Eine zentrale Frage innerhalb der Soziologie ist, wie Wirklichkeit entsteht. Die folgende Arbeit versucht unter Rückgriff auf das Werk von Peter L. Berger und Thomas Luckmann „Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit“ eine Antwort darauf zu finden. Berger und Luckmann stellten das vortheoretische Alltagswissen in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen und machen es so zum Kernproblem ihrer Wissenssoziologie. Damit wollen sie die für die Gesellschaft zentrale Rolle des Wissens herausstellen und dasselbe innerhalb des gesellschaftlichen Entstehungsprozesses verorten.
Die Entstehung der gesellschaftlichen Wirklichkeit wird hier verstanden als dialektischer Prozess, der aus verschiedenen simultan ablaufenden Elementen besteht und die Welt konstruiert. Eine besondere Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Sozialisation und die Tradierung sowie Transformierung des gewonnenen Wirklichkeitsbegriffs. Erst die Weitergabe des Wissens über die verschiedenen Codes der Wirklichkeit machen diese erfahrbar und somit auch existent. Diesen Prozess näher zu beleuchten und in seinen Facetten zu verdeutichen, hat sich das vorliegende Werk vorgenommen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Biographie und wissenschaftlicher Hintergrund
- Schlüsselbegriffe
- Der Doppelcharakter der relativen Wirklichkeit der Alltagswelt
- Der dialektische Prozess
- Das Wissen
- Der dialektische Prozess der Wirklichkeitsentstehung
- Externalisierung als Notwendigkeit des Menschen
- Objektivation der Lebenswelt
- Mittel der Objektivation
- Sprache als Mittel der Sinnvermittlung
- Institutionalisierung
- Legitimierung der Objektivation
- Internalisierung der Wirklichkeit
- Primäre Sozialisation
- Sekundäre Sozialisation
- Wirklichkeitssicherung und -transformation
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Buch von Berger und Luckmann zielt darauf ab, die Entstehung der gesellschaftlichen Wirklichkeit als einen dialektischen Prozess zu verstehen und zu analysieren. Anstatt sich mit dem Problem der Ideologie auseinanderzusetzen, fokussieren die Autoren auf das alltägliche Wissen als Kernproblem ihrer Wissenssoziologie. Sie streben eine systematische Theorie des Alltagswissens an, um die zentrale Rolle von Wissen innerhalb des gesellschaftlichen Entstehungsprozesses zu verdeutlichen.
- Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit als dialektischer Prozess
- Die Bedeutung von Alltagswissen für die Wissenssoziologie
- Die Rolle der Sozialisation bei der Internalisierung von Wirklichkeit
- Die Mechanismen der Sicherung und Transformation von gesellschaftlicher Wirklichkeit
- Die Unterscheidung zwischen objektiver und subjektiver Wirklichkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der gesellschaftlichen Konstruktion der Wirklichkeit ein und stellt die Intentionen der Autoren dar. Kapitel 2 beleuchtet die biographischen und wissenschaftlichen Hintergründe von Peter L. Berger und Thomas Luckmann, wobei der Einfluss von Alfred Schütz besonders hervorgehoben wird. Kapitel 3 behandelt zentrale Schlüsselbegriffe der Theorie, darunter die relative Wirklichkeit der Alltagswelt und ihre doppelte Natur. Kapitel 4 widmet sich dem dialektischen Prozess der Wirklichkeitsentstehung, wobei die Prozesse der Externalisierung, Objektivation und Internalisierung ausführlich dargestellt werden. Das Kapitel beinhaltet außerdem Ausführungen über die Bedeutung von Sprache, Institutionalisierung und Legitimierung im Rahmen der Objektivation. Kapitel 5 untersucht die Mechanismen der Sicherung und Transformation von gesellschaftlicher Wirklichkeit, insbesondere im Kontext von Sozialisation und gesellschaftlichen Veränderungen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselbegriffe der Arbeit von Berger und Luckmann umfassen: gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit, Alltagswissen, dialektischer Prozess, Objektivation, Externalisierung, Internalisierung, Sozialisation, Sprache, Institutionalisierung, Legitimierung, Wirklichkeitssicherung, Wirklichkeitstransformation.
- Quote paper
- Dipl.-Soz. Susanne Dera (Author), 2000, Peter L. Berger und Thomas Luckmann: Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/52247