Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Verhältnis und dem Einfluss von Public Relations (PR) auf die journalistische Berichterstattung. Dazu werden als Erstes die zugrundeliegenden Begriffe PR sowie Journalismus definiert und auf ihre Funktionsweisen bzw. Ziele untersucht. Dies ist notwendig, um die Berufsfelder voneinander abgrenzen zu können und um eine anschließende Untersuchung der Intersystembeziehung zwischen beiden durchführen zu können. Insgesamt werden vier die Modelle Determination, Intereffikation, Medialisierung sowie Interpenetration erläutert und in einer strukturellen Koppelung zusammengeführt.
Der Journalismus muss die Öffentlichkeit, laut den Richtlinien des Deutschen Presserats, unabhängig sowie objektiv informieren und sich kritisch mit aktuellen Themen auseinandersetzen. Er ist jedoch nicht nur publizistischen Einflüssen ausgesetzt, sondern muss auch wirtschaftliche Vorgaben erfüllen. Dies führt einerseits zu einem Kostendruck und andererseits zu einem Mehrbedarf an Reichweite zur Generierung höherer Verkaufs- und Anzeigenerlöse. Da die meisten Presseerzeugnisse immer mehr an Reichweite verlieren, werden viele Arbeitsstellen abgebaut, um Kosten zu senken. Die verbleibenden Redakteure müssen daher in ihrer Arbeitszeit mehr Inhalte generieren. Aufgrund des enormen Zeitdrucks verringert sich jedoch die Recherchezeit und viele Journalisten sind auf Informationen der PR angewiesen.
Da Unternehmen wiederum auf den Journalismus angewiesen sind, um in kürzester Zeit eine breite Masse informieren zu können, professionalisieren sie ihre Öffentlichkeitsarbeit und steigern die Qualität ihrer Pressemitteilungen oder Pressekonferenzen. Sie stellen den Journalisten druckfertige, aufgearbeitete Texte zur Verfügung, mit der Absicht, die journalistische Berichterstattung zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Der Widerspruch zwischen dem engen Verhältnis von Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit sowie der Forderung nach unabhängigen Reportagen, bedingt die Frage nach der Glaubwürdigkeit von Journalisten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Public Relations
- Funktionen und Ziele
- Journalismus
- Funktionen und Ziele
- Informationsselektion
- Abgrenzung zwischen Public Relations und Journalismus
- Intersystembeziehungen
- Theoretische Modellierungen der Intersystembeziehungen
- Determination
- Intereffikation
- Medialisierung
- Interpenetration
- Strukturelle Kopplung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Beziehung zwischen Public Relations (PR) und Journalismus und untersucht, inwiefern PR die journalistische Berichterstattung beeinflusst. Dabei werden zunächst die beiden Bereiche PR und Journalismus definiert und ihre Funktionsweisen sowie Ziele beleuchtet, um eine klare Abgrenzung zu ermöglichen. Anschließend werden verschiedene Modelle der Intersystembeziehungen, wie Determination, Intereffikation, Medialisierung und Interpenetration, erläutert und in einer strukturellen Kopplung zusammengeführt.
- Definition und Abgrenzung von PR und Journalismus
- Analyse von Modellen der Intersystembeziehungen
- Untersuchung des Einflusses von PR auf die journalistische Berichterstattung
- Bewertung der Glaubwürdigkeit von Journalisten im Kontext von PR-Einfluss
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der PR-Einflüsse auf den Journalismus ein. Sie stellt den Kontext des Themas dar, verdeutlicht die Bedeutung der unabhängigen Berichterstattung und beschreibt die Herausforderungen, denen der Journalismus aufgrund von wirtschaftlichen Zwängen und der zunehmenden PR-Aktivitäten von Unternehmen begegnet.
- Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel definiert die Begriffe PR und Journalismus und beleuchtet ihre Funktionen und Ziele. Dabei werden verschiedene Definitionen und Abgrenzungsversuche der beiden Bereiche diskutiert, um ein gemeinsames Verständnis für die Analyse der Intersystembeziehungen zu schaffen.
- Intersystembeziehungen: In diesem Kapitel werden verschiedene Modelle der Interaktion zwischen PR und Journalismus vorgestellt. Dazu gehören Determination, Intereffikation, Medialisierung und Interpenetration. Diese Modelle bieten verschiedene Perspektiven auf die Beziehung zwischen den beiden Systemen und helfen, die komplexen Wechselwirkungen zu verstehen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe der Arbeit sind Public Relations, Journalismus, Intersystembeziehungen, Determination, Intereffikation, Medialisierung, Interpenetration, strukturelle Kopplung, Glaubwürdigkeit, Medienarbeit, Pressearbeit, Unternehmenskommunikation, Organisationskommunikation, Informationsselektion, Medienlandschaft und Einflussfaktoren.
- Arbeit zitieren
- Laura Buonocore (Autor:in), 2019, Wird die journalistische Berichterstattung von Public Relations beeinflusst?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/513568