Das 19. Jahrhundert ist für den deutschen Nationalismus von besonderer Bedeutung, da sich hier die grundlegenden Ideen und Ideologien ausbreiten, welche dann erst in der Revolution 1848/49 und schließlich in der Reichsgründung von 1871 münden. Dass die Märzrevolution der vorläufige Höhepunkt der Nationalbewegung ist, soll in dieser Arbeit untersucht werden.
Dabei sind die Vorgeschichte des Vormärzes und schließlich die Debatten in der verfassungsgebenden Paulskirchenversammlung ausschlaggebend. Als Untersuchungsgegenstand soll das damalige Verständnis, beziehungsweise auch dessen Wandel dienen. Es ist nicht zufällig, dass es gerade in dieser Zeit und zu Beginn des 20. Jahrhunderts besonders viele Historiker und Theoretiker gibt, die ihre Diskussionsbeiträge zur Definition des Nationsbegriffes leisten.
Die Nation wurde nicht wie in Frankreich oder England, also als „westeuropäischen Typ“ (nach Schieder) durch eine innerstaatliche Revolution gebildet, sondern musste erst wiederentdeckt werden und neu zusammenwachsen. Der Versuch, die Reformen und Einheitsforderungen mithilfe einer Nationalversammlung durchsetzen zu können, scheiterte und wurde erst 22 Jahre später in einer Reicheinigung von oben erreicht.
Der zeitliche Rahmen dieser Hausarbeit wird die Epoche von den antinapoleonischen Befreiungskriegen bis zum Scheitern der Revolution 1849 umfassen und dabei besonders auf drei Debatten der Nationalversammlung eingehen. Wichtig sind dabei vor allem zeitgenössische Meinungen und die Diskussionen in der Paulskirche, bei welchen der Hauptschwerpunkt auf die Fragen um die nationalen Grenzen (Schleswig und Posen) und den Dualismus der großdeutschen gegen die kleindeutsche Lösung gerichtet ist.
Dabei wird es meine These sein, dass die Revolution von 1848/49 einen klaren nationalistischen Charakter und dieser sich vom Vormärz bis in die Paulskirche verwandelt hatte. Dabei beziehe ich mich vor allem auf die von Schulze aufgestellte Vermutung: „Die Märzrevolution von 1848, ungeachtet ihrer sozialen und liberalen Antriebe, war in der Hauptsache eine Nationalrevolution.“ Darüber hinaus dehne ich dies auf den weiteren Verlauf der Revolution aus und nutzte stützend die Thesen Wollsteins, Meineckes und anderer Historiker und Autoren, sowie einzelne Nationsdefinitionen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Der Nationalismus – von den Befreiungskriegen bis zum Vorabend der Revolution
- II. Die Revolution und Nationalversammlung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Märzrevolution von 1848/49 als vorläufigen Höhepunkt der deutschen Nationalbewegung. Der Fokus liegt auf der Entwicklung des nationalen Bewusstseins vom Vormärz bis zur Paulskirchenversammlung, insbesondere hinsichtlich der Debatten über nationale Grenzen und die Frage nach einer groß- oder kleindeutschen Lösung. Die Arbeit analysiert das Verständnis von Nationalität in dieser Epoche und dessen Wandel.
- Entwicklung des deutschen Nationalismus von den Befreiungskriegen bis 1848
- Die Rolle der Paulskirchenversammlung in der nationalen Frage
- Debatten um nationale Grenzen (Schleswig und Posen)
- Der Gegensatz zwischen großdeutscher und kleindeutscher Lösung
- Der nationalistische Charakter der Revolution von 1848/49
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext der Arbeit und ihren Fokus auf die Märzrevolution 1848/49 als Höhepunkt der deutschen Nationalbewegung. Sie betont die Bedeutung der Vorgeschichte (Vormärz) und der Debatten in der Paulskirchenversammlung für das Verständnis des damaligen Nationsbegriffs. Die These der Arbeit ist, dass die Revolution von 1848/49 einen klar nationalistischen Charakter hatte, der sich im Laufe der Zeit veränderte. Die Arbeit bezieht sich auf die Thesen von Schulze, Wollstein und Meinecke, sowie auf verschiedene Nationsdefinitionen.
