¬ Qualitätsstandards [...] sind überwiegend zu beziehen auf die Klienten, ,,Kunden" und Zielgruppen sozialer Arbeit [...], wobei auch die Qualtitätsanforderungen der ,,Auftraggeber" (z.B. Gesetzgeber, Finanziers, Amtsleiter etc.) zu berücksichtigen sind. [...] Q. werden überwiegend definiert in den Qualitätsdimensionen der Struktur-, Prozeß- und Ergebnisqualität.
In der Dimension der Strukturqualität beziehen sie sich auf die Organisationsform eines Dienstes oder einer => Einrichtung, auf die materiellen und personellen Ressourcen, auf den Professionsalisierungsgrad der Fach- und Leitungskräfte.
Standards der Prozessqualität sind Definitionen über die Art und Weise der Dienstleistungserbringung wie z.B. Verlaufsdokumentationen, Kooperationsabsprachen der beteiligten Fachkräfte und Institutionen, Evaluierungsverfahren.
Q. in der Dimension der Ergebnisqualität benennen angestrebte Veränderungen auf die Person der Klienten / Kunden, auf ihr Verhalten, ihr subjektives Wohlempfinden, auf ihre => Lebenslage / Lebenssituation bezogen.
Nach der Festlegung der Einigung über Zielvereinbarungen und Q. werden im Prozeß des => Qualitätsmanagements Leistungsbeschreibungen (Produktgruppen) vereinbart und zur Grundlage von Dokumentations- und => Controlling-Verfahren gemacht.
Die Definition von Q. ist i.d.R. Teil von Prozessen der Modernisierung und der Einführung von => Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement bei => öffentlichen und => freien Trägern der Jugend-, Sozial- und Gesundheitshilfe. Für das Gelingen der Einigung über Zielvereinbarungen und Q. ist entscheidend, dass betriebswirtschaftliche Ziele sozialarbeiterische /sozialpädagogische Standards nicht überlagern bzw. verdrängen.2
[...]
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1 Vgl.: Fremdwörter, Buch und Zeit Verlagsgesellschaft mbH, Köln 1992, S. 325
2 Vgl.: Maelicke, Bernd; in: Lexikon der sozialen Arbeit, 1997, S. 755 f
Inhaltsverzeichnis
- 1. Qualitätsmanagement - Definitionen
- 1.1. Qualitätsstandards
- 1.2. Qualitätserhalt
- 1.2.1. Das Problem der Finanzierung
- 1.2.2. In der Debatte: Kosteneinsparung und Qualität
- 1.3. Qualitätssicherung
- 1.3.1. Die externe Qualitätssicherung
- 1.3.2. Die interne Qualitätssicherung
- 1.3.3. Der prozessuale Ablauf der Qualitätssicherung (gültig für externe und interne QS)
- 1.4. Qualitätsentwicklung: Benchmarking statt Zertifikate
- 1.4.1. Was ist Dienstleistungsqualität?
- 1.4.2. Zertifizierung bedeutet nicht immer Qualität
- 1.4.3. Benchmarking als Alternative
- 1.4.3.1. Datenbankgestützter Betriebsvergleich
- 1.4.3.2. Benchmarking als Zukunft der Qualitätssicherung?!
- 1.4.3.3. Die Instrumente und Methoden
- 1.5. Total-Quality-Management (TQM)
- 2. Controlling
- 2.1. Geschichte und Entwicklung
- 2.2. Begriff und Konzeption
- 2.2.1. Aufgaben und Grundlagen des strategischen Controlling in NPO
- 2.2.2. Aufgaben und Grundlagen des operativen Controlling in NPO
- 2.2.3. Zwischenzusammenfassung
- 2.3. Notwendigkeit des Controlling in NPO
- 2.4. Aufgaben des Controlling in NPO
- 2.4.1. Zielorientierung
- 2.4.2. Zukunftsorientierung
- 2.4.3. Serviceorientierung
- 2.4.4. Flexibilitätserhöhung
- 2.4.5. Verfahrensorientierung
- 2.4.6. Bezugsgruppenorientierung
- 2.5. Probleme bei der Einführung von Controlling
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Bedeutung von Qualitätsmanagement und Controlling im Kontext der Sozialen Arbeit. Sie beleuchtet die Herausforderungen und Chancen der Implementierung dieser Konzepte in einem Sektor, der sich durch spezifische Anforderungen und Zielsetzungen auszeichnet. Die Arbeit analysiert bestehende Qualitätsstandards und deren Anwendbarkeit auf die Soziale Arbeit sowie die Notwendigkeit und die Umsetzung von Controlling-Instrumenten.
- Definition und Anwendung von Qualitätsmanagement in der Sozialen Arbeit
- Entwicklung und Implementierung von Qualitätsstandards
- Die Rolle des Controllings in Non-Profit-Organisationen (NPO)
- Herausforderungen bei der Einführung von Controlling in der Sozialen Arbeit
- Benchmarking als Alternative zur Zertifizierung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Qualitätsmanagement - Definitionen: Dieses Kapitel legt die Grundlagen für das Verständnis von Qualitätsmanagement in der Sozialen Arbeit. Es definiert den Begriff der Qualität und erläutert verschiedene Qualitätsdimensionen (Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität) im Detail. Es werden Qualitätsstandards im Kontext der Sozialen Arbeit diskutiert, wobei die Berücksichtigung der Bedürfnisse von Klienten, Kunden und Auftraggebern betont wird. Die Herausforderungen der Finanzierung und der Abwägung zwischen Kosteneinsparung und Qualitätssicherung werden ebenfalls angesprochen. Die Bedeutung der Qualitätssicherung, sowohl intern als auch extern, wird eingehend behandelt, inklusive der Beschreibung des prozessualen Ablaufs. Schließlich wird das Konzept des Benchmarkings als eine zukunftsweisende Alternative zur alleinigen Fokussierung auf Zertifizierungen vorgestellt.
