Eine Vielzahl von Schülern erlebt das Zeugnis durchweg als eine mit der Schule unlösbar verknüpfte Notwendigkeit. Mit zunehmender Reife erwacht zwar eine gewisse Kritik und setzt eine wachsende Distanzierung von der Fremdbeurteilung ein, doch bleibt der Schüler letztlich an die im Schulzeugnis ausgesprochenen Wertungen gebunden und muss sie ernst nehmen. Dass es ohne Zeugnisse nicht geht, wissen wir, aber wäre es eine Möglichkeit Zensurenzeugnisse durch verbale Beurteilung zu ersetzen? Immer wieder werden Einwände gegen verbale Beurteilungen zu Tage gelegt, da „ Ziffernzensuren unerlässlich für das Ausleseprinzip unserer Leistungsgesellschaft“ seien. Doch andere Schulen und Ländern zeigen, dass es auch anders gehen kann. In Großbritannien, Italien, Dänemark, Norwegen und anderen Ländern lernen die Schüler bis zum 6. oder 8. Schuljahr ohne Ziffernnoten. Aber auch in Deutschland gibt es private Schulen, in denen hilfreiche, verbale Informationen anstelle der Ziffernnoten treten. Dazu gehören z.B. die Waldorfschule oder die Montessori Schule. Ist die Diskussion um verbale Beurteilungen vielleicht auch daran gebunden, dass sie mehr Zeitaufwand als Ziffernzensuren erfordern? Oder wünschen sich eigentlich Lehrer, Schüler und Eltern diese Art von Beurteilung und somit eine Eliminierung der Ziffernzensuren? Diese und andere Fragen möchte ich im Laufe meiner Hausarbeit erörtern, um aufzuzeigen, wo Ziffernzensuren als notwendig und unter welchen Bedingungen verbale Beurteilungen als die bessere Option gelten. Vor- und Nachteile beider Beurteilungsmöglichkeiten und die Vielfalt von Möglichkeiten verbaler Beurteilungen werden in dieser Arbeit dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung
- Pädagogische Leistungsbewertung
- Varianten der Rückmeldung
- verbale Beurteilungen
- verschiedene Varianten und Inhalte
- Erstellung von Zeugnissen ohne Noten
- Probleme
- Notenzeugnisse oder verbale Beurteilungen?
- Akzeptanz verbaler Beurteilungen
- Pro und Contra - ein Vergleich
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die Möglichkeit, Zensurenzeugnisse durch verbale Beurteilungen zu ersetzen. Sie beleuchtet die Vor- und Nachteile beider Beurteilungsmöglichkeiten und untersucht die Akzeptanz verbaler Beurteilungen. Darüber hinaus wird die Erstellung von Zeugnissen ohne Noten und die damit verbundenen Probleme beleuchtet.
- Die Bedeutung der pädagogischen Leistungsbewertung im individuellen Lernprozess
- Die verschiedenen Arten der Leistungsrückmeldung und ihre Bedeutung für die Lernentwicklung
- Die Möglichkeiten und Herausforderungen der verbalen Beurteilung
- Die Chancen und Risiken einer Noten-freien Zeugnisgestaltung
- Die Akzeptanz und die gesellschaftliche Relevanz von verbalen Beurteilungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorwort: Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor und verdeutlicht die Relevanz der Diskussion um verbale Beurteilungen im Bildungssystem.
- Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung: Dieses Kapitel definiert den pädagogischen Leistungsbegriff und beleuchtet verschiedene Arten von Leistungsrückmeldungen im Bildungsprozess.
- verbale Beurteilungen: Dieses Kapitel behandelt verschiedene Arten von verbalen Beurteilungen und die Herausforderungen bei der Erstellung von Zeugnissen ohne Noten.
- Notenzeugnisse oder verbale Beurteilungen?: Dieses Kapitel analysiert die Akzeptanz verbaler Beurteilungen und vergleicht die Vor- und Nachteile von Notenzeugnissen und verbalen Beurteilungen.
Schlüsselwörter
Verbale Beurteilung, Leistungsbewertung, Leistungsrückmeldung, Zeugnis, Zensuren, pädagogischer Leistungsbegriff, Lernentwicklung, Individualisierung, Akzeptanz, Motivation, Lernprozess.
- Arbeit zitieren
- Monique Schwertfeger (Autor:in), 2004, VERBALE BEURTEILUNG in der Schule: Zeugnisse ohne Noten - eine Möglichkeit?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/58448