der Bedeutung der Sexualität in der psychischen Organisation des Menschen.
Zweiter Teil: Zur Theorie von Scham und Schamentwicklung: Dieser Teil konzentriert sich auf die Definition und Funktion von Scham, präsentiert verschiedene psychoanalytische Schamtheorien und untersucht die Entwicklung des Schamgefühls in der Kindheit. Die Autorin erörtert die psychodynamischen Aspekte der Scham, den Zusammenhang mit dem idealen Selbst, Narzissmus und der Selbstpsychologie, sowie die Rolle der ödipalen Phase in der Schamentwicklung.
Dritter Teil, Diskussion: Wird der Exhibitionismus durch einen unbewußten Schamkonflikt motiviert?: In diesem Teil diskutiert die Autorin die zentrale Forschungsfrage der Arbeit. Sie analysiert den Exhibitionismus als narzisstische Störung, vergleicht Affekt- und Triebgeschehen, und untersucht die Scham als mögliche Ursache des Exhibitionismus. Ein besonderer Fokus liegt auf der unbewussten Scham und ihrer Abwehrmechanismen im Exhibitionismus sowie auf dem Prozess der Perversionsbildung. Abschließend wird die Krankheitswertigkeit der Scham im Exhibitionismus beleuchtet.
Schlüsselwörter
Exhibitionismus, Scham, Schamgefühl, Psychoanalyse, sexuelle Perversion, Narzissmus, Ödipuskomplex, Psychogenese, Abwehrmechanismen, Sexualität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: "Der Exhibitionismus und die Rolle der Scham"
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die Rolle von Schamgefühlen beim Exhibitionismus aus psychoanalytischer Sicht. Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wird Exhibitionismus durch unbewusste Schamkonflikte motiviert?
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt den Exhibitionismus als sexuelle Perversion, psychoanalytische Schamtheorien, die Entwicklung von Schamgefühlen in der Kindheit, den Zusammenhang zwischen Scham und narzisstischer Störung, und den Prozess der Perversionsbildung. Es werden klinische Definitionen, diagnostische Kriterien und psychodynamische Mechanismen beleuchtet.
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich primär auf psychoanalytische Theorien, insbesondere die Theorien Freuds zur Sexualität und Perversion. Es werden verschiedene psychoanalytische Schamtheorien diskutiert und deren Relevanz für den Exhibitionismus untersucht.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in drei Teile gegliedert: Der erste Teil behandelt den Exhibitionismus als sexuelle Perversion, der zweite Teil die Theorie von Scham und Schamentwicklung, und der dritte Teil diskutiert die zentrale Forschungsfrage nach dem Zusammenhang zwischen Scham und Exhibitionismus. Die Arbeit enthält eine Einleitung, Kapitelzusammenfassungen, ein Schlusswort und ein Schlüsselwortverzeichnis.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Autorin?
Die Zusammenfassung der einzelnen Kapitel gibt Aufschluss über die Argumentationslinie und die schrittweise Annäherung an die Forschungsfrage. Die Autorin beschreibt ihre anfängliche Annahme und deren Entwicklung im Laufe der Arbeit. Die detaillierten Schlussfolgerungen sind im dritten Teil und im Schlusswort zu finden.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Exhibitionismus, Scham, Schamgefühl, Psychoanalyse, sexuelle Perversion, Narzissmus, Ödipuskomplex, Psychogenese, Abwehrmechanismen, Sexualität.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Studierende der Psychologie, Psychotherapie und verwandter Disziplinen, die sich mit psychoanalytischen Theorien, sexuellen Perversionen und der Rolle von Scham befassen. Sie kann auch für Fachleute im Bereich der psychischen Gesundheit von Interesse sein.
Wo finde ich detailliertere Informationen zum Inhalt?
Das Inhaltsverzeichnis bietet einen detaillierten Überblick über die einzelnen Kapitel und Unterkapitel. Die Kapitelzusammenfassungen liefern eine prägnante Beschreibung des Inhalts jedes Teils der Arbeit.
- Arbeit zitieren
- Martina Juergens (Autor:in), 2001, Welche Rolle spielen Schamgefühle im Exhibitionismus? Ein psychoanalytisch orientierter Erklärungsversuch, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/59308