Die Unterrichtssequenz befasst sich mit der Thematik ,,Frauenbilder im 19. Jahrhundert“ und der dazugehörigen Frage ,,Wie entwickelten sich die Frauenbilder im 19. Jahrhundert?‘‘. Die hier geplante Stunde enthält das Thema „Frauen zur Zeit der Industrialisierung‘‘ mit der zu untersuchenden Frage ,,Wie sah der Alltag der Fabrikarbeiterinnen im 19. Jahrhundert aus?“.
Die SuS haben innerhalb der Sequenz bereits die gesellschaftlichen Strukturen vor und zu Beginn der Industrialisierung kennengelernt und können die Thematik zeitlich einordnen. Ihnen ist sowohl bekannt was Frauenbilder repräsentieren, als auch dass das Bild der Hausfrau das prominente Frauenbild im 19. Jahrhundert ist. Die SuS haben in der vorherigen Stunde unter der Fragestellung: „Die bürgerliche Frau zur Zeit der Industrialisierung – Wie sah der Alltag der bürgerlichen Frau im 19. Jahrhundert aus?“, die alltäglichen Aufgaben bzw. den Alltag der bürgerlichen Frau kennengelernt. Darauf basierend sollen die SuS in der Stunde nun den Alltag der Arbeiterfrau anhand der Fabrikarbeiterinnen erarbeiten, beziehungsweise kennenlernen. In der darauffolgenden Stunde sollen die SuS die Lebenswelt beider Gruppen vergleichen und die jeweiligen Frauenbilder erarbeiten. Gegebenenfalls kann hierbei eine vergleichende Sicht zur heutigen Situation der Frau hergestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Thema der Unterrichtssequenz und der Unterrichtsstunde
- