Die vorliegende Projektarbeit soll explizit geschlechtsspezifische Wahrnehmungsunterschiede untersuchen. Der gewählte Untersuchungsgegenstand soll hierbei das Thema "Plastik als Gesundheitsrisiko" sein.
Um sich dem Thema theoretisch zu nähern, werden grundlegende Wirkmechanismen der Wahrnehmung, sowie kognitive Verzerrungen und Wahrnehmungsabweichungen zur Realität skizziert. Dabei ist auch der aktuelle Forschungsstand berücksichtigt worden, um die vorliegende Arbeit auf wissenschaftlichen Daten aufzubauen und zu belegen.
Die Projektarbeit beruft sich dabei u. a. auf Arbeiten von Dohle (2010), der TU Köln (2016), Müller-Peters und Gatzert (2016), Kahnemann und Tversky (1982) sowie Analysen des Bundesinstituts für Risikobewertung (2019). Auf Basis der ausgewählten theoretischen Grundlagen und Forschungsergebnisse im Bereich Risikowahrnehmung geschlechtsspezifischer Risiko- und Präventionsverhalten sowie Gesundheitsrisiken durch Plastikkonsum soll ein grundlegendes Verständnis zur multidimensionalen Risikowahrnehmung geschaffen werden.
Um die Theorie in der Praxis zu überprüfen, wurde ein Feldversuch mithilfe eines entwickelten Online-Fragebogens initiiert, um einen möglichst aussagekräftigen gesellschaftlichen Tenor abbilden zu können und messbare Ergebnisse zu erzielen. Ferner wurde der Fragebogen hierzu auf unterschiedlichen Onlinekanälen verschiedensten Zielgruppen zur Verfügung gestellt.
Hierbei wurde der Versuch unternommen, eine möglichst heterogene Stichprobe zu erhalten, indem eine möglichst ausgewogene Gruppe an Befragten kontaktiert wurde. So z. B. Umweltverbände einerseits und Industrievertreter andererseits.
Im Anschluss dazu werden ausgewählte Ergebnisse der Befragung dargestellt, analysiert und interpretiert. Hierbei wird die Forschungsfrage den Ergebnissen der aktuellen Forschung gegenübergestellt und auf ihre Gültigkeit hin überprüft.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Grundlagen und Theoretische Einbettung
- 2.1 Grundlagen zur subjektiven Wahrnehmung
- 2.2 Zwei kognitive Systeme
- 2.3 Kognitive Verzerrungen (Heuristiken)
- 2.3.1 Repräsentativheuristik
- 2.3.2 Verfügbarkeitsheuristik
- 2.4 Wahrnehmungsabweichungen zur Realität (Biases)
- 2.4.1 Selbstüberschätzung
- 2.4.2 Omission bias („Unterlassungsverzerrung“)
- 3. Stand der Forschung
- 3.1 Risikowahrnehmung und zugrundeliegende Prozesse
- 3.2 Geschlechterspezifisches Risiko- und Präventionsverhalten
- 3.3 Gesundheitsrisiken durch Plastik
- 4. Forschungsmethode
- 5. Feldzugang
- 6. Befragte
- 6.1 Generation
- 6.2 Einkommen
- 6.3 Beschäftigung / Beruf
- 6.4 Bildungsstand
- 6.5 Geschlecht
- 7. Ausgewählte Ergebnisse des Fragebogens
- 8. Interpretation der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Projektarbeit untersucht geschlechterspezifische Unterschiede in der Wahrnehmung von Plastik als Gesundheitsrisiko. Ziel ist es, ein grundlegendes Verständnis der multidimensionalen Risikowahrnehmung zu schaffen und die Kluft zwischen objektiven Fakten und subjektiver Wahrnehmung zu beleuchten. Ein Online-Fragebogen wurde eingesetzt, um empirische Daten zu sammeln und die Forschungsfrage zu überprüfen.