2. Controlling: Dieses Kapitel widmet sich dem Thema Controlling im Kontext von Non-Profit-Organisationen (NPO), insbesondere der Sozialen Arbeit. Es beleuchtet die Geschichte und Entwicklung des Controllings und erläutert dessen Begriff und Konzeption. Der Schwerpunkt liegt auf den Aufgaben und Grundlagen des strategischen und operativen Controllings in NPOs. Die Notwendigkeit des Controllings wird dargelegt, unterstützt durch die Beschreibung der verschiedenen Aufgaben, die vom Controlling in diesem Bereich übernommen werden (z.B. Ziel-, Zukunfts- und Serviceorientierung). Schließlich werden auch die Probleme bei der Einführung von Controlling in der Sozialen Arbeit analysiert, um ein ganzheitliches Verständnis dieses wichtigen Aspektes zu gewährleisten.
Schlüsselwörter
Qualitätsmanagement, Controlling, Soziale Arbeit, Qualitätsstandards, Qualitätssicherung, Benchmarking, Non-Profit-Organisationen (NPO), Kosteneinsparung, Ergebnisqualität, Prozessqualität, Strukturqualität, Dienstleistungsqualität, Strategisches Controlling, Operatives Controlling.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument "Qualitätsmanagement und Controlling in der Sozialen Arbeit"
Was ist der Inhalt des Dokuments "Qualitätsmanagement und Controlling in der Sozialen Arbeit"?
Das Dokument bietet einen umfassenden Überblick über Qualitätsmanagement und Controlling im Kontext der Sozialen Arbeit. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Definition und Anwendung von Qualitätsmanagement, der Entwicklung und Implementierung von Qualitätsstandards, der Rolle des Controllings in Non-Profit-Organisationen (NPOs), den Herausforderungen bei der Einführung von Controlling in der Sozialen Arbeit und Benchmarking als Alternative zur Zertifizierung.
Welche Themen werden im Kapitel "Qualitätsmanagement - Definitionen" behandelt?
Dieses Kapitel legt die Grundlagen des Qualitätsmanagements in der Sozialen Arbeit. Es definiert Qualität, erläutert Qualitätsdimensionen (Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität), diskutiert Qualitätsstandards unter Berücksichtigung der Bedürfnisse verschiedener Beteiligter, behandelt die Herausforderungen der Finanzierung und des Spannungsfelds zwischen Kosteneinsparung und Qualitätssicherung. Die interne und externe Qualitätssicherung sowie deren prozessualer Ablauf werden detailliert beschrieben. Abschließend wird Benchmarking als zukunftsweisende Alternative zur Zertifizierung vorgestellt.
Was sind die Schwerpunkte des Kapitels "Controlling"?
Das Kapitel "Controlling" konzentriert sich auf Controlling in Non-Profit-Organisationen (NPOs), insbesondere in der Sozialen Arbeit. Es beleuchtet die Geschichte und Entwicklung des Controllings, erklärt dessen Begriff und Konzeption, unterscheidet zwischen strategischem und operativem Controlling in NPOs und erläutert deren Aufgaben und Grundlagen. Die Notwendigkeit von Controlling in NPOs wird dargelegt, ebenso die verschiedenen Aufgaben des Controllings (z.B. Ziel-, Zukunfts- und Serviceorientierung). Schließlich werden Probleme bei der Einführung von Controlling in der Sozialen Arbeit analysiert.
Welche Qualitätsdimensionen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt die Qualitätsdimensionen Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität im Detail. Diese Dimensionen dienen zur umfassenden Bewertung der Qualität von Leistungen in der Sozialen Arbeit.
Welche Rolle spielt Benchmarking im Kontext des Dokuments?
Benchmarking wird als zukunftsweisende Alternative zur alleinigen Fokussierung auf Zertifizierungen im Qualitätsmanagement vorgestellt. Es bietet die Möglichkeit, sich mit anderen Organisationen zu vergleichen und Best Practices zu identifizieren.
Welche Herausforderungen werden bei der Einführung von Controlling in der Sozialen Arbeit angesprochen?
Das Dokument analysiert die spezifischen Probleme, die bei der Implementierung von Controlling-Instrumenten in der Sozialen Arbeit auftreten können. Diese Herausforderungen werden im Detail beleuchtet, um ein ganzheitliches Verständnis zu gewährleisten.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt des Dokuments?
Schlüsselwörter sind: Qualitätsmanagement, Controlling, Soziale Arbeit, Qualitätsstandards, Qualitätssicherung, Benchmarking, Non-Profit-Organisationen (NPO), Kosteneinsparung, Ergebnisqualität, Prozessqualität, Strukturqualität, Dienstleistungsqualität, Strategisches Controlling, Operatives Controlling.
Für wen ist dieses Dokument relevant?
Dieses Dokument ist relevant für alle, die sich mit Qualitätsmanagement und Controlling in der Sozialen Arbeit beschäftigen, einschließlich Fachkräfte der Sozialen Arbeit, Wissenschaftler, Studierende und Verantwortliche in Non-Profit-Organisationen.
- Quote paper
- Thorsten Klötzel (Author), Tobias Scharpekant (Author), 2002, Qualitätsmanagement und Controlling in der sozialen Arbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/5607