Nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands, wurde das Land unter den vier Siegermächten in Besatzungszonen aufgeteilt. Berlin, das in der sowjetischen Besatzungszone lag, hatte einen Sonderstatus. Die Stadt war in vier Sektoren aufgeteilt und stand unter der gemeinsamen Kontrolle der vier Siegermächte. Jede Besatzungsmacht war sich der Tatsache bewusst, dass dieser Besatzungszustand keine immerwährende Lösung für das Land darstellte. Aus diesem Grund trafen sich die Außenminister der vier Siegermächte wiederkehrend, um über den Fortbestand Deutschlands zu verhandeln. Diese Treffen führten aber immer weniger zu Ergebnissen, vielmehr verhärteten sich die Fronten zwischen Ost und West immer weiter. Auf der Londoner Außenministerkonferenz der vier Mächte Ende 1947 bestätigte sich, was sich schon in Moskau im Frühjahr des Jahres abgezeichnet hatte. Eine Übereinkunft zwischen der Sowjetunion und den Westmächten in der deutschen Frage war nicht mehr möglich. Nach dieser Konferenz gingen die Teilnehmer auseinander ohne einen Termin für eine neue Begegnung zu vereinbaren. Der in Potsdam 1945 eingesetzte Rat der Außenminister war gescheitert und hörte nach dem Abbruch der Londoner Verhandlungen faktisch auf zu bestehen. Eine Vereinbarung, wie es mit Deutschland weitergehen sollte, gab es nicht. Wie sich die Zukunft des Landes konkret ausgestalten sollte, und in welcher Form mit Deutschland im Allgemeinen und mit Berlin im Besonderen weiter umgegangen werden sollten, blieben offene Fragen zu dem Zeitpunkt. Knapp drei Jahre nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands, gab es folglich zu Beginn des Jahres 1948 noch keinen konkreten Plan für Deutschland von Seiten der Besatzungsmächte. Diese Frage soll den Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit bilden. Wie würde es politisch mit Deutschland weitergehen, wenn die Besatzungsmächte unterschiedliche Demokratievorstellungen mitbrachten und keine Einigungen erzielen konnten. Im Frühjahr des Jahres 1948 kam Bewegung in die Angelegenheit, da sich die USA, Großbritannien, Frankreich und die Beneluxstaaten versammelten, um über die Bedingungen eines zu gründenden westdeutschen Staates zu verhandeln. Die Verhandlungen führten zu dem Ergebnis, dass die deutschen Westzonen in ein staatliches Gebilde umzuwandeln seien und eine provisorische westdeutsche Regierung zu installieren sei. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Beginn der Berliner Blockade
- 3 Die Reaktion der Westmächte auf die Blockade
- 4 Die Durchführung der Luftbrücke
- 5 Politische Vorgänge und Veränderungen in Berlin
- 5.1 Spaltung der Polizei
- 5.2 Spaltung von Stadtverordnetenversammlung und Magistrat
- 6 Beilegung der Krise
- 7 Absichten und Veränderung der Absichten im Laufe der Krise
- 8 Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Berliner Blockade von 1948/49 und ihren Einfluss auf die politischen Entwicklungen in Deutschland. Sie analysiert die Ereignisse der Blockade, die Reaktionen der beteiligten Mächte und die langfristigen Konsequenzen für die deutsche Teilung.
- Die Ursachen der Berliner Blockade im Kontext der Nachkriegsordnung
- Die Rolle der Währungsreform als Auslöser der Krise
- Die Reaktionen der Westmächte und die Organisation der Luftbrücke
- Die politischen Veränderungen in Berlin während der Blockade
- Die langfristigen Folgen der Blockade für die deutsche Geschichte
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung skizziert den historischen Kontext nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands und der Aufteilung in Besatzungszonen. Sie hebt den Sonderstatus Berlins und die gescheiterten Verhandlungen der Siegermächte über die Zukunft Deutschlands hervor. Der Fokus liegt auf der Frage nach der politischen Entwicklung Deutschlands angesichts unterschiedlicher Demokratievorstellungen der Besatzungsmächte und dem Fehlen von Einigungen. Die Arbeit kündigt die Analyse der politischen Ereignisse in Berlin während der durch die Währungsreform ausgelösten Krise an, sowie die Untersuchung des Einflusses der Blockade auf das Vorgehen der Siegermächte und die Gründung der Bundesrepublik.
