Über den Spracherwerb kleiner Kinder gibt es unterschiedliche Theorien und Erklärungsversuche. Diese Spracherwerbstheorien bilden das Fundament für mögliche Erklärungsmuster. Innerhalb der Spracherwerbsforschung fand immer wieder ein Paradigmenwechsel statt; der Ansatz des Behaviorismus wurde längst für obsolet erklärt und Piagets kognitivistische Theorie als eher unzutreffend kritisiert. In den letzten zwanzig Jahren dominierte das generative und nativistische Modell Chomsky’s, das jedoch inhaltlich nie hinreichend definiert werden konnte und nur einen Teilaspekt des Spracherwerbs erklärt, und zwar die Kerngrammatik. Neuere theoretische Ansätze stehen nun im Vordergrund, die als usage-based und Selbstorganisation bekannt sind. Sie zeigen, wie sprachliche Strukturen mittels allgemeiner kognitiver Fähigkeiten aus der sozialen Interaktion und dem Input konstruiert werden können.
Diese Arbeit betrachtet die wesentlichen Aspekte des kindlichen Erstspracherwerbs, jedoch kann die Darstellung der etablierten, teilweise hochkomplexen Spracherwerbstheorien den tiefergehenden Details aufgrund des begrenzten Rahmens der Arbeit nicht gerecht werden. Daher stellt diese Arbeit nicht den Anspruch sich als eine komplette Analyse dieser Theorien zu bezeichnen, sondern bietet lediglich eine zusammengefasste Übersicht über die Vielzahl der Theorien und die verschiedenen Forschungsergebnisse.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition des Begriffes Spracherwerb
- Spracherwerbstheorien
- Die behavioristische Theorie
- Die nativistische Theorie
- Language Acquisition Device
- Prinzipien und Parameter Modell
- Kontinuitätstheorie
- Reifungshypothese
- Die kognitivistische Theorie
- Die interaktionistische Theorie
- Gebrauchsbasierter Spracherwerbsansatz nach Tomasello
- Spracherwerb durch Selbstorganisation
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert verschiedene Theorien des Erstspracherwerbs und bietet einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen und Kontroversen in diesem Bereich. Sie beleuchtet die historische Entwicklung des Forschungsfeldes, die unterschiedlichen theoretischen Ansätze und ihre Stärken und Schwächen.
- Die historischen Entwicklungen und Paradigmenwechsel im Bereich der Spracherwerbsforschung
- Die zentralen Theorien des Erstspracherwerbs, darunter die behavioristische, nativistische, kognitivistische und interaktionistische Theorie
- Die Rolle der sozialen Interaktion und des Inputs beim Spracherwerb
- Die Bedeutung von kognitiven Fähigkeiten und der Selbstorganisation für den Spracherwerb
- Die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen in der Spracherwerbsforschung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die historische Entwicklung des Forschungsfeldes und beleuchtet die unterschiedlichen Ansätze zur Erklärung des Spracherwerbs. Kapitel zwei definiert den Begriff Spracherwerb und erläutert die unterschiedlichen Facetten des Erwerbs einer Erstsprache. Kapitel drei widmet sich den verschiedenen Spracherwerbstheorien, beginnend mit der behavioristischen Theorie und ihren zentralen Argumenten. Es folgt eine Darstellung der nativistischen Theorie, die den Einfluss von angeborenen Fähigkeiten auf den Spracherwerb hervorhebt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beleuchtet verschiedene Theorien des Erstspracherwerbs, wie die behavioristische, nativistische, kognitivistische und interaktionistische Theorie. Dabei stehen zentrale Konzepte wie Language Acquisition Device, Prinzipien und Parameter Modell, Kontinuitätstheorie, Reifungshypothese, gebrauchsbasierter Spracherwerbsansatz nach Tomasello und Spracherwerb durch Selbstorganisation im Fokus. Darüber hinaus werden wichtige Aspekte wie die Rolle des Inputs, der sozialen Interaktion und kognitiver Fähigkeiten beim Spracherwerb betrachtet.
- Quote paper
- Kader Aki (Author), 2005, Theorien des Erstspracherwerbs, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/57398