Dieses Fachbuch ist ein kompakter wissenschaftlicher Überblick über die Große Teichmuschel (Anodonta cygnea).
Thematisiert werden unter anderem äußere Merkmale, Verhaltensweisen und Beziehungen zum Menschen.
Auch der Artenschutz nimmt eine zentrale Stelle innerhalb der Arbeit ein.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Zielsetzung und Aufbau dieser Arbeit
2 Allgemeines zur Art Anodonta cygnea
2.1 Einordnung im Tierreich
2.1.1 Weitere Bezeichnungen von Anodonta cygnea
2.2 Aussehen
2.2.1 Organe
2.2.1.1 Sinnesorgane
2.3 Lebensraum
2.3.1 Verbreitungsgebiet
2.4 Lebensweise
2.4.1 Perlen(-herstellung)
2.5 Ernährung
2.6 Fortpflanzung
2.6.1 Symbiose mit dem Bitterling
2.7 Alter
2.8 Natürliche Feinde
3 Anodonta cygnea und der Mensch
3.1 Haltung durch den Menschen
3.1.1 Dauerhafte Haltung im Gartenteich
3.1.1.1 Überwinterung im Gartenteich
3.1.1.2 Überwinterung im Aquarium
3.1.2 Dauerhafte Haltung im Aquarium
3.2 Anodonta cygnea als Mahlzeit
3.3 Gefährdung
3.4 Schutzmaßnahmen zur Erhaltung der Art
3.5 Schadstoffe
3.5.1 Analyse Gewässergüte
4 Fazit
Literaturverzeichnis
Lars Müller ist Gewässerwart und Angler. Im Anschluss an die staatliche Fischereischeinprüfung absolvierte er erfolgreich den Lehrgang zum „Gewässerwart“. Er publiziert intensiv im Bereich der Malakozoologie. Sein Schwerpunkt sind Süßwassermuscheln.
1 Einleitung
1.1 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
Die Große Teichmuschel (Anodonta cygnea) ist eine der wichtigsten Süßwassermuschelarten Europas. Aufgrund ihrer Rolle als Gewässerreiniger wird sie von Fischwirten, Gewässerwarten, Anglern und Biologen gleichermaßen geschätzt und ist ein gern gesehener Gast in jedem Gewässer.
Ziel dieser Arbeit ist es, umfassende Informationen über die Große Teichmuschel zu vermitteln.
Hierfür werden zunächst allgemeine Fakten zur Art gegeben, unter anderem über Aussehen, Lebensweise und Fortpflanzung.
Anschließend wird die Beziehung zwischen Anodonta cygnea und dem Menschen betrachtet. Hier wird die Thematik der Haltung im Aquarium und im Gartenteich, aber auch die Gefährdung der Großen Teichmuschel angesprochen.
Ein zentraler Schwerpunkt dieser Arbeit ist es, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie der weitere Bestandsrückgang verhindert werden kann und welche Schutzmaßnahmen getroffen werden müssen, um auch in Zukunft Anodonta cygnea in den Gewässern vorzufinden.
Die Publikation endet mit einem kurzen Fazit.
2 Allgemeines zur Art Anodonta cygnea
2.1 Einordnung im Tierreich
Die Art Anodonta cygnea gehört zur Gattung der Teichmuscheln (Anodonta) und zur Familie der Fluss- und Teichmuscheln (Unionidae). Die Unionidae sind eine Familie in der Ordnung der Süßwassermuscheln (Unionida). Diese Ordnung Unionida gehört zur Klasse der Muscheln (Bivalvia).
Die Klasse der Muscheln ist eine Klasse im Tierstamm der Weichtiere (Mollusca).
Weitere Klassen im Tierstamm der Weichtiere sind die Klasse der Schnecken (Gastropoda) und die Klasse der Tintenfische (Coleoidea).
2.1.1 Weitere Bezeichnungen von Anodonta cygnea
Die Große Teichmuschel wird auch als „Schwanenmuschel“ oder „Weiher-Muschel“ bezeichnet.