- Subjektive Risikowahrnehmung und kognitive Verzerrungen
- Geschlechterspezifische Unterschiede im Risiko- und Präventionsverhalten
- Gesundheitsrisiken durch Plastikkonsum
- Auswertung der Ergebnisse eines Online-Fragebogens
- Interpretation der Ergebnisse im Kontext bestehender Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Risikowahrnehmung ein und hebt die Diskrepanz zwischen objektiven Fakten und subjektiver Bewertung hervor. Am Beispiel von Lebensmittelzusätzen wird verdeutlicht, wie unterschiedlich Risiken wahrgenommen werden. Die Arbeit fokussiert auf geschlechterspezifische Wahrnehmungsunterschiede beim Thema „Plastik als Gesundheitsrisiko“ und skizziert die Vorgehensweise der Untersuchung, die auf theoretischen Grundlagen, aktuellem Forschungsstand und einem Feldversuch mit Online-Fragebogen basiert.
2. Grundlagen und Theoretische Einbettung: Dieses Kapitel beleuchtet die subjektive Wahrnehmung von Risiken und deren Abweichung von der objektiven Eintrittswahrscheinlichkeit. Es werden die zwei kognitiven Systeme (System 1 und System 2) nach Kahneman und Tversky vorgestellt, sowie kognitive Verzerrungen (Heuristiken) wie die Repräsentativ- und Verfügbarkeitsheuristik und Biases wie Selbstüberschätzung und der Omission Bias. Diese Konzepte liefern Erklärungen für die Diskrepanzen zwischen wahrgenommenem und tatsächlichem Risiko.
3. Stand der Forschung: Dieses Kapitel beleuchtet den Forschungsstand zu Risikowahrnehmung, geschlechterspezifischem Risiko- und Präventionsverhalten sowie den Gesundheitsrisiken durch Plastik. Es werden Studien zitiert, die geschlechterspezifische Unterschiede im Gesundheitsverhalten zeigen, und die aktuellen Erkenntnisse über die gesundheitsschädlichen Auswirkungen von Mikroplastik auf Mensch und Umwelt zusammenfassen. Die Unsicherheiten und offenen Forschungsfragen im Bereich Mikroplastik werden hervorgehoben.
4. Forschungsmethode: Dieses Kapitel beschreibt die gewählte Forschungsmethode, die auf einem Online-Fragebogen basiert. Es werden die Vorteile des Online-Fragebogens gegenüber anderen Methoden erläutert, wie z.B. Zeiteinsparung, Kostenreduktion und höhere Repräsentativität. Die Gestaltung des Fragebogens (Likert-Skala, Fragestellungen) und die Plattform UniPark werden detailliert beschrieben.
5. Feldzugang: Der Feldzugang beschreibt die verschiedenen Online-Kanäle, die für die Verbreitung des Fragebogens genutzt wurden, um eine möglichst heterogene Stichprobe zu gewinnen. Es werden sowohl private als auch öffentliche Kanäle genannt und die Herausforderungen bei der Kontaktierung verschiedener Zielgruppen (z.B. Umweltverbände vs. Industrie) beleuchtet.
6. Befragte: Dieses Kapitel präsentiert die soziodemografischen Daten der Befragten, die die Zusammensetzung der Stichprobe aufzeigen (Alter, Einkommen, Beruf, Bildung, Geschlecht). Es wird auf ein Ungleichgewicht in der Geschlechterverteilung hingewiesen, mit einer überrepräsentierten weiblichen Teilnehmerzahl.
7. Ausgewählte Ergebnisse des Fragebogens: Dieses Kapitel präsentiert ausgewählte Ergebnisse des Fragebogens, die signifikante Unterschiede zwischen den Antworten von Frauen und Männern zeigen. Es werden spezifische Fragen und die dazugehörigen statistischen Auswertungen (t-Tests, Kreuztabellen) genannt, welche auf geschlechterspezifische Unterschiede in der Wahrnehmung und im Verhalten hinweisen.
8. Interpretation der Ergebnisse: Die Interpretation der Ergebnisse diskutiert die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Risikowahrnehmung von Frauen und Männern hinsichtlich Plastik als Gesundheitsrisiko. Es werden verschiedene Erklärungsansätze unter Einbezug der zuvor vorgestellten theoretischen Konzepte (Heuristiken, Biases) diskutiert, um die beobachteten Unterschiede zu verstehen.
