Selbstständigkeit und Selbsttätigkeit sind Ziele der Erziehung und müssten auch bei behinderten Menschen erreicht werden. Eine Persönlichkeit, die mündig, (selbst-)kritisch und kritikfähig ist, kann als Erziehungs- und Bildungsziel nicht übernommen werden. Denn hier besteht das Problem: Menschen mit einer Behinderung, genauer mit einer geistigen Behinderung, sind in der Fähigkeit des Lernens eingeschränkt und können sich daher nicht wie gesunde Menschen entwickeln. Sie können die Hürde der Lebenspraxis nicht ohne Hilfe, ohne eine `besondere´ Erziehung und pädagogische Einwirkung bewältigen. Was ist diese `Sonderpädagogik´ und welche Ziele verfolgt sie? Mit dieser Frage werde ich mich intensiver beschäftigen.
Bevor man sich mit der Frage beschäftigt, wie man mit der Methode „lebenspraktisches Lehren“ ein bestimmtes Maß an Selbstständigkeit eines geistig eingeschränkten Menschen erreichen kann, muss man sich zunächst einmal mit der Problematik auseinandersetzen, ob überhaupt geistig behinderte Menschen zur Autonomie erzogen oder besser aufgefordert werden können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: Die Hürde der Gesellschaft
- 2. Allgemeines Verständnis zur Ausdifferenzierung der Problematik, dass Schwerbehinderung und Behinderung als Gleiches angesehen werden
- 3. Selbstständigkeit und Selbsttätigkeit
- 4. Mündigkeit, Teilhabe und lebenspraktisches Lernen - Bedeutsamkeit in der Sonderpädagogik
- 4.1. Können geistig eingeschränkte Menschen mündig werden?
- 4.2. Teilhabe als Ziel
- 4.3. Lebenspraktische Tätigkeiten und Kompetenzen
- 5. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Facharbeit untersucht die pädagogische Einwirkung auf geistig beeinträchtigte Menschen und fokussiert insbesondere auf die Frage, wie Selbstständigkeit und Selbsttätigkeit erreicht werden können. Die Arbeit beleuchtet dabei die Herausforderungen, die mit der Förderung von Menschen mit geistiger Behinderung verbunden sind, und setzt sich mit den Zielen und Methoden der Sonderpädagogik auseinander.
- Die Bedeutung von Selbstständigkeit und Selbsttätigkeit in der Erziehung geistig beeinträchtigter Menschen
- Die Rolle der Sonderpädagogik bei der Förderung von Teilhabe und Lebenskompetenzen
- Die Bedeutung des „lebenspraktischen Lernens“ für die Entwicklung von Selbstständigkeit und Selbstbestimmtheit
- Die Herausforderungen und Chancen der Inklusion geistig beeinträchtigter Menschen
- Die Unterscheidung zwischen „Schwerbehinderung“ und „Behinderung“ im Kontext der pädagogischen Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung: Die Hürde der Gesellschaft
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der erfolgreichen pädagogischen Einwirkung auf geistig beeinträchtigte Menschen und erläutert die Notwendigkeit, die Ziele der Erziehung bei geistig eingeschränkten Menschen zu definieren. Sie hebt die Herausforderungen hervor, die mit der Entwicklung von Selbstständigkeit und Selbsttätigkeit bei Menschen mit geistiger Behinderung verbunden sind, und stellt die Sonderpädagogik als ein zentrales Element der pädagogischen Förderung in den Fokus.
Kapitel 2: Allgemeines Verständnis zur Ausdifferenzierung der Problematik, dass Schwerbehinderung und Behinderung als Gleiches angesehen werden
Dieses Kapitel befasst sich mit der Unterscheidung zwischen „Schwerbehinderung“ und „Behinderung“ im Kontext des SGB IX und erörtert die Bedeutung dieser Differenzierung für die pädagogische Praxis. Es wird deutlich, dass die Erziehungsmethoden und -arten aufgrund unterschiedlicher Bedürfnisse und Fähigkeiten von Menschen mit unterschiedlichen Formen von Behinderung differenziert werden müssen.
Kapitel 3: Selbstständigkeit und Selbsttätigkeit
Kapitel 3 beleuchtet die Problematik, ob geistig beeinträchtigte Menschen zur Autonomie erzogen oder aufgefordert werden können. Es setzt sich mit dem Konzept der „Bildsamkeit“ und „Bildung“ im pädagogischen Kontext auseinander und zeigt die Bedeutung von Selbstständigkeit für die Entwicklung der Persönlichkeit.
Schlüsselwörter
Geistige Behinderung, Sonderpädagogik, Teilhabe, Selbstständigkeit, Selbsttätigkeit, Lebenspraktisches Lernen, Inklusion, Bildsamkeit, Bildung, Schwerbehinderung, Behinderung
- Quote paper
- Dogukan Kocaoglu (Author), 2019, Teilhabe geistig eingeschränkter Menschen. Die Bedeutsamkeit der Lehre von lebenspraktischen Kompetenzen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/536292