In dieser Arbeit gehe ich auf das kunstvolle Erzählgewebe von Döblin ein und stelle die verschiedenen Erzählsituationen in Theorie und Praxis dar. Dazu beziehe ich mich auf den Romanprolog und erleuchte die darin enthaltenen Erzählsituationen. Um die auktoriale Allwissenheit des Erzählers genauer zu betrachten, knüpfe ich ebenso an die Kapitelüberschriften an. Anschließend gehe ich auf einen „übernatürlichen“ Erzähler -den Tod- ein, der plötzlich im Roman auftaucht und als weitere erzählende Instanz eine Rolle zugewiesen bekommt.
Weiterhin setze ich mich mit dem Begriff der Montage und dessen literarische Bedeutung für Döblin auseinander. Die Relevanz der Montagearbeit für den Autoren untermauere ich, indem ich seine Montagetechnik näher beschreibe und runde die Hausarbeit schließlich mit einem Fazit ab.
Mit dem Großstadtroman "Berlin Alexanderplatz" schuf Alfred Döblin im Jahre 1930 ein Kunstwerk, das durch seine komplexe Struktur und Erzählweise den Begriff des epischen Erzählens prägen und verändern sollte. Mithilfe von Erzählungen, Berichten, Dokumentationen und Zitaten baut Döblin seine eigene Stadt auf, indem sich nicht nur der Protagonist der Geschichte zurecht finden muss, sondern auch der Leser. Das dynamische Werk zwingt den Leser, sich eigens Orientierungspunkte zu setzen, um zu einer eigenen Ansicht der Stadt zu gelangen.
In dem Klassiker der Literatur des 20. Jahrhunderts geht es um den Protagonisten Franz Biberkopf, der frisch aus dem Gefängnis entlassen wird und versucht in Berlin ein anständiges Leben zu führen. Er versagt sowohl aus eigner Kraft, wie auch aus Fremdeinflüssen, die sich im weiteren Verlauf als Schicksalsschläge erweisen. Die Stadt ist mit seinen akustischen und bildlichen Überreizungen ein starker Gegner, die ihn zu verschlingen droht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erzählsituationen
- Erzählperspektiven
- Bezug zum Romanprolog
- Auktoriale Erzählsituation bezogen auf die Kapitelüberschriften
- Der Tod als Erzähler und Darsteller
- Der Montagebegriff
- Der Montagebegriff nach Döblin
- Montage im „Berlin Alexanderplatz“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert Alfred Döblins Roman „Berlin Alexanderplatz“ (1930) und untersucht die komplexe Struktur und Erzählweise, die den Begriff des epischen Erzählens prägen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Erforschung der verschiedenen Erzählsituationen im Roman und der Beziehung zwischen Erzähler und Leser.
- Analyse der Erzählsituationen in Döblins „Berlin Alexanderplatz“
- Die Rolle des auktorialen Erzählers und dessen Einfluss auf die Geschichte
- Die Bedeutung der Montagetechnik in Döblins Werk
- Die Relevanz der Erzählperspektiven für die Interpretation des Romans
- Die Darstellung der Stadt Berlin als prägender Faktor im Roman
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über den Roman „Berlin Alexanderplatz“ und stellt die Hauptthemen und die zentrale Figur Franz Biberkopf vor. Im Anschluss daran werden die verschiedenen Erzählsituationen in Theorie und Praxis beleuchtet. Der Romanprolog wird analysiert, um die auktoriale Erzählsituation, die sich durch Allwissenheit und Kommentarfunktion auszeichnet, zu verdeutlichen. Die Kapitelüberschriften werden als Indiz für die auktoriale Allwissenheit des Erzählers untersucht. Darüber hinaus wird die Rolle des „übernatürlichen“ Erzählers – des Todes – betrachtet.
Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Begriff der Montage und dessen Bedeutung für Döblin. Die Montagetechnik wird im Kontext des „Berlin Alexanderplatz“ näher beleuchtet.
Schlüsselwörter
Alfred Döblin, „Berlin Alexanderplatz“, Erzählsituation, auktoriale Erzählsituation, Montage, Montagetechnik, Stadtroman, Franz Biberkopf, Erzählperspektive, Tod als Erzähler, Romanprolog, episches Erzählen.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2017, Die Erzähltechnik und literarische Montage in Alfred Dublins "Berlin Alexanderplatz - Die Geschichte von Franz Biberkopf", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/537102