In unserer heutigen Gesellschaft ist das Ideal des 'autonomen selbstbestimmten Individuum' ein viel gebrauchtes Schlagwort. Der moderne Mensch soll autonom handeln können, Initiative entwickeln und freiwillig Verantwortung für sein Leben und die Gemeinschaft übernehmen. Diese und viele andere hohe Ziele werden häufig zitiert, besonders häufig in den Erziehungswissenschaften. Oftmals habe ich mich gefragt: Wie entstehen diese Eigenschaften im Menschen? Welche Faktoren im Leben eines Menschen können ihm diese Ideale näherbringen ? Natürlich versucht man uns in zahlreichen Seminaren Antworten auf diese Fragen zu geben. Aber dennoch bleibt der Wunsch offen, selbst Antworten zu finden und in diesem Bereich zu forschen. Deshalb entschloß ich mich dazu, daß ich mich in meinem zweiten Praktikum im Sommer 1994 um einen dieser Punkte bemühe. Ich wollte die Entstehung oder besser die Entwicklung von Initiative und die damit verbundenen Faktoren untersuchen. Die Wahl dieses Thema war nicht zufällig, da ich mich an den aktuellen Fällen der Praktikumsstelle orientieren mußte. Da ich als theoretischen Hintergrund eine sehr allgemeine Theorie von Erikson, zur Ich-Identität, gewählt hatte, wurde ich von Herrn Dr. Lüders, dem wissenschaftlichen Betreuer, darauf hingewiesen, daß ich mit meiner Fragestellung Probleme bekommen könnte und zwar deshalb, weil eine so allgemeine Theorie nicht einfach auf konkrete Situationen angewandt werden könnte. Trotzdem wollte ich bei meiner Thematik bleiben. Ich bereue dies nicht, obwohl sich die Warnungen von Herrn Dr. Lüders bestätigten. So sind die Resultate meiner Bemühungen für mich alles andere als befriedigend. Allerdings nur in Bezug auf die allgemeine Theorie. Ansonsten konnte ich durch das Praktikum, und die Analyse der Fragestellung, wertvolle Erkenntnisse über wissenschaftliches Arbeiten erlangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil:
- Fragestellung:
- Theoretischer Hintergrund
- Konkrete Fragestellung
- Analyse der Institution:
- Allgemein
- Aufgaben der Institution
- Problemfelder und Erwartungen der Klienten
- Arbeitsform der Institution
- Bearbeitung der Fragestellung:
- Darstellung der Vorgehensweise
- Resultate
- Probleme
- Fragestellung:
- Schluß
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Praktikumsbericht befasst sich mit der Entwicklung von Initiative und den damit verbundenen Faktoren. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der Theorie von Erikson zur Ich-Identität und deren Anwendung auf konkrete Situationen in der Sozialpädagogischen Familienhilfe. Der Bericht untersucht, wie die Entstehung von Eigenschaften wie Autonomie und Initiative im Kontext sozialer Interaktion und in Bezug auf die Herausforderungen des Lebenslaufs entstehen.
- Die Entwicklung der Ich-Identität nach Erikson
- Die Rolle von Krisen in der Persönlichkeitsentwicklung
- Die Bedeutung des soziokulturellen Umfelds für die Herausbildung von Initiative
- Die Anwendung der Erikson-Theorie auf konkrete Situationen in der Sozialpädagogischen Familienhilfe
- Die Herausforderungen bei der Anwendung allgemeiner Theorien auf konkrete Fälle
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der Bericht führt in das Thema der Initiative und deren Entwicklung ein. Er stellt die Motivation des Autors für die Wahl dieses Themas und den theoretischen Hintergrund dar, der in der Theorie von Erikson zur Ich-Identität liegt.
- Fragestellung: In diesem Kapitel wird die Fragestellung des Berichtes präzisiert und der theoretische Hintergrund der Erikson-Theorie vorgestellt. Es werden die wichtigsten Elemente der Theorie beschrieben, wie die Entwicklung der Persönlichkeit durch Krisen und die Bedeutung von sozialen und persönlichen Identitäten.
- Analyse der Institution: Dieses Kapitel beschreibt die Institution, in der das Praktikum stattgefunden hat. Es werden die Aufgaben der Institution, die Problemfelder und Erwartungen der Klienten sowie die Arbeitsform der Institution erläutert.
- Bearbeitung der Fragestellung: Hier wird die Vorgehensweise bei der Bearbeitung der Fragestellung im Rahmen des Praktikums dargestellt. Die Resultate der Untersuchung werden präsentiert, sowie die Probleme, die im Verlauf des Praktikums aufgetreten sind.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe in diesem Praktikumsbericht sind: Ich-Identität, Initiative, Autonomie, Erikson, Entwicklungspsychologie, Sozialpädagogische Familienhilfe, Krisen, Soziokulturelles Umfeld, Lebensgeschichte, wissenschaftliches Arbeiten.
- Quote paper
- Christoph Fournier (Author), 1994, Praktikumsbericht Sozialpädagogische Familienhilfe, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/51902