Der Schwerpunkt dieser Hausarbeit liegt auf dem Gesundheitskonzept der Salutogenese und dem darin inhärenten Kohärenzgefühl. Die Diagnose "Anpassungsstörung" wird dabei unter salutogenen Gesichtspunkten beleuchtet und Interventionen für die psychiatrische Pflege daraus abgeleitet.
Stellen Sie sich einen Fluss vor an dem sie einmal gewesen sind. Sie werden sich vielleicht an einen Fluss erinnern, der ruhig und gemächlich floss und zum Baden einlud. Vielleicht erinnern Sie sich aber auch an einen Abschnitt des Flusses, der schnell und reißend gewesen ist und die Stromschnellen dort eine große Gefahr darstellten. Die Metapher eines Flusses griff Aaron Antonovsky in seinem Gesundheitsmodell der Salutogenese auf und steht dabei synonym zum Leben einschließlich seiner Höhen und Tiefen. Jeder einzelne Mensch ist Schwimmer im Fluss des Lebens. Auch Herr Müller befindet sich in diesem Fluss.
Herr Müller ist ein 30-jähriger Mann der vergangene Woche im Nachtdienst in der psychiatrischen Notfallambulanz am Klinikum Nürnberg vorstellig wurde. Er gab gedrückte Stimmung an, könne nicht mehr schlafen, sei unruhig, gereizt und leide unter Suizidgedanken. Als Ursache für seine aktuelle psychische Verfassung gab der Patient psychosoziale Belastungsfaktoren an. Herr Müller habe sich vor etwa zwei Monaten von seiner Partnerin getrennt und habe aktuell Schwierigkeiten am Arbeitsplatz. Der junge Mann wurde mit der Diagnose Anpassungsstörung (ICD-10: F.43) auf eine psychiatrische Allgemeinstation aufgenommen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Methodisches Vorgehen
- Ein- und Ausschlusskriterien
- Das Gesundheitskonzept der Salutogenese
- Entstehung und Gesundheitsverständnis der Salutogenese
- Generalisierte Widerstandsressourcen und Einflussfaktoren
- Das Kohärenzgefühl
- Anpassungsstörungen im Kontext der Salutogenese
- Psychiatrische Diagnose „Anpassungsstörung“ und klinische Relevanz
- Der Salutogenese-Ansatz bei Anpassungsstörungen
- Förderung des Kohärenzgefühls als fachpflegerische Expertise
- Pflegemaßnahmen zur Salutogenese
- Psychoedukation als pflegerische Intervention
- Kritische Reflexion
- Resümee/ Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht, wie das Kohärenzgefühl von Menschen mit einer Anpassungsstörung im psychiatrisch stationären Setting gefördert werden kann. Der Fokus liegt dabei auf dem Gesundheitskonzept der Salutogenese und dem darin inhärenten Kohärenzgefühl. Die Diagnose „Anpassungsstörung“ wird unter salutogenen Gesichtspunkten beleuchtet und Interventionen für die psychiatrische Pflege daraus abgeleitet.
- Das Gesundheitskonzept der Salutogenese und die Bedeutung des Kohärenzgefühls
- Die Diagnose „Anpassungsstörung“ im Kontext der Salutogenese
- Möglichkeiten zur Förderung des Kohärenzgefühls im psychiatrischen Setting
- Die Rolle der Psychoedukation in der pflegerischen Intervention
- Kritische Reflexion der Ergebnisse und Ausblick auf zukünftige Forschungsfelder
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Fall eines Patienten mit einer Anpassungsstörung vor und beleuchtet die steigende Anzahl von Fehltagen aufgrund dieser Diagnose. Sie führt das Gesundheitskonzept der Salutogenese und das Kohärenzgefühl als entscheidende Faktoren für die Bewältigung von Stressoren ein. Das methodische Vorgehen beschreibt die Recherchemethoden und die Ein- und Ausschlusskriterien für die Literaturrecherche.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem Gesundheitskonzept der Salutogenese, inklusive seiner Entstehung und des Gesundheitsverständnisses. Es wird die Kritik an der pathologischen Sichtweise auf Gesundheit erläutert und die Bedeutung des Salutogenese-Modells von Aaron Antonovsky hervorgehoben.
Kapitel 4 untersucht Anpassungsstörungen im Kontext der Salutogenese. Die psychiatrische Diagnose „Anpassungsstörung“ und ihre klinische Relevanz werden beleuchtet. Der Fokus liegt auf dem Salutogenese-Ansatz bei Anpassungsstörungen.
Kapitel 5 widmet sich der Förderung des Kohärenzgefühls als fachpflegerische Expertise. Es werden Pflegemaßnahmen zur Salutogenese und die Rolle der Psychoedukation als pflegerische Intervention beschrieben.
Kapitel 6 widmet sich einer kritischen Reflexion der Erkenntnisse und diskutiert die Grenzen des Forschungsstandes.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Hausarbeit sind: Salutogenese, Kohärenzgefühl, Anpassungsstörung, Psychoedukation, psychiatrische Pflege, Gesundheitsmodell, Krankheitsmodell, Ressourcen, Stressoren, Intervention, fachpflegerische Expertise.
- Quote paper
- Melanie Stark (Author), 2019, Das Gesundheitskonzept Salutogenese, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/535689