An-Odonta ist griechisch und bedeutet „ohne Zähne“, cygnea leitet sich vom Wort cygnus ab (lat.: Schwan).1
2.2 Aussehen
Die Große Teichmuschel kann eine Länge von 26 Zentimetern erreichen.2 Am häufigsten sind Exemplare zwischen 12 und 20 Zentimetern Länge, bei einer Höhe von 6 bis 12 Zentimetern.3
Das Verhältnis von Länge zu Höhe ist etwa 3:1.4
Die Muschelschale besteht aus zwei hälftigen Klappen, die durch ein Schlossband (Ligament) verbunden sind. Darüber hinaus werden die Klappen mit Hilfe von zwei inneren Schließmuskeln zusammengehalten.5
Anodonta cygnea hat keine Seitenzähne am Muschelschloss.6 Darauf verweist auch der wissenschaftliche Name der Muschel, „Anodonta“, was übersetzt „die Unbezahnte“ bedeutet.
Die zwei Muschelklappen der Schale sind jeweils dünnwandig, breit, eierförmig und gelb bis braun gefärbt.7
Ober- und Unterrand der Muschelschale verlaufen fast parallel.8 Innen ist die Muschel stark perlmuttglänzend.9
Die Muschelschale besteht aus Calciumcarbonat (CaCO3).10
2.2.1 Organe
Zu den wichtigsten Organen der großen Teichmuschel zählen Niere, Herz, Magen und Darm. Alle Organe sind sehr klein.11
Die Niere filtert Giftstoffe, „das Herz pumpt sauerstoffreiches Wasser zu den Organen“12, im Magen wird die aufgenommene Nahrung mit Hilfe von Verdauungssäften, die aus der Verdauungsdrüse stammen, zu einem Brei verdaut. Im Darm werden der Nahrung die Nährstoffe entzogen und die Abfallstoffe zur Ausströmöffnung geleitet, von wo sie ins Wasser abgegeben werden.13
2.2.1.1 Sinnesorgane
Anodonta cygnea hat trotz eines fehlenden Kopfes eine Vielzahl an Sinnesorganen. So reagiert sie auf Berührungen, Licht und kann ihre Nahrung schmecken.14 Das Nervensystem besteht aus „zwei Nervensträngen, die zentral von einem Nervenknoten ausgehen“15.
2.3 Lebensraum
Anodonta cyanea bevorzugt Stillwasser, zum Beispiel Seen, Teiche und Baggerseen. „In größeren Fließgewässern lebt sie allenfalls in strömungsarmen Buchten“16. Schnell strömende Flüsse und Bäche meidet sie.
2.3.1 Verbreitungsgebiet
Da die Große Teichmuschel (Anodonta cygnea) häufig mit der Gemeinen Teichmuschel verwechselt wird (Anodonta anatina), ist das genaue Verbreitungsgebiet nicht bekannt.
Definitiv kommt die Art in Mittel- und Nordeuropa vor, genauso wie in Teilen Südfrankreichs, im gesamten Donaugebiet und in Zentralgriechenland bis hin zum Kaukasus.17
2.4 Lebensweise
Die Große Teichmuschel lebt am und im Grund des Gewässers. Mithilfe eines Fußes verankert sie sich im Untergrund.18 Dieser Fuß wird zwischen den Schalen hervorgeschoben und ermöglicht es der Muschel, sich langsam im und über den Schlamm fortzubewegen.19
Die Muscheln filtern das Wasser, um Nahrung aufzunehmen.
Bei Gefahr werden Fuß, Ein- und Ausströmöffnung eingezogen, die Atmung eingestellt und die Schalen fest verschlossen.20
2.4.1 Perlen(-herstellung)
Die Große Teichmuschel zählt nicht zu den Perlenmuscheln. Eine Perle wird man nicht in ihr finden.21
2.5 Ernährung
Die Große Teichmuschel besitzt zwei Öffnungen, die auch als Siphos bezeichnet werden.22
Wasser wird über die Einströmöffnung eingestrudelt und es werden kleine Nahrungsteilchen an den Kiemen aufgefangen, die zur Mundöffnung gelangen.
