Eine Ausarbeitung zur zeitgenössischen Rezeption von Goethes Werther.
Während das 18. Jahrhundert europaweit von der Aufklärung geprägt war, entstand in Deutschland gegen Ende des Jahrhunderts die literarische Bewegung des Sturm und Drang. Johann Wolfgang Goethe, neben Lenz einer der prominentesten Vertreter dieser Bewegung, schrieb in dieser Zeit den Briefroman Die Leiden des jungen Werther, der 1774 erschien. Der Roman war beim Leserpublikum außergewöhnlich erfolgreich und erfuhr breite Aufmerksamkeit, was sich unter dem Begriff Wertherfieber subsumierte. Dies ist nicht zuletzt auch dem Umstand geschuldet, dass der Roman im 18. Jahrhundert an Popularität gewann und sich, während in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts noch Abenteuerromane dominierten, in der zweiten Hälfte zu Geschichten wandelte, die Authentizität versprachen.2 Mann kann also sagen, dass Goethes Werk in dieser Zeit für viel Aufsehen gesorgt hat. Aber was macht gerade Die Leiden des jungen Werther so erfolgreich? Was trifft den Nerv der Zeit, auch im Hinblick auf die Bewegung in der er entstanden ist? Um diese Fragen zu klären, muss man zunächst kurz den Sturm und Drang genauer definieren und ihn gegen die Aufklärung abgrenzen.
Inhaltsverzeichnis
- Was machte Goethes Briefroman Die Leiden des jungen Werther so erfolgreich?
- Sturm und Drang und Aufklärung
- Der Briefroman und die Tragik des Werthers
- Werthers Krankheit und die gesellschaftliche Einengung
- Die Bedeutung des Werther-Fiebers
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung analysiert den Erfolg von Johann Wolfgang Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“, der 1774 erschien und in der literarischen Bewegung des Sturm und Drang anzusiedeln ist. Ziel ist es, die Gründe für die außergewöhnliche Popularität des Werkes zu ergründen und dessen Relevanz im Kontext der zeitgenössischen gesellschaftlichen und literarischen Strömungen zu beleuchten.
- Die Rolle des Briefromans als Instrument der Selbsterfahrung und Kritik an gesellschaftlichen Konventionen
- Die Bedeutung von Gefühl und Individuum im Kontext des Sturm und Drang
- Die Tragik des Werthers als Spiegelung einer unvereinbaren Diskrepanz zwischen Individuum und Gesellschaft
- Die Ambivalenz von Werthers Krankheit und deren Interpretation in der Zeit
- Die Popularität des Werthers als Ausdruck des „Werther-Fiebers“ und dessen kulturelle Relevanz
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Ausarbeitung beginnt mit einer kurzen Einführung in den Sturm und Drang und seiner Positionierung gegenüber der Aufklärung. Dabei werden die zentralen Merkmale dieser Epoche und ihre Auswirkungen auf die Literatur beleuchtet.
- Der zweite Teil der Ausarbeitung analysiert den Briefroman als Instrument der Selbsterfahrung im Kontext des Sturm und Drang. Es wird auf die Besonderheiten des Werthers im Vergleich zu früheren Briefromanen hingewiesen und seine Bedeutung für die Darstellung individueller Emotionen und die Kritik an konventionellen Normen erläutert.
- Der dritte Teil widmet sich der Tragik des Werthers. Es werden die Faktoren analysiert, die zu seiner Selbstzerstörung führen, und die Bedeutung seiner Krankheit für das Verständnis seiner Lebensflucht und seines Ausbruchs aus der gesellschaftlichen Norm beleuchtet.
- Der vierte Teil der Ausarbeitung untersucht das Phänomen des „Werther-Fiebers“ und dessen Relevanz für die zeitgenössische Gesellschaft. Es werden die Gründe für die Popularität des Werkes und dessen Einfluss auf die Literatur und Kultur der Zeit diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Ausarbeitung beschäftigt sich mit zentralen Begriffen wie Sturm und Drang, Aufklärung, Briefroman, Selbstmord, Krankheit, Gesellschaft, Individuum, Gefühl, Vernunft und Emotion. Sie beleuchtet die Rolle der Literatur als Medium der Selbsterfahrung und Kritik in einer sich wandelnden Gesellschaft und analysiert die Bedeutung des Werthers als Ausdruck des „Werther-Fiebers“ und dessen kulturelle Auswirkungen.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2011, Was machte Goethes Briefroman "Die Leiden des jungen Werther" so erfolgreich?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/537421