Die Diagnose einer demenziellen Erkrankung wird von Ärzten heutzutage zunehmend häufiger gestellt. Dies ist vor allem auf die unabwendbare demographische Entwicklung zurückzuführen. Sie besteht im Grunde darin, dass die Anzahl älterer Menschen in Deutschland tendenziell ansteigt. Begünstigt wird dies durch den medizinisch-technischen Fortschritt. So können neue Behandlungsmethoden und innovative Medikamente Erkrankungen, die mit zunehmendem Alter auftreten, entgegenwirken. Auf diese Weise wird den Älteren unserer Gesellschaft eine bessere Lebensqualität ermöglicht, die allerdings mit hohen Kosten verbunden ist, welche von der Solidargemeinschaft getragen werden.
Das Krankheitsbild Demenz stellt in diesem Zusammenhang eine Ausnahme dar. Diese Erkrankung ist bis heute nicht heilbar, sondern nur begrenzt therapierbar. Zudem steigt die Prävalenz exponentiell mit dem Alter an. Demzufolge werden Demenzerkrankungen für unsere Gesellschaft zu einer wachsenden Problematik und stellen die soziale Kranken- und Pflegeversicherung vor eine große Herausforderung. Um dem entgegenzuwirken hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) die Pflegestärkungsgesetze verabschiedet, die zum ersten Januar 2015 in Kraft treten werden.
Der amtierende Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe äußerte sich diesbezüglich wie folgt: „Mit dem Pflegestärkungsgesetz sorgen wir dafür, dass Demenzkranke und ihre Familien schon ab dem nächsten Jahr deutlich besser unterstützt werden. Wir brauchen darüber hinaus eine gemeinsame Kraftanstrengung in allen Bereichen unserer Gesellschaft. Dazu gehören neben einer guten medizinischen und pflegerischen Versorgung und Rehabilitationsmaßnahmen auch ein kompetenter Umgang mit Demenzkranken, sei es in Arztpraxen, Krankenhäusern oder in Bürgerämtern. Diesem Ziel dient die Allianz für Menschen mit Demenz.“
Zunehmend wird deutlich, welchen Stellenwert die Demenz in unserer Gesellschaft einnimmt. Denn Fakt ist, dass zurzeit in Deutschland rund 1,5 Millionen Menschen mit einer Demenzerkrankung leben. Jedes Jahr kommen 300.000 Neuerkrankungen dazu. Sollte in den künftigen Jahren auf diesem Gebiet kein Durchbruch stattfinden, steigt nach Vorausberechnungen der Bevölkerungsentwicklung die Anzahl von Demenzkranken bis zum Jahr 2050 auf ungefähr 3,0 Millionen an.
Auch das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) geht davon aus, dass im Jahr 2050 die Anzahl von Demenzkranken auf bis zu 3,0 Millionen ansteigen wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen zur Demenz
- Begriffserklärung
- Epidemiologie in Deutschland
- Risikofaktoren und Ursachen
- Diagnostik
- Verlauf und Prognose
- Formen der Demenz
- Primäre Demenzen
- Sekundäre Demenzen
- Therapie bei Demenzen
- Pflegeversicherung und Pflegebedürftigkeit
- Rolle der sozialen Pflegeversicherung
- Begriff der Pflegebedürftigkeit
- Leistungen der sozialen Pflegeversicherung
- Pflegebedürftigkeit bei Demenz
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Krankheitsbild Demenz und dessen Auswirkungen auf das deutsche Gesundheitswesen, insbesondere im Kontext der Pflegeversicherung. Das Ziel der Arbeit ist es, ein umfassendes Verständnis für die Demenz und ihre gesellschaftliche Relevanz zu entwickeln. Dabei werden sowohl die medizinischen Grundlagen der Demenz, wie auch die rechtlichen Rahmenbedingungen der Pflegeversicherung betrachtet.
- Medizinische Aspekte der Demenz
- Epidemiologie und Prävalenz der Demenz in Deutschland
- Risikofaktoren und Ursachen für Demenz
- Bedeutung der Demenz für die Pflegeversicherung
- Rechtliche Rahmenbedingungen der Pflegebedürftigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Demenz und ihre steigende Bedeutung im Kontext der demografischen Entwicklung ein. Sie beleuchtet die Problematik der steigenden Pflegebedürftigkeit und die Notwendigkeit von adäquaten Maßnahmen zur Unterstützung von Demenzkranken und ihren Familien.
Kapitel 2: Grundlagen zur Demenz
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Begriff der Demenz, ihrer Epidemiologie in Deutschland und ihren Risikofaktoren. Es beleuchtet die diagnostischen Verfahren und den Verlauf der Erkrankung.
Kapitel 3: Formen der Demenz
In Kapitel 3 werden verschiedene Formen der Demenz, sowohl primäre als auch sekundäre Demenzen, vorgestellt und erklärt. Außerdem wird die therapeutische Herangehensweise bei Demenz beleuchtet.
Kapitel 4: Pflegeversicherung und Pflegebedürftigkeit
Kapitel 4 analysiert die Rolle der sozialen Pflegeversicherung im Kontext der Demenz. Es werden die Definition von Pflegebedürftigkeit, die Leistungen der Pflegeversicherung und deren Relevanz für Demenzkranke betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die folgenden Schlüsselwörter und Themen: Demenz, Alzheimer, Pflegebedürftigkeit, Pflegeversicherung, Soziales, Gesundheitswesen, Demografie, Risikofaktoren, Diagnostik, Therapie, Prävalenz, Inzidenz, Deutschland, Rechtliche Rahmenbedingungen, Pflegeleistungen, Unterstützung, Gesellschaftliche Relevanz.
- Quote paper
- Philipp Schiffer (Author), 2014, Grundlagen zur Demenz im Zusammenhang mit der steigenden Pflegebedürftigkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/540632