Wann und wie begann der antike römische Ritus der "munera"? Dieser Frage widmet sich der Autor, indem er ausgewählte Quellen auf Informationen über die frühesten überlieferten Gladiatorenspiele in Rom hin untersucht und diese analysiert. Unter anderem werden hierbei die Fragen nach dem Zeitpunkt und Ort dieses Ereignisses und nach beteiligten historischen Personen aufgeworfen.
Das Wissen über römische Gladiatorenspiele prägt seit Jahrhunderten und bis heute unser Bild vom Alltagsleben in der antiken Metropole Rom. In den letzten Jahrzehnten war es insbesondere das Medium Film, das eine aufregend-bunte Perzeption vom "typischen" Gladiatoren und den "typischen" Spielen im Kolosseum bot und diese Art antiken Spektakels in den Fokus der Antikenrezeption rückte.
Im Mittelpunkt des Interesses standen dabei zumeist die Spiele der späten Republik und der Kaiserzeit – nicht zuletzt, da mit der Errichtung des Kolosseum in den 70er Jahren des 1. Jahrhunderts n. Chr. ein Bauwerk geschaffen wurde, das uns heute noch als Projektionsfläche für die imaginierten, vergangenen Kämpfe zur Verfügung steht. Der Beginn der Gladiatorenspiele liegt allerdings um einiges weiter zurück: Die Quellen legen nahe, dass die ersten Kämpfe in Rom bereits im 3. Jahrhundert v. Chr. stattfanden. Diese dienten vordergründig nicht – wie es insbesondere ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. der Fall war – der Massenunterhaltung des römischen Volkes, sondern stellten einen Bestandteil von Leichenfeiern dar und wurden "munera" genannt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Quellenanalyse: Die ersten Gladiatorenkämpfe in Rom
- Quellenkritik
- Darstellungen der ersten überlieferten Gladiatorenspiele Roms
- Zuordnung historischer Persönlichkeiten
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wann und wie die ersten Gladiatorenkämpfe im antiken Rom begannen. Durch die Analyse ausgewählter Quellen möchte sie Informationen über die frühesten überlieferten Gladiatorenspiele in Rom liefern. Dabei werden Fragen nach dem Zeitpunkt und Ort dieser Ereignisse sowie nach beteiligten historischen Persönlichkeiten beleuchtet.
- Die Bedeutung und Herkunft der römischen Gladiatorenspiele im Kontext von Leichenfeiern
- Die Quellenlage und -kritik für die Erforschung der ersten Gladiatorenkämpfe
- Die Analyse verschiedener antiker Werke, die Informationen über die ersten Spiele liefern
- Die Einordnung und Interpretation der Quellenangaben im Vergleich zu anderen Forschungsergebnissen
- Die Zuordnung von historischen Persönlichkeiten zu den in den Quellen genannten Personen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Entstehung der römischen Gladiatorenspiele und ihre Bedeutung im Kontext von Leichenfeiern. Es stellt fest, dass die ersten Kämpfe nicht der reinen Massenunterhaltung dienten, sondern eine rituelle Funktion im Rahmen der öffentlichen Bestattungszeremonien hatten.
Kapitel 2 widmet sich der Analyse der Quellen. Hierbei wird zunächst eine kritische Betrachtung der Quellen selbst vorgenommen, unter Berücksichtigung ihrer Entstehungskontexte und -zeiträume. Im Anschluss werden die Inhalte der Quellen detailliert analysiert und verglichen. Abschließend wird diskutiert, wie und in welchem Maße den in den Quellen genannten Personen historische Persönlichkeiten zugeordnet werden können.
Schlüsselwörter
Gladiatorenspiele, munera, Leichenfeiern, Quellenanalyse, Ab urbe condita, Livius, Valerius Maximus, Factorum et dictorum memorabilium, Periochae, Griphus ternarii numeri, Ausonius, Aeneiskommentar, Servius, Alison Futrell, Georges Ville.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2019, Die ersten Gladiatorenkämpfe im antiken Rom, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/540516