Die vorliegende Arbeit thematisiert die medikamentösen Therapiemöglichkeiten der Alkoholabhängigkeit, wobei der Wirkstoff Nalmefen (Selincro®) und die Regulierung der Kostenübernahme durch die GKV im Fokus stehen. Das Ziel der Arbeit ist, zu überprüfen, warum die Bewertung durch den G-BA aus der gesamtgesellschaftlichen Sicht angemessener wäre als nur aus der GKV-Perspektive. Die Frage scheint von besonderer Relevanz für die Gesamtbevölkerung zu sein, da Alkoholismus zu den Volkskrankheiten zählt und Schäden für die Gesundheit, die Gesundheitsökonomie und die Volkswirtschaft nach sich zieht und möglichst frühzeitig bekämpft werden sollte. In einem optimalen Fall wird die Suchtkrankheit durch Aufklärung und andere Präventionsmaßnahmen vorgebeugt. Entsteht jedoch eine Suchterkrankung, muss diese behandelt werden. Mit der Markteinführung des Nalmefen in 2014 bietet sich den Patientinnen und Patienten, neben den traditionellen Therapien, eine relativ flexible Therapiemöglichkeit der Reduktion der Trinkmenge, was vor allem für gelegentliche exzessive Trinker eine ansprechende therapeutische Alternative darstellt.
Als Ausgangsmaterial liegen die Beschlussunterlagen zu Nalmefen vor. Zugrunde gelegt werden überwiegend die Daten des G-BA und DHS über Nalmefen und seine Wirksamkeit, welche anhand von mehreren Studien gesammelt wurden. Die Ergebnisse der durchgeführten Studien zur Auswertung der Wirksamkeit von Nalmefen sind vor allem in englischer Sprache verfügbar. Nach der Überprüfung durch IQWiG ist keine der klinischen Studien für die Beurteilung des Zusatznutzens geeignet. Die Studien ESENSE 1 und ESENSE 2 sollen jedoch laut DHS ausschlaggebend für die Zulassung in Deutschland gewesen sein. Karl Mann ist einer der Experten und Verfasser der Arbeiten zu Nalmefen. Ebenfalls für die vorliegende Arbeit hinzugezogen wurden die Forschungsarbeiten, welche das Ausmaß der nachhaltigen Schäden des Alkoholkonsums aus gesundheitlicher und wirtschaftlicher Sicht auswerten, wie beispielsweise "Direkte und indirekte Kosten des Alkoholkonsums in Deutschland" von A. Konnopka und H.-H. König, in der die alkoholassoziierte monetäre Belastung für Deutschland analysiert wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Alkoholismus als Krankheit verstehen
- 3 Medikamentöse Therapie der Alkoholkrankheit
- 3.1 Opioidantagonisten
- 3.2 Nalmefen
- 4 Staatlicher Einfluss auf therapeutische Entscheidungen
- 4.1 G-BA
- 4.2 Beschluss zu Nalmefen
- 5 Resümee
- 6 Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den medikamentösen Therapiemöglichkeiten der Alkoholabhängigkeit, insbesondere mit dem Wirkstoff Nalmefen (Selincro®). Im Fokus steht die Regulierung der Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und die Frage, ob die Bewertung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) aus gesamtgesellschaftlicher Sicht angemessener wäre als nur aus der GKV-Perspektive. Die Arbeit untersucht die Relevanz dieses Themas für die Gesamtbevölkerung, da Alkoholismus eine Volkskrankheit darstellt, die erhebliche Schäden für die Gesundheit, die Gesundheitsökonomie und die Volkswirtschaft verursacht und frühzeitig bekämpft werden sollte.
- Medikamentöse Therapie der Alkoholabhängigkeit mit Nalmefen
- Kostenübernahme durch die GKV und Regulierung durch den G-BA
- Gesundheitsökonomische Aspekte der Alkoholabhängigkeit
- Gesamtgesellschaftliche Perspektive auf die Behandlung der Alkoholabhängigkeit
- Wirksamkeit und Nutzen von Nalmefen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung stellt die Thematik der Arbeit vor und erklärt die Zielsetzung und Relevanz der Untersuchung der medikamentösen Therapie der Alkoholabhängigkeit mit Nalmefen.
- Kapitel 2: Alkoholismus als Krankheit verstehen: Dieses Kapitel beleuchtet die Problematik des Alkoholismus und erklärt, warum er als Krankheit betrachtet werden muss. Es werden die Auswirkungen auf die Gesundheit, die Gesellschaft und die Wirtschaft erläutert.
- Kapitel 3: Medikamentöse Therapie der Alkoholkrankheit: Hier werden verschiedene medikamentöse Therapiemöglichkeiten der Alkoholabhängigkeit vorgestellt. Der Fokus liegt auf Opioidantagonisten und insbesondere auf dem Wirkstoff Nalmefen.
- Kapitel 4: Staatlicher Einfluss auf therapeutische Entscheidungen: Dieser Abschnitt beleuchtet die Rolle des G-BA in der Regulierung der Kostenübernahme für medikamentöse Therapien. Die Bewertung von Nalmefen durch den G-BA wird analysiert und aus verschiedenen Perspektiven betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Alkoholabhängigkeit, Nalmefen, Selincro®, G-BA, Kostenübernahme, Gesundheitsökonomie, Volkskrankheit, GKV, Prävention, Therapie, Wirksamkeit, Zusatznutzen, Studien, ESENSE, und die Auswirkungen des Alkoholkonsums auf die Gesundheit und die Wirtschaft.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2019, Die medikamentöse Therapie der Alkoholabhängigkeit mit Nalmefen und die Regulierung der Kostenübernahme durch die GKV, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/514354