Im Zeitalter der mobilen Kommunikation haben Handys mittlerweile einen wichtigen Platz in der Gesellschaft eingenommen. Rund 50 Millionen Deutsche besitzen heutzutage ein Mobiltelefon – Tendenz steigend. Längst werden Handys nicht mehr nur zum Telefonieren verwendet. Die Besitzer nutzen ihr Mobiltelefon als Terminplaner, Wecker, fotografieren und verschicken komplexe Bilder. Besonders beliebt ist nach wie vor auch der Versand von Kurzmitteilungen. Ob bei Gewinnspielen, Televotings, Infodiensten, ob beruflich oder auch privat, aus der multimedialen Gesellschaft sind SMS kaum mehr wegzudenken. Im Jahr 2001 verschickten deutsche Nutzer knapp 20 Milliarden Kurzmitteilungen. Die enorme Ausbreitung von SMS rückt dieses Medium in den Mittelpunkt zahlreicher Forschungsrichtungen. Im Rahmen dieser Arbeit werden vor allem kommunikative und sprachliche Merkmale von Kurzmitteilungen untersucht. Nach einer kurzen Erläuterung der Analysegrundlagen erfolgt einleitend eine Einführung in die Technik und Gegebenheiten des Short Message Service. Ein Vergleich von SMS und Telegramm dient als Ausgangspunkt für eine kommunikationsorientierte Textanalyse der SMS im Korpus. Die anschließende sprachliche Analyse setzt sich zunächst mit dem Stellenwert der Sprache in SMS zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit auseinander. Ausgehend davon werden sprachliche Strukturen und Kurzformen in Kurzmitteilungen analysiert und die These der Existenz einer allgemeinen Norm dieser Kurzformen diskutiert. Zusätzlich von Interesse sind die Auswirkungen von Kurzformen auf die Kommunikation. Abschließend werden die Forschungsergebnisse mit einem Ausblick auf die weitere Entwicklung des Mediums SMS zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Analysegrundlagen
- 2.1 Empirische Untersuchung
- 2.2 SMS Korpus
- 3. SMS - Short Message Service
- 3.1 Technische Realisierung
- 3.2 Texteingabe per Handy
- 3.3 Motivation der SMS-Nutzung
- 3.4 SMS-Kontaktpartner
- 3.5 Ausnutzung der 160 Zeichen
- 4. SMS und Telegramm als Textkurzformen
- 4.1 SMS – Ein Text
- 4.2 Medialer Vergleich von SMS und Telegramm
- 5. Kommunikationsorientierte Textanalyse von SMS
- 5.1 Klassifikation von Textsorten
- 5.2 Kommunikative Funktionen von SMS
- 5.2.1 Kodierung des Korpus
- 5.2.2 Kontaktfunktion
- 5.2.3 Informationsfunktion
- 5.2.4 Obligationsfunktion
- 5.2.5 Appellfunktion
- 5.2.6 Deklarationsfunktion
- 6. SMS - Zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit
- 7. Sprachliche Strukturen von SMS
- 7.1 Orthographie
- 7.2 Großschreibung und Kleinschreibung
- 7.3 Interpunktion
- 7.4 Graphostilistische Besonderheiten
- 8. Kurzformen in der SMS-Kommunikation
- 8.1 Syntaktische Kurzformen
- 8.2 Lexikalische Kurzformen
- 8.2.1 Differenzierung von Kurzwort und Abkürzung
- 8.2.2 Kurzwörter - Eine Typologie
- 8.2.3 Abkürzungen als Kurzformen
- 8.3 Tilgung, Assimilation und Reduktion
- 9. Methodik der Kürzungen - Zur Existenz einer allgemeinen Norm
- 10. Beeinträchtigung der Kommunikation durch Kurzformen
- 10.1 Produktion und Rezeption von SMS-Texten
- 10.2 Auswirkungen von Kurzformen auf das Textverständnis
- 11. Resümee und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die kommunikativen und sprachlichen Merkmale von Kurzmitteilungen (SMS). Sie zielt darauf ab, die Besonderheiten dieses Mediums im Vergleich zu traditionellen Textformen zu analysieren und die Auswirkungen der spezifischen sprachlichen Strukturen auf die Kommunikation aufzuzeigen.
- Die technischen und sozialen Gegebenheiten des Short Message Service (SMS)
- Die kommunikativen Funktionen von SMS und deren Vergleich mit Telegrammen
- Die sprachlichen Strukturen von SMS, insbesondere Orthographie, Interpunktion und Kurzformen
- Die Frage nach einer allgemeinen Norm für die Verwendung von Kurzformen in SMS
- Die Auswirkungen von Kurzformen auf die Produktion und Rezeption von SMS-Texten
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung: Die Einleitung skizziert die Bedeutung von SMS in der heutigen Gesellschaft und stellt den Fokus der Arbeit auf die kommunikativen und sprachlichen Besonderheiten dieses Mediums.
- Kapitel 2: Analysegrundlagen: Dieses Kapitel beschreibt die empirische Untersuchung und den Korpus von SMS-Mitteilungen, auf denen die Analyse basiert.
- Kapitel 3: SMS - Short Message Service: Hier wird der technische Hintergrund des SMS-Systems erläutert und die Motivation sowie die Art der Nutzung von SMS in der Praxis beleuchtet.
- Kapitel 4: SMS und Telegramm als Textkurzformen: In diesem Kapitel werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von SMS und Telegrammen als Textformen analysiert.
- Kapitel 5: Kommunikationsorientierte Textanalyse von SMS: Dieses Kapitel untersucht die kommunikativen Funktionen von SMS und die spezifischen Merkmale ihrer Textsorten.
- Kapitel 6: SMS - Zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit: Hier wird die Position von SMS zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit diskutiert.
- Kapitel 7: Sprachliche Strukturen von SMS: In diesem Kapitel werden die sprachlichen Strukturen von SMS im Detail analysiert, inklusive Orthographie, Groß- und Kleinschreibung, Interpunktion sowie graphostilistische Besonderheiten.
- Kapitel 8: Kurzformen in der SMS-Kommunikation: Dieses Kapitel widmet sich den lexikalischen und syntaktischen Kurzformen in SMS und untersucht verschiedene Typen von Kurzformen und deren Entstehung.
- Kapitel 9: Methodik der Kürzungen - Zur Existenz einer allgemeinen Norm: Dieses Kapitel diskutiert die Frage, ob es eine allgemeine Norm für die Verwendung von Kurzformen in SMS gibt.
- Kapitel 10: Beeinträchtigung der Kommunikation durch Kurzformen: Dieses Kapitel untersucht die Auswirkungen von Kurzformen auf die Produktion und Rezeption von SMS-Texten, insbesondere auf das Textverständnis.
Schlüsselwörter
SMS, Kurzmitteilung, Short Message Service, Kommunikationsformen, sprachliche Strukturen, Kurzformen, Orthographie, Interpunktion, Mündlichkeit, Schriftlichkeit, Textverständnis, Kommunikation, Empirische Untersuchung, Korpusanalyse.
- Quote paper
- Patrizia Demleitner (Author), 2004, Das Medium SMS. Kommunikative und sprachliche Aspekte in Kurzmitteilungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/58582