Heutzutage ist ein guter Bildungsabschluss, beispielsweise mit dem Abitur, eine immer häufiger werdende Voraussetzung für Arbeitnehmer. Hauptschulen werden weitgehend aufgelöst, da der Abschluss kaum noch für eine Weiterbildung ausreichend ist. Somit ist die Bildung wichtig für Berufschancen und dem damit verbundenen Einkommen, welches die Lebensqualität sichert. Hieran lässt sich erkennen, dass es notwendig ist, allen Menschen die Chance zu geben, sich weiterzubilden und einen guten Abschluss zu erreichen. Auf dieser Grundlage kam es zum Ausbau von allen Schulzweigen, was die Chancen für alle Schichten erhöhte, aber Differenzen nicht komplett verschwinden ließ und einen Unterschied vor allem in Abhängigkeit der sozialen Herkunft der Kinder aufweist. Es besteht weiterhin der Wunsch nach Chancengleichheit in Bezug auf Bildung. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es notwendig weiter zu untersuchen, wie ungleiche Chancenverhältnisse entstehen und warum diese aufrecht erhalten werden.
Es gibt bereits mehrere Theorien, welche versuchen dieses Phänomen zu untersuchen. In der vorliegenden Arbeit wird die Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu genauer betrachtet, welche die Ungleichheiten auf die Verteilung kulturellen Kapitals zurückführt. Zu Beginn der Arbeit wird zunächst eine Definition zur sozialen Ungleichheit gegeben. Darauf folgt ein Überblick zur Chancenungleichheit in Bezug auf die Bildung. Dieser umfasst die Entwicklung der Chancen auf Bildung und den damit einhergehenden Ausbau der Realschulen, Gymnasien, Fach- und Hochschulen im Zuge der Bildungsexpansion. Mit diesem Hintergrund wird anschließend auf die Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu Bezug genommen. Da die gesamte Theorie jedoch zu umfangreich ist, beschäftigt sich diese Arbeit genauer mit dem kulturellen Kapital und beschreibt den Rest der Theorie nur kurz. Ziel der Arbeit ist es, die Theorie genauer zu erläutern und zu überprüfen, ob sie ein ausreichender Erklärungsansatz für die Ungleichheiten im Bildungssystem ist. Um dies zu beantworten wird ebenso auf einige Studien über die Glaubwürdigkeit der Theorie Bezug genommen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition „soziale Ungleichheit“
- Chancenentwicklung in der Bildung
- Definition „Chancengleichheit“
- Die Bildungsexpansion
- Der Ausbau der Realschulen und Gymnasien
- Der Ausbau der Fach- und Hochschulen
- Die Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu
- Die Kapitalarten
- Das kulturelle Kapital
- Das inkorporierte Kulturkapital
- Das objektivierte Kulturkapital
- Das institutionalisierte Kulturkapital
- Kulturelles Kapital als Erklärungsansatz
- Glaubwürdigkeit der Kapitaltheorie
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu und untersucht, ob sie ein ausreichender Erklärungsansatz für soziale Ungleichheiten im Bildungssystem ist. Sie analysiert, wie soziale Ungleichheit durch die Verteilung von kulturellem Kapital entsteht und welche Rolle die Bildungsexpansion für die Chancenentwicklung spielt.
- Soziale Ungleichheit im Bildungssystem
- Chancengleichheit und Bildungsexpansion
- Die Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu
- Kulturelles Kapital als Erklärungsansatz
- Glaubwürdigkeit der Kapitaltheorie
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der sozialen Ungleichheit und ihre Bedeutung für den Bildungserfolg ein. Sie beleuchtet die historische Entwicklung und die wachsende Bedeutung von Bildung im Laufe der Zeit.
Definition „soziale Ungleichheit“
Dieses Kapitel definiert den Begriff der sozialen Ungleichheit und erklärt, wie die ungleiche Verteilung von Ressourcen zu unterschiedlichen Lebenschancen führt.
Chancenentwicklung in der Bildung
Dieses Kapitel analysiert die Entwicklung von Bildungschancen im Zuge der Bildungsexpansion. Es betrachtet die Auswirkungen auf unterschiedliche soziale Schichten und definiert den Begriff der Chancengleichheit.
Die Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu
Dieses Kapitel stellt die Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu vor, wobei es sich auf die verschiedenen Kapitalarten und insbesondere das kulturelle Kapital konzentriert.
Kulturelles Kapital als Erklärungsansatz
Hier wird untersucht, wie das kulturelle Kapital die Ungleichheiten im Bildungssystem beeinflusst und welche Rolle es bei der Reproduktion sozialer Strukturen spielt.
Glaubwürdigkeit der Kapitaltheorie
Dieses Kapitel betrachtet die Glaubwürdigkeit der Kapitaltheorie im Hinblick auf ihre Erklärungskraft für die ungleiche Verteilung von Bildungschancen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen der sozialen Ungleichheit, der Bildungsexpansion, der Chancengleichheit und der Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu, insbesondere mit dem Konzept des kulturellen Kapitals.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2019, Soziale Ungleichheiten im deutschen Bildungssystem. Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/513159