Schlüsselwörter
Risikowahrnehmung, kognitive Verzerrung, Heuristik, Bias, Geschlechterunterschiede, Plastik, Mikroplastik, Gesundheitsrisiko, Online-Fragebogen, Präventionsverhalten, Selbstüberschätzung, Omission Bias, Verfügbarkeitsheuristik, Repräsentativheuristik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Projektarbeit: Geschlechtspezifische Unterschiede in der Wahrnehmung von Plastik als Gesundheitsrisiko
Was ist das Thema der Projektarbeit?
Die Projektarbeit untersucht geschlechterspezifische Unterschiede in der Wahrnehmung von Plastik als Gesundheitsrisiko. Sie beleuchtet die Kluft zwischen objektiven Fakten und subjektiver Wahrnehmung und analysiert die zugrundeliegenden kognitiven Prozesse.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Arbeit basiert auf einer Kombination aus Literaturrecherche, theoretischer Einbettung und empirischer Forschung. Ein Online-Fragebogen wurde eingesetzt, um Daten zu sammeln und die Forschungsfrage zu überprüfen. Die Auswertung der Daten erfolgte mittels statistischer Methoden (t-Tests, Kreuztabellen).
Welche theoretischen Konzepte werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf Konzepte der kognitiven Psychologie, insbesondere die zwei kognitiven Systeme nach Kahneman und Tversky, kognitive Verzerrungen (Heuristiken) wie die Repräsentativ- und Verfügbarkeitsheuristik und Wahrnehmungsabweichungen (Biases) wie Selbstüberschätzung und den Omission Bias. Diese Konzepte helfen, die Diskrepanzen zwischen wahrgenommenem und tatsächlichem Risiko zu erklären.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Ergebnisse des Online-Fragebogens zeigen signifikante geschlechterspezifische Unterschiede in der Wahrnehmung und im Verhalten bezüglich des Gesundheitsrisikos durch Plastik. Konkrete Ergebnisse werden in Kapitel 7 detailliert dargestellt und in Kapitel 8 im Kontext bestehender Forschung interpretiert. Es wird auf ein Ungleichgewicht in der Geschlechterverteilung der Stichprobe hingewiesen (Überrepräsentation von Frauen).
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, ein grundlegendes Verständnis der multidimensionalen Risikowahrnehmung zu schaffen und die geschlechterspezifischen Unterschiede in der Wahrnehmung von Plastik als Gesundheitsrisiko zu untersuchen. Sie soll die Diskrepanz zwischen objektiven Fakten und subjektiver Wahrnehmung beleuchten und Erkenntnisse für zukünftige Präventionsmaßnahmen liefern.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in acht Kapitel: Einleitung, Grundlagen und Theoretische Einbettung, Stand der Forschung, Forschungsmethode, Feldzugang, Befragte, Ausgewählte Ergebnisse des Fragebogens und Interpretation der Ergebnisse. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt der Forschungsfrage.
Wie wurde der Feldzugang gestaltet?
Der Fragebogen wurde über verschiedene Online-Kanäle verbreitet, um eine möglichst heterogene Stichprobe zu erreichen. Es wurden sowohl private als auch öffentliche Kanäle genutzt, wobei die Herausforderungen bei der Kontaktierung verschiedener Zielgruppen (z.B. Umweltverbände vs. Industrie) berücksichtigt wurden.
Welche soziodemografischen Daten wurden erhoben?
Es wurden Daten zu Alter, Einkommen, Beruf, Bildung und Geschlecht der Befragten erhoben, um die Zusammensetzung der Stichprobe zu beschreiben und mögliche Einflussfaktoren auf die Risikowahrnehmung zu analysieren.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Risikowahrnehmung, kognitive Verzerrung, Heuristik, Bias, Geschlechterunterschiede, Plastik, Mikroplastik, Gesundheitsrisiko, Online-Fragebogen, Präventionsverhalten, Selbstüberschätzung, Omission Bias, Verfügbarkeitsheuristik, Repräsentativheuristik.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Wissenschaftler, die sich mit Risikowahrnehmung, kognitiver Psychologie und Geschlechterforschung befassen. Sie ist auch für Praktiker im Gesundheitswesen und in der Umweltpolitik relevant, da sie Erkenntnisse für die Entwicklung effektiver Präventionsstrategien liefert.
- Quote paper
- Matthias Pirog (Author), 2020, Geschlechterspezifische Unterschiede in der Wahrnehmung von Plastik als Gesundheitsrisiko, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/540819