I. Der Nationalismus – von den Befreiungskriegen bis zum Vorabend der Revolution: Dieses Kapitel verfolgt die Entwicklung des deutschen Nationalismus vom Ende der napoleonischen Kriege bis zum Ausbruch der Revolution 1848. Es analysiert die Rolle des staatlichen Partikularismus und der Fremdherrschaft als Ursachen für das entstehende Nationalbewusstsein. Die Erfahrungen der Befreiungskriege, die Entstehung einer deutschen Nationalkultur (Sprache, Literatur, Theater) und der zunehmende Einfluss des Bildungsbürgers sind zentrale Aspekte. Das Kapitel beschreibt den frühen Nationalismus als „Kulturnation“, im Gegensatz zur französischen „Staatsnation“, und die zunehmende Verdichtung der Kommunikation als Motor des Wandels. Die Rolle von Burschenschaften und die Verbreitung nationalistischer Ideen werden ebenfalls beleuchtet.
Schlüsselwörter
Nationalismus, Märzrevolution 1848/49, Paulskirchenversammlung, Nationalstaat, Großdeutschland, Kleindeutschland, Nationsbegriff, Vormärz, Befreiungskriege, nationale Grenzen, Kulturnation, Staatsnation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Märzrevolution 1848/49
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Märzrevolution von 1848/49 als vorläufigen Höhepunkt der deutschen Nationalbewegung. Der Fokus liegt auf der Entwicklung des nationalen Bewusstseins vom Vormärz bis zur Paulskirchenversammlung, insbesondere hinsichtlich der Debatten über nationale Grenzen und die Frage nach einer groß- oder kleindeutschen Lösung. Die Arbeit analysiert das Verständnis von Nationalität in dieser Epoche und dessen Wandel.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung des deutschen Nationalismus von den Befreiungskriegen bis 1848, die Rolle der Paulskirchenversammlung in der nationalen Frage, Debatten um nationale Grenzen (Schleswig und Posen), den Gegensatz zwischen großdeutscher und kleindeutscher Lösung und den nationalistischen Charakter der Revolution von 1848/49.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit besteht aus einer Einleitung, einem Kapitel über die Entwicklung des Nationalismus von den Befreiungskriegen bis zum Vorabend der Revolution, einem Kapitel über die Revolution und die Nationalversammlung sowie einem Fazit. Zusätzlich enthält sie ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter.
Was ist die These der Arbeit?
Die These der Arbeit ist, dass die Revolution von 1848/49 einen klar nationalistischen Charakter hatte, der sich im Laufe der Zeit veränderte.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf die Thesen von Schulze, Wollstein und Meinecke, sowie auf verschiedene Nationsdefinitionen. Weitere spezifische Quellen werden im Haupttext genannt (diese sind in der vorliegenden Vorschau nicht enthalten).
Was ist der Fokus des ersten Kapitels?
Das erste Kapitel verfolgt die Entwicklung des deutschen Nationalismus vom Ende der napoleonischen Kriege bis zum Ausbruch der Revolution 1848. Es analysiert die Rolle des staatlichen Partikularismus und der Fremdherrschaft, die Erfahrungen der Befreiungskriege, die Entstehung einer deutschen Nationalkultur und den Einfluss des Bildungsbürgers. Es beschreibt den frühen Nationalismus als „Kulturnation“ im Gegensatz zur französischen „Staatsnation“ und die zunehmende Verdichtung der Kommunikation als Motor des Wandels.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Nationalismus, Märzrevolution 1848/49, Paulskirchenversammlung, Nationalstaat, Großdeutschland, Kleindeutschland, Nationsbegriff, Vormärz, Befreiungskriege, nationale Grenzen, Kulturnation, Staatsnation.
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- Anonym (Author), 2014, Die Revolution von 1848/49 als Nationalrevolution. Die Märzrevolution und die Nationalbewegung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/509603