Das durchsiebte Wasser wird durch die Ausströmöffnung wieder ausgegeben. Als Nahrung dienen Detrius (Reste abgestorbener Tiere und Pflanzen), Plankton und Algen.23
Pro Stunde kann Anodonta cygnea 40 Liter Wasser, das heißt vier große, volle Wassereimer filtern.24
2.6 Fortpflanzung
Die Große Teichmuschel ist zwittrig.25 Umstritten ist, ob es rein männliche Tiere gibt. Die Muschel wird ab dem fünften Lebensjahr geschlechtsreif.26
Es werden bis zu „600.000 Eier“27 produziert, welche im Sommer „in den Kiemen befruchtet werden“28. Die Larven überwintern in den Kiemen.29 Im Frühjahr (Januar bis April) werden die 0,35 Millimeter großen Glochidien (schmarotzende Larven) ins Wasser abgegeben. Diese haften sich an der Haut oder in den Kiemen von Wirtsfischen an.30 Mit Hilfe eines 15 Millimeter langen Haltfadens und eines Hakens halten sie sich an ihrem Wirt fest.31 Als Wirtfische kommen unter anderem „Bachforelle, Regenbogenforelle, Brachse, Elritze, Güster, Hasel, Laube, Nerfling, Rotfeder, Flussbarsch, Zander, Hecht, Mühlkoppe, Dreistachliger Stichling“32, Bitterling und Karpfen in Frage. Bevorzugter Wirtsfisch ist der Bitterling.
Die Glochidien ernähren sich vom Gewebe des Fisches, der Wirt kommt hierbei nicht zu Schaden.33 Die parasitären Larven bleiben so lange an die Flossen oder Kiemen gehaftet, bis sie sich zu kleinen Muscheln entwickelt haben.34 Das sind in der Regel 10 Tage bis 4 Wochen, abhängig von der Wassertemperatur.35 Nun fallen sie zu Boden, vergraben sich im Schlamm und setzten dort ihre Entwicklung fort.36
2.6.1 Symbiose mit dem Bitterling
Der Bitterling dient für die Glochidien als Wirt, legt dafür aber seine Eier in der Muschelschale ab. In dieser können die kleinen Bitterlinge heranwachsen, geschützt vor Fressfeinden. Sind die Bitterlinge groß genug, öffnet die Große Teichmuschel ihre Schale und entlässt die Bitterlinge.37
Große Teichmuschel und Bitterling profitieren also voneinander und sind ein Abbild für eine perfekte Symbiose im Tierreich.
2.7 Alter
Anodonta cygnea kann in seltenen Fällen ein Alter von 30 Jahren erreichen.38 Üblich ist aber ein Alter von ca. 10 Jahren.
2.8 Natürliche Feinde
Häufig werden die Bisamratte (Ondatra zibethicus) und die Biberratte (Myocastor coypus) als die großen natürlichen Feinde der Großen Teichmuschel genannt. Beide Arten sind aber vorrangig Pflanzenfresser und fressen höchstens in Ausnahmefällen Muscheln, wenn sie nicht genügend pflanzliche Nahrung finden.39 Darüber hinaus fressen auch große Karpfen Teichmuscheln. Die Fische stupsen eine auf dem Gewässergrund liegende Muschel an, sodass diese zunächst ihre Schale fest verschließt, später aber den Fuß herausstreckt. Dieser wird von den Karpfen gepackt.40
Auch Waschbären und Otter können Muscheln knacken und verspeisen.41
3 Anodonta cygnea und der Mensch
3.1 Haltung durch den Menschen
3.1.1 Dauerhafte Haltung im Gartenteich
Die Haltung von Anodonta cygnea im Gartenteich ist durchaus möglich, da die Art pflegeleicht ist. Wichtig ist das Wasservolumen. Pro Großer Teichmuschel sollten mindestens 120 Liter zur Verfügung stehen, um eine ausreichende Nahrungszufuhr zu gewährleisten. Allerdings ist nicht die reine Wassermenge entscheidend, sondern die im Wasser enthaltenen Nahrungsbestandteile, die von der Muschel herausgefiltert werden. Daher sollte der Teich über genügend Wasserpflanzen besitzen, damit so auch genügend pflanzliche Schwebestoffe im Wasser sind.42 Vorwiegende Nahrung der Großen Teichmuschel ist Detritus, das heißt organische Stoffe aus sich zersetzender Pflanzen. Darüber hinaus dienen pflanzliches und tierisches Plankton als Nahrung, genauso wie Algen (Blaualgen, Grünalgen).43
Die Teichmuschel ist für den gesamten Gartenteich von Nutzen, da sie rund um die Uhr das Wasser filtert und so dafür sorgt, dass das Wasser klar und sauber bleibt. Ausgewachsene Exemplare können pro Stunde 40 Liter filtrieren.44 Ein starker Filter ist nicht nötig und entzieht Anodonta cygnea die Nahrung. Ideal ist ein Gartenteich ohne technischen Filter. Die Ausscheidungen der Muscheln dienen Pflanzen als Dünger.45
Wichtig ist ein schlammiger oder sandiger Boden, der es den Muscheln ermöglicht, sich einzugraben bzw. den Schlamm/Sand zu durchwühlen.46
Die Große Teichmuschel sollte nur in Teichen ohne Fische gehalten werden. Ansonsten parasitieren die Muschellarven in der Haut und den Kiemen der Fische, da das für die Metamorphose von Larve zu Muschel zwingend notwendig ist.47 Das ist zwar nicht schädlich für die Fische, dennoch sollten zu viele Muscheln im Teich vermieden werden, gerade wenn er nicht sehr groß ist. Ohne Wirt verenden die Larven und es kommt zu keinem Anstieg der Population von Großen Teichmuscheln im Gewässer.
Ideal sind zur Haltung von Anodonta cygnea somit große, fischarme Teiche mit sandigem oder schlammigem Grund und vielen Wasserpflanzen. Je größer und naturnaher der Gartenteich ist, umso besser.
3.1.1.1 Überwinterung im Gartenteich
Zum Anschauen werden Große Teichmuscheln häufig an den flachen Rand des Gartenteichs gesetzt. Hier wird meistens nicht bedacht, dass sich Teichmuscheln kaum bewegen. Im Winter frieren die flachen Zonen des Ufers häufig komplett zu.
Die ideale Lösung ist es, vor Winterbeginn einen Eimer mit mindestens 20 Zentimeter Schlamm oder Sand zu füllen und Anodonta cygnea hineinzusetzen. Am Eimer wird eine Schnur befestigt. Nun wird der Eimer samt der Muscheln nach unten ins tiefe Wasser gelassen, wo er in einer Tiefe von mindestens 80 Zentimeter verweilt. Der Sand/Schlamm ist eine hervorragende Wärmedämmung.
Im Frühjahr wird der Eimer mithilfe des Seils aus dem Wasser gezogen und die Muscheln können wieder ins seichte Wasser gesetzt und beobachtet werden.48
3.1.1.2 Überwinterung im Aquarium durch Umsiedelung vom Gartenteich
Grundsätzlich ist es auch möglich, die Teichmuschel/n im Aquarium zu überwintern. Hier gelten grundsätzlich die gleichen Anforderungen wie für die dauerhafte Haltung im Aquarium (siehe 2.1.2). Die Umsiedelung sollte vor Wintereinbruch erfolgen, spätestens wenn die Wassertemperatur 5 Grad Celsius beträgt.49
3.1.2 Dauerhafte Haltung im Aquarium
Die dauerhafte Haltung der Großen Teichmuschel im Aquarium ist problematisch und auch nicht üblich. Das Aquarium müsste eine Größe von mindestens 120 Litern haben. Häufig werden Große Teichmuscheln in zu kleine Aquarien gesetzt und verenden, da sie verhungern. Auch in großen Aquarien müssen Anodonta cygnea häufig zusätzlich gefüttert werden, der Aufwand hierfür ist enorm.50
Zerriebenes Trockenfutter wird von Muscheln häufig nicht aufgenommen, sondern wieder ausgestoßen. Besser geeignet sind Algensuspensionen und gelöste, frische Hefe. Es ist sinnvoll, die Muschel/n für die Fütterung in ein zweites Becken zu setzen, um die Verunreinigung des Hauptbeckens zu vermeiden.51
Zwingend notwendig ist eine Sand-/Schlamm-/ oder feine Kiesschicht am Grund des Aquariums von mindestens 20 Zentimetern Höhe. Auch Wasserpflanzen sind zwingend erforderlich.
Die Vergesellschaftung mit Garnelen, Schnecken und anderen Muscheln ist kein Problem. Große Krebse könnten Anodonta cygnea allerdings knacken.52
Stirbt eine Große Teichmuschel, gibt es einen üblen Verwesungsgeruch.53 Auch das spricht gegen die Haltung im Aquarium.
3.2 Anodonta cygnea als Mahlzeit
Muscheln spielten als Nahrungsmittel schon immer eine bedeutende Rolle für den Menschen. So gibt es Belege dafür, dass schon vor 165.000 Jahren Muscheln von Menschen als Nahrung konsumiert wurden.
Auch heute sind Muscheln nach wie vor geschätzte Speisen. Insbesondere Miesmuscheln, Austern und Venusmuscheln sind in der Gastronomie von Bedeutung.54
Die Große Teichmuschel sollte nicht verzehrt werden. Die Muscheln verbringen den Großteil ihres Lebens im Schlamm. Zwar geistern im Netz immer wieder Zubereitungsformen umher (z.B. „Teichmuscheln mit Zwiebelcayenne“), diese sollten aber nicht berücksichtigt werden, zumal die Große Teichmuschel unter Artenschutz steht. Ein User eines Angelforums bringt die Sache auf den Punkt, indem er von „Klärwerke[n] der Gewässer“55 spricht, die auch „große Mengen an Schwermetallen und Pestiziden in sich einlagern“56.
3.3 Gefährdung
Die Art gilt als stark gefährdet und steht unter Naturschutz. „In Österreich wird die Große Teichmuschel auf der Roten Liste bedrohter Tierarten mit Gefährdungsstufe 2 (Stark gefährdet) angeführt.“57
In keinem Fall darf sie aus der Natur entnommen und in ein Aquarium oder einen Gartenteich gesetzt werden. Stattdessen sollten Große Teichmuscheln in einem seriösen Tierladen oder Onlineshop erworben werden.58
Zwar ist Anodonta cygnea ein hervorragender Angelköder, dennoch ist auch die Verwendung als Köder aufgrund des Gefährdungsgrades zu unterlassen.
Die Gründe für den Rückgang der Art sind vielfältig: „fehlende Wirtsfische“59 in manchen Gewässern, „Nahrungsmangel“60, genauso wie zunehmende Gewässerverschmutzungen. Darüber hinaus verdrängen eingeschleppte Arten, wie zum Beispiel die Chinesische Teichmuschel (Sinanodonta woodiana), die einheimischen Muschelarten. So breitet sich die aus Fernost stammende, zu den invasiven Arten gehörende Muschel in Bayern aus.61
3.4 Schutzmaßnahmen zur Erhaltung der Art
Ein wichtiger Schritt den Bestandsrückgang von Anodonta cygnea zu verhindern, ist es, die weitere Ausbreitung der Chinesischen Teichmuschel (Sinanodonta woodiana) und anderer invasiver Arten in Europa zu verhindern. Umso schneller diese Eindämmung passiert, desto besser. Je mehr und je weiter sich die ausländischen Arten verbreiten, umso aufwendiger und kostspieliger wird es, diese wieder los zu werden.
Es muss eine kontinuierliche Aufklärung über die Wichtigkeit und Bedeutung der Art Anodonta cygnea bzw. die Klasse der Muscheln stattfinden. Die Wissensvermittlung sollte unter anderem in den Lehrgängen der Fischereivereine zur Fischereiprüfung geschehen. Erkennen viele Personen die Wichtigkeit von Muscheln im Ökosystem an, werden weniger Tiere aus der Natur entnommen, die dann in einem Aquarium oder Gartenteich landen und der Natur fehlen. Sollen Teich- oder andere Muschelarten privat gehalten werden, müssen diese über seriöse Anbieter erworben werden.
Jeder Angler muss auch über den Artenschutz der Süßwassermuscheln informiert sein, sodass keines der Weichtiere als Köder eingesetzt wird.
Genauso gilt es, Gewässerverschmutzungen zu vermeiden und für saubere Gewässer zu sorgen.
Daher ist es auch in Zukunft von großer Wichtigkeit, angehende Angler im Zuge des Fischereilehrgangs intensiv über Gewässerschutzmaßnahmen und Hegemaßnahmen zu unterrichten. Die Teilnehmer achten dadurch darauf, ihre Angelplätze sauber zu hinterlassen und tragen darüber hinaus ihr Wissen an Laien/Nichtangler weiter. Angler können und müssen hier zu Vorbildern im Artenschutz werden, bzw. sind es teilweise bereits.
Saubere Gewässer kommen nicht nur den Süßwassermuscheln zu Gute, sondern allen Fischarten, darunter auch den begehrten Forellen, Zandern und Hechten, aber auch dem Bitterling. Gerade der Schutz dieser Fischart ist wichtig, da davon auch die Große Teichmuschel aufgrund der Symbiose beider Arten profitiert.
Begradigungen von Flüssen sind im Hinblick auf den Schutz der Art möglichst zu unterlassen. Die Große Teichmuschel lebt in Flüssen lediglich in den strömungsarmen Bereichen. Durch Begradigungen entfallen diese und die Fließgeschwindigkeit erhöht sich, Anodonta cygnea findet keinen geeigneten Lebensraum mehr.
3.5 Schadstoffe und gefährliche Substanzen für Anodonta cygnea
Ammonium (NH4+) Ammoniak (NH3) und Nitrit (NO2-) sollten im Wasser nicht nachweisbar sein.
Nitrat (NO3-) sollte eine Grenze von 100 Milligramm pro 1 Liter Wasser nicht langfristig überschreiten. Gerade für die Haltung von Großen Teichmuscheln im Aquarium ist das Wissen darüber, welche Stoffe für die Teichmuscheln schädlich sind, von großer Bedeutung. Werden Ammonium, Ammoniak oder Nitrit im Aquarium nachgewiesen, bzw. ist der Wert für Nitrat zu hoch, muss zwingend ein Wasserwechsel durchgeführt werden.62
3.5.1 Analyse Gewässergüte
Grundsätzlich ist Anodonta cygnea sehr gut als Bioindikator geeignet. Findet man eine große Teichmuschel, kann man auf eine gute Wasserqualität schließen.
Zahlreiche komplett geöffnete, d.h. tote Teichmuscheln sind dagegen ein Warnhinweis für den Gewässerwart.
4 Fazit
Die Große Teichmuschel nimmt eine entscheidende Rolle bei der Gewässerreinhaltung ein und ist daher ein wertvoller Bestandteil jedes Gewässers.
Aus vielfältigen Gründen ist die Art bedroht, die teils menschlicher, teils biologischer Natur sind.
Zum Schutz der Art ist es unerlässlich, die Sauberhaltung von Gewässern sicherzustellen und die weitere Ausbreitung von invasiven Arten wie der Chinesischen Teichmuschel zu verhindern bzw. zu verlangsamen.
Literaturverzeichnis
Internetquellen:
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Buchquellen: Nagel, K.-O.: Große Teichmuschel Anodonta cygnea (Linnaeus, 1758), in: HMUKLV & Hessen-Forst Fena (Hrsg): Atlas der Fische Hessens – Verbreitung der Rundmäuler, Fische, Krebse und Muscheln, Wiesbaden, 2015
[...]
1 Vgl. o. V., 2012, Die große Teichmuschel oder Schwanenmuschel
2 Vgl. Energie- und Umweltagentur NÖ (Hrsg.), o. J., Internetquelle
3 Vgl. o. V., Große Teichmuschel oder Schwanenmuschel oder Weiher-Muschel (Anodonta cygnea), Internetquelle
4 Vgl. Groß, o. J., Internetquelle
5 Vgl. o. V., Muschelschale, Internetquelle
6 Vgl. Groß, o. J., Internetquelle
7 Vgl. INTERAQUARISTIK.de (Hrsg.), o. J., Internetquelle
8 Vgl. Groß, o. J., Internetquelle
9 Vgl. LERNHELFER (Hrsg.), o. J., Internetquelle
10 Vgl. Fratzl (Hrsg.), Musterkristalle in der Muschel, Internetquelle
11 Vgl. o. V., Große Teichmuschel oder Schwanenmuschel oder Weihermuschel (Anodonta cygnea)
12 o. V., Große Teichmuschel, Internetquelle
13 Vgl. o. V., Große Teichmuschel, Internetquelle
14 Vgl. Landesverband Sächsischer Angler (Hrsg.), o. J. Internetquelle
15 o. V., Große Teichmuschel, Internetquelle
16 Nagel, 2015, S. 401
17 Vgl. Gartenteich Ratgeber (Hrsg.), o. J., Internetquelle
18 Vgl. Robin Wood (Hrsg.), o. J., Internetquelle
19 Vgl. Naturschutzbund (Hrsg.), o. J., Internetquelle
20 Vgl. o. V., Große Teichmuschel oder Schwanenmuschel oder Weiher-Muschel (Anodonta cygnea), Internetquelle
21 Vgl. Gernot, 2013, Internetquelle
22 Vgl. Landesverband Sächsischer Angler (Hrsg.), o. J., Internetquelle
23 Vgl. o. V., Große Teichmuschel oder Schwanenmuschel oder Weiher-Muschel (Anodonta cygnea), Internetquelle
24 Vgl. Landesverband Sächsischer Angler (Hrsg.), o. J., Internetquelle
25 Vgl. Gartenteich Ratgeber (Hrsg.), o. J., Internetquelle
26 Vgl. Nagel, 2015, S. 401
27 o. V., Große Teichmuschel, Internetquelle
28 o. V., Große Teichmuschel, Internetquelle
29 Vgl. o. V., Große Teichmuschel, Internetquelle
30 Vgl. Bayerisches Landesamt für Umwelt (Hrsg.), 2012, Internetquelle
31 Vgl. o. V., Große Teichmuschel, Internetquelle
32 Bayerisches Landesamt für Umwelt (Hrsg.), 2012, Internetquelle
33 Vgl. Rücker, 2009, Internetquelle
34 Vgl. o. V., Entschlammung des Waldsees, Internetquelle
35 Vgl. o. V., Große Teichmuschel, Internetquelle
36 Vgl. o. V., Entschlammung des Waldsees, Internetquelle
37 Vgl. Böttcher, 2014, Internetquelle
38 Vgl. Nagel, 2015, S. 401
39 Vgl. Kuhnt, o. J., Internetquelle
40 Vgl. o. V., Muscheln/Teichmuscheln im Winter, Internetquelle
41 Vgl. o. V., Plündern Waschbären die Gretenberger Teiche, Internetquelle
42 Vgl. o. V.: Teichmuscheln im Gartenteich Haltung von A - Z, Internetquelle
43 Vgl. MÜRITZEUM (Hrsg.), o. J., Internetquelle
44 Vgl. o. V., Teichmuschel – Anodonta cygnea, Internetquelle
45 Vgl. o. V., Große Teichmuschel (Anodonta cygnea), Internetquelle
46 Vgl. MÜRITZEUM (Hrsg.), o. J., Internetquelle
47 Vgl. Gartenteich Ratgeber (Hrsg.), o. J., Internetquelle
48 Vgl. o. V., Teichmuscheln im Aquarium und Gartenteich – wie überwintern?, Internetquelle
49 Vgl. o. V, Teichmuscheln im Aquarium und Gartenteich – wie überwintern?, Internetquelle
50 Vgl. o. V., Teichmuschel: Lebensraum und Haltung, Internetquelle
51 Vgl. Wilstermann-Hildebrand, 2009, Internetquelle
52 Vgl. INTERAQUARISTIK.de (Hrsg.), o. J., Internetquelle
53 Vgl. o. V., Teichmuschel: Lebensraum und Haltung, Internetquelle
54 Vgl. Biologie Seite (Hrsg.), o. J., Internetquelle
55 o. V., Teichmuschel essen?, Internetquelle
56 o. V., Teichmuschel essen?, Internetquelle
57 Vgl. Naturschutzbund (Hrsg.), 2016 + 2017 Große Teichmuschel (Anodonta cygnea), Internetquelle
58 Vgl. Muschel King (Hrsg.), o. J., Internetquelle
59 Vgl. Naturschutzbund (Hrsg.), 2016 + 2017 Große Teichmuschel (Anodonta cygnea), Internetquelle
60 Vgl. Naturschutzbund (Hrsg.), 2016 + 2017 Große Teichmuschel (Anodonta cygnea), Internetquelle
61 Vgl. Sebald, 2017, Internetquelle
Häufig gestellte Fragen zu Anodonta cygnea
Was ist Anodonta cygnea (Große Teichmuschel)?
Anodonta cygnea, auch Große Teichmuschel, Schwanenmuschel oder Weiher-Muschel genannt, ist eine Süßwassermuschelart, die in Europa vorkommt. Sie gehört zur Familie der Fluss- und Teichmuscheln (Unionidae) und ist bekannt für ihre Rolle als Gewässerreiniger.
Wo lebt die Große Teichmuschel?
Die Große Teichmuschel bevorzugt Stillgewässer wie Seen, Teiche und Baggerseen. Sie lebt am und im Grund des Gewässers und verankert sich dort.
Wie sieht die Große Teichmuschel aus?
Die Große Teichmuschel kann bis zu 26 Zentimeter lang werden. Die Schale besteht aus zwei Klappen, die gelb bis braun gefärbt und innen stark perlmuttglänzend sind. Sie hat keine Zähne am Muschelschloss.
Was frisst die Große Teichmuschel?
Die Große Teichmuschel ernährt sich von Detritus (abgestorbene Tiere und Pflanzen), Plankton und Algen. Sie filtert das Wasser, um Nahrung aufzunehmen.
Wie vermehrt sich die Große Teichmuschel?
Die Große Teichmuschel ist zwittrig. Die Larven (Glochidien) werden ins Wasser abgegeben und haften sich an Fische an, wo sie sich zu kleinen Muscheln entwickeln. Der Bitterling dient hierbei als bevorzugter Wirt.
Wie alt kann die Große Teichmuschel werden?
Die Große Teichmuschel kann in seltenen Fällen ein Alter von 30 Jahren erreichen, üblich ist aber ein Alter von ca. 10 Jahren.
Ist die Große Teichmuschel gefährdet?
Ja, die Art gilt als stark gefährdet und steht unter Naturschutz. Gründe dafür sind fehlende Wirtsfische, Nahrungsmangel und Gewässerverschmutzungen.
Darf man die Große Teichmuschel im Gartenteich halten?
Die Haltung im Gartenteich ist möglich, wenn ausreichend Wasservolumen (mindestens 120 Liter pro Muschel) und ein schlammiger oder sandiger Boden vorhanden sind. Der Teich sollte idealerweise keine Fische enthalten.
Kann man die Große Teichmuschel essen?
Nein, die Große Teichmuschel sollte nicht verzehrt werden, da sie im Schlamm lebt und Schadstoffe einlagern kann. Außerdem steht sie unter Artenschutz.
Welche Schutzmaßnahmen gibt es für die Große Teichmuschel?
Wichtig ist die Verhinderung der Ausbreitung invasiver Arten, Aufklärung über die Bedeutung der Art, Vermeidung von Gewässerverschmutzungen und Schutz des Lebensraums.
Welche Schadstoffe sind gefährlich für die Große Teichmuschel?
Ammonium, Ammoniak und Nitrit sollten im Wasser nicht nachweisbar sein. Nitrat sollte eine Grenze von 100 Milligramm pro Liter Wasser nicht langfristig überschreiten.
Kann man die Große Teichmuschel zur Analyse der Gewässergüte nutzen?
Ja, Anodonta cygnea ist sehr gut als Bioindikator geeignet. Das Vorkommen deutet auf gute Wasserqualität hin, während zahlreiche tote Muscheln ein Warnhinweis sind.
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- Lars Müller (Author), 2020, Anodonta cygnea. Die Große Teichmuschel, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/541181