Der Diskurs über die liberale repräsentative Demokratie als optimale Staatsform schien sich in den letzten Jahrzehnten durchgesetzt haben, doch in den letzten Jahren werden immer wieder antidemokratische Tendenzen sichtbar, auch in Europa.
2018 ist auch das Jahr, in dem Österreich als Republik sein 100-jähriges Bestehen feiert. In diesem Jahr wird in Österreich damit unter anderem an die Staatsgründung 1918 erinnert, die auch den Beginn des Parlamentarismus in seiner Reinform markiert. Um heutige Demokratiekrisen und -defizite besser analysieren zu können, ist es von großer Relevanz für die Politikwissenschaften die Herausforderungen für den Parlamentarismus der Ersten Republik herauszuarbeiten.
Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, die dominierenden Kräfteverhältnisse und Konflikte in der Ersten Republik darzustellen, die u.a. 1933 zum Scheitern des Parlamentarismus führten. Dabei stehen die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SdAP) und die Christlichsoziale Partei (CSP) und ihre Demokratiebegriffe im Vordergrund dieser Arbeit. Die Leitfrage dieser Arbeit lautet: Welche Dynamiken herrschten zwischen der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und der Christlichsozialen Partei in der Ersten Republik in Österreich und welche Rolle spielten diese in der Krise des Parlamentarismus 1933/34?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklung des Parlamentarismus in Österreich – Kräfteverhältnisse und Krise
- Demokratiedefizite in Österreich vor 1918 und der Beginn der Lagerbindung
- Staatsgründung und Verfassungsentwicklung des B-VG 1920
- Die Kräfteverhältnisse zwischen der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und der Christlichsozialen Partei und die negativen Auswirkungen auf den Parlamentarismus
- Die SdAP und das sozialistische Demokratieverständnis
- Die CSP und das christlich-konservative Demokratieverständnis
- Die Zeit von 1929 bis 1933 – Die Rolle der Wirtschaftskrise für das Scheitern des Parlamentarismus.
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Kräfteverhältnisse und Konflikte in der Ersten Republik Österreichs, die zum Scheitern des Parlamentarismus im Jahr 1933 führten. Im Mittelpunkt stehen die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP) und die Christlichsoziale Partei (CSP) sowie ihre unterschiedlichen Demokratiekonzepte.
- Die Entstehung und Entwicklung des Parlamentarismus in Österreich im Kontext der Ersten Republik
- Die Rolle der SDAP und der CSP im österreichischen Parteiensystem und ihre unterschiedlichen Demokratieverständnisse
- Die Auswirkungen der Lagerbindung auf den Parlamentarismus und die politische Kultur in der Ersten Republik
- Die Krise des Parlamentarismus in Österreich im Kontext der Wirtschaftskrise und der politischen Polarisierung
- Der Einfluss von äußeren Faktoren auf die Entwicklung des österreichischen Parlamentarismus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar und erläutert die Bedeutung des Parlamentarismus in der Ersten Republik. Es werden die dominierenden Kräfteverhältnisse und Konflikte zwischen der SDAP und der CSP sowie deren Demokratiekonzepte beleuchtet.
Das Kapitel 2 analysiert die Entwicklung des Parlamentarismus in Österreich. Es werden die Demokratiedefizite der Zeit vor 1918 und die Bildung der Lager beleuchtet. Anschließend werden die Staatsgründung und die Verfassungsentwicklung des B-VG 1920 betrachtet. Abschließend wird die Rolle der SDAP und der CSP im Parteiensystem sowie deren Einfluss auf die politische Kultur in Österreich analysiert.
Schlüsselwörter
Parlamentarismus, Erste Republik, Österreich, Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP), Christlichsoziale Partei (CSP), Lagerbildung, Demokratieverständnis, Wirtschaftskrise, politische Polarisierung, Verfassung, B-VG 1920, Staatsgründung, Demokratiedefizite
- Arbeit zitieren
- Luana Luisa Heuberger (Autor:in), 2018, Das Scheitern des Parlamentarismus der Ersten Republik in Österreich, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/506713