2 Beginn der Berliner Blockade: Dieses Kapitel beschreibt die Sechs-Mächte-Konferenz von 1948 und die damit verbundene Entscheidung für eine Währungsreform in den Westzonen. Die Sowjetunion interpretierte dies als Verstoß gegen die Potsdamer Abkommen und reagierte mit dem Austritt aus dem Alliierten Kontrollrat. Der sowjetische Protest gegen die bevorstehende Währungsreform kulminierte in der Unterbrechung der Stromversorgung und des Verkehrs zwischen den Westzonen und Berlin. Die Einführung zweier Währungen in Berlin wird detailliert dargestellt und als entscheidender Schritt auf dem Weg zur Blockade identifiziert. Die Darstellung betont, dass die von den Sowjets als "technische Schwierigkeiten" bezeichneten Behinderungen, im Wesentlichen propagandistischer Natur waren und auf die Verhinderung eines westdeutschen Staates zielten.
Schlüsselwörter
Berliner Blockade, Währungsreform, Kalter Krieg, Deutschland, Sowjetunion, Westmächte, Luftbrücke, Teilung Deutschlands, Potsdamer Konferenz, Alliierter Kontrollrat.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Berliner Blockade
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die Berliner Blockade (1948/49). Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Analyse der Ereignisse, der Reaktionen der beteiligten Mächte (Sowjetunion, Westmächte) und den langfristigen Folgen für die deutsche Teilung.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt die Ursachen der Blockade im Kontext der Nachkriegsordnung, die Rolle der Währungsreform als Auslöser, die Reaktionen der Westmächte und die Organisation der Luftbrücke, die politischen Veränderungen in Berlin während der Blockade (z.B. Spaltung der Polizei und des Magistrats) und die langfristigen Folgen für die deutsche Geschichte.
Wie ist das Dokument strukturiert?
Das Dokument ist in Kapitel gegliedert, beginnend mit einer Einleitung, die den historischen Kontext beschreibt. Es folgen Kapitel über den Beginn der Blockade, die Reaktionen der Westmächte, die Durchführung der Luftbrücke, die politischen Vorgänge in Berlin, die Beilegung der Krise und die Veränderung der Absichten der beteiligten Mächte im Laufe der Krise. Abschließend gibt es ein Resümee und eine Liste mit Schlüsselbegriffen.
Welche Kapitelzusammenfassungen werden angeboten?
Es werden Zusammenfassungen für die Einleitung und das Kapitel zum Beginn der Berliner Blockade bereitgestellt. Die Einleitung beschreibt den historischen Kontext nach der Kapitulation Deutschlands, den Sonderstatus Berlins und die gescheiterten Verhandlungen der Siegermächte. Das Kapitel zum Beginn der Blockade behandelt die Sechs-Mächte-Konferenz, die Währungsreform und die sowjetische Reaktion darauf, inklusive der Unterbrechung von Strom- und Verkehrsverbindungen nach West-Berlin.
Welche Schlüsselwörter werden genannt?
Die Schlüsselwörter umfassen: Berliner Blockade, Währungsreform, Kalter Krieg, Deutschland, Sowjetunion, Westmächte, Luftbrücke, Teilung Deutschlands, Potsdamer Konferenz, Alliierter Kontrollrat.
Was ist die Zielsetzung des Dokuments?
Die Arbeit untersucht die Berliner Blockade und ihren Einfluss auf die politischen Entwicklungen in Deutschland. Sie analysiert die Ereignisse, die Reaktionen der beteiligten Mächte und die langfristigen Konsequenzen für die deutsche Teilung.
Für wen ist dieses Dokument gedacht?
Das Dokument ist für akademische Zwecke konzipiert und dient der Analyse von Themen im Zusammenhang mit der Berliner Blockade. Es ist eine strukturierte Zusammenfassung, die sich an Wissenschaftler und Studenten richtet.
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- Nadja Kemper (Author), 2005, Die Blockade von Berlin 1948/49 und ihr Einfluss auf die politischen Entwicklungen in Deutschland , Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/59183