Einleitung
Die Erwerbstätigkeit von Frauen galt Mitte des 19. Jahrhunderts als Zuverdienst und wurde mit dem Argument der vermeintlichen „Lohndrücker- und Konkurrenzfunktion“ der Arbeitsnehmerinnen bekämpft. Neben den Versuchen, Frauen möglichst aus der Erwerbsarbeit herauszudränen, wurden erwerbstätige Frauen auch im Lohn diskriminiert und erhielten nur ca. 30-60% der Löhne der Männer, die die gleiche Arbeit verrichteten. Erst in den Nachkriegsjahren wandten sich vielfache Bestrebungen in den Gewerkschaften wie auch Regelungen in Länderverfassungen gegen die Ungleichbehandlung zwischen Frauen und Männern. Diese waren sicher auch Ausdruck der in dieser Zeit „überdeutlich gewordenen Notwendigkeit von Gleichberechtigung und Gleichbehandlung gerade angesichts der besonders wichtigen Rolle der erwerbsätigen Frauen“1. Diese Einsicht schlug sich dann auch bei der Schaffung des Grundgesetzes im Jahre 1949 wieder, in dem im Art, 3 II (GG) geregelt ist: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“.
Trotz zunehmender Erwerbsbeteiligung und obwohl eine Reihe von Diskriminierungsverboten und Gleichstellungsmaßnahmen realisiert wurden, sind Frauen in vielfacher Hinsicht im Berufsleben benachteiligt. Im meiner Hausarbeit wird der theoretische Rahmen geschidert, d.h. es werden Begriffe definiert und ein Überblick über verschiedene Formen von Frauendiskriminierung gegeben.
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1 Vgl. Ministerialrat Dr. Hellmut Wißmann; Arbeits- und Sozialrecht, Heft 12, EuGH: Neues zur Geschlechtsdiskriminierung, Anmerkung zum Urteil des EuGH vom 08.11.1990, Bonn 1991
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was man unter Benachteiligung versteht
- Erwerbssituation von Frauen
- Struktur der Erwerbstätigkeit
- Qualifikationsniveau
- Geschlechtsspezifische Humankapitalinvestitionen in Kinder
- Betriebliche Stellung
- Das Statuserhalt-Konzept
- Humankapitaltheorie und das Arbeitsangebot verheirateter Frauen
- Bilden Frauen die Reservearmee auf dem Arbeitsmarkt?
- Weibliche Erwerbsbiographien und beruflicher Aufstieg
- Ungleiche Verteilung von Arbeitsmarktchancen
- Teilzeit
- Unterbrechung der Erwerbstätigkeit oder „Babypause“
- Einkommen und Karriere
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit theoretischen Ansätzen zur Erklärung der Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt und im Betrieb. Sie analysiert die Entstehung und Wirkung dieser Benachteiligung, beleuchtet die Diskriminierung von Frauen in verschiedenen Bereichen des Berufslebens und beleuchtet die Herausforderungen, die Frauen im Laufe ihrer beruflichen Karriere begegnen.
- Definition des Begriffs der Benachteiligung und Diskriminierung von Frauen
- Analyse der Erwerbssituation von Frauen im Vergleich zu Männern
- Untersuchung der strukturellen Faktoren, die die Erwerbstätigkeit von Frauen beeinflussen
- Diskussion der Bedeutung von Humankapitalinvestitionen und deren Einfluss auf die berufliche Entwicklung von Frauen
- Analyse von weiblichen Erwerbsbiographien und den Herausforderungen, die Frauen im Berufsleben meistern müssen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in das Thema der Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt und beleuchtet die historischen Entwicklungen sowie die aktuelle Situation. Das zweite Kapitel definiert den Begriff der Benachteiligung und stellt den Zusammenhang mit Diskriminierung her. Das dritte Kapitel analysiert die Erwerbssituation von Frauen, beleuchtet ihre Erwerbsbeteiligung im Vergleich zu Männern und analysiert die Unterschiede zwischen verschiedenen Ländern. Das vierte Kapitel untersucht die Struktur der Erwerbstätigkeit und analysiert Unterschiede im Qualifikationsniveau zwischen Frauen und Männern sowie die Rolle von geschlechtsspezifischen Humankapitalinvestitionen. Das fünfte Kapitel beleuchtet die betriebliche Stellung von Frauen und die Herausforderungen, die sie im Unternehmensumfeld begegnen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Benachteiligung, Diskriminierung, Erwerbstätigkeit, Humankapital, Bildung, berufliche Entwicklung, Frauen und Arbeitsmarkt. Die zentrale Frage ist, wie die Benachteiligung von Frauen im Berufsleben theoretisch erklärt werden kann. Die Arbeit beleuchtet verschiedene Ansätze und Modelle, die dieses Phänomen untersuchen. Die Arbeit befasst sich auch mit den strukturellen Bedingungen und institutionellen Rahmenbedingungen, die die Erwerbstätigkeit von Frauen beeinflussen.
- Quote paper
- Iryna Spektor (Author), 2005, Theoretische Ansätze zur Erklärung von Entstehung und Wirkung der Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt und im Betrieb, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/51350