Diese Hausarbeit soll einen Überblick über die Entwicklung des digitalen Musikmarkts im Internet liefern. Neue Technologien, die den kostenlosen Tausch von Musikstücken über das Internet ermöglichten, haben in der Musikindustrie in den vergangenen Jahren zu erheblichen Umsatzverlusten geführt. Um weiteren Verlusten entgegenzuwirken war die Plattenindustrie gezwungen, sich der wachsende Bedeutung des Vertriebes von Musik über digitale Distributionskanäle zu stellen. Dies geschah jedoch unverhältnismäßig spät und teils auch dilettantisch. So befindet sich die Musikbranche noch immer in einer Art Umbruchphase, deren aktueller Stand kritisch beleuchtet werden soll. Im Wesentlichen beinhaltet die Arbeit sechs chronologisch gegliederte Teile. Der erste Teil befasst sich mit dem Thema MP3 und der Napster-Technologie. Dies ist wichtig, weil erst durch den Erfolg von Napster das Potential des Internets für den Musikmarkt offensichtlich wurde. Im zweiten Teil geht es um die „Big Five“, die fünf größten Plattenlabels und die Schaffung ihrer Online-Präsenz. Eine Anzahl von Fusionen zwischen Unternehmen der Musik- und der Internetbranche sollte den Majors geeignete Internet-Plattformen liefern, was zunächst komplett fehlschlug. Der dritte Teil der Arbeit analysiert die Schlacht um den bisher kostenlosen und rechtsfreien Raum, wobei nicht nur auf beide Seiten - Angreifer und Verteidiger - eingegangen wird, sondern auch die nebenher laufenden technischen Fortschritte genau dargelegt und die ersten Ansätze auf Rechtsebende aufgezeigt werden. Der vierte Teil widmet sich dann ganz der ersten Novellierung des europäischen Urheberrechts. Im fünften Teil dieser Arbeit geht es um das vorläufige Endergebnis - den Status Quo des Online-Marktes und dem CD-Verkauf im Laden. Zudem wird auf die aktuelle Diskussion um eine zweite Novellierung des Urheberrechts und deren inhaltliche Problematik hingewiesen. Hierauf folgen einige vorerst nur in den USA umgesetzte marktstrategische Platzierungsbeispiele und alternative Konzepte, die einen Einblick in die Distributionsmöglichkeiten geben sollen, die sich der Musikindustrie durch das Internet bieten. Der fünfte und letzte Teil besteht aus Ausblick und Schlusswort.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Technologien verändern den Musikmarkt
- Die Entwicklung der MP3
- Napster macht Karriere
- Die Plattenkäufe gehen zurück
- Erste Fragen nach dem Copyright
- Das vorläufige Ende von Napster
- Napsters Erben
- Die Musikindustrie entdeckt das Internet
- MusicNet: BMG Entertainment, EMI Recorded Music und AOL Time Warner
- PressPlay: Vivendi Universal und Sony Music
- Die Plattformen fahren Verluste ein
- Minus-Folgen
- Ein Kampf entbrennt
- Die Musikindustrie holt zum Gegenschlag aus
- P2P-Börsen setzen sich zur Wehr
- Technische Schutzsysteme
- Der Kopierschutzstandard CDS 200
- Digital Rights Management Systems (DRM)
- Audio-Wasserzeichen
- Zugangsberechtigungssysteme
- Right Protection Systems (RPS)
- Rechtliche Schutzmaßnahmen
- Die EU-Urheberrechtsrichtlinie
- Das harmonisierte Vervielfältigungsrecht
- Das harmonisierte Recht der öffentlichen Wiedergabe
- Ausnahmen und Beschränkungen
- Schutz von technischen Maßnahmen
- Schutz der Rechtewahrnehmung
- Das vorläufige Endergebnis
- Neue Plattformen
- Handelsübliche CDs
- Tauziehen um die Privatsphäre
- Alternative Konzepte
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit widmet sich der Entwicklung des digitalen Musikmarkts im Internet, insbesondere im Kontext der Urheberrechtsproblematik. Ziel ist es, einen Überblick über die Herausforderungen und Veränderungen zu geben, die durch neue Technologien und die Verbreitung von Musikdateien im Internet entstanden sind.
- Einfluss von MP3-Technologie und Napster auf die Musikbranche
- Reaktion der Musikindustrie auf den digitalen Wandel
- Rechtliche und technische Schutzmaßnahmen
- Aktuelle Situation des Online-Musikmarktes
- Zukünftige Entwicklungen und alternative Konzepte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema und erläutert die Bedeutung der MP3-Technologie und des Napster-Systems für den Wandel im Musikmarkt. Im zweiten Kapitel werden die Online-Aktivitäten der großen Plattenlabels, die sogenannten "Big Five", und ihre gescheiterten Versuche, geeignete Internet-Plattformen zu schaffen, analysiert. Kapitel drei beleuchtet den Kampf um den bisher kostenlosen und rechtsfreien Raum im Internet, wobei sowohl die Angriffe der Musikindustrie als auch die Gegenwehr der P2P-Börsen sowie die technischen Fortschritte im Bereich des Kopierschutzes behandelt werden. Das vierte Kapitel widmet sich der ersten Novellierung des europäischen Urheberrechts und erläutert die wichtigsten Änderungen. Der fünfte Teil der Arbeit betrachtet den aktuellen Status Quo des Online-Musikmarktes und den CD-Verkauf im Laden, sowie die Diskussionen um eine zweite Urheberrechtsnovellierung. Hierauf folgen einige Beispiele für marktstrategische Platzierungsmodelle und alternative Konzepte, die die neuen Möglichkeiten der Musikdistribution im Internet aufzeigen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie die Entwicklung des digitalen Musikmarktes, Urheberrechtsproblematik, MP3-Technologie, Napster, Peer-to-Peer (P2P), Kopierschutz, Digital Rights Management (DRM), EU-Urheberrechtsrichtlinie, Online-Musikdistribution, CD-Verkauf und alternative Konzepte.
- Arbeit zitieren
- Christiane Rohr (Autor:in), 2005, Musik aus dem Netz: Digitale Verwertung und Urheberrecht, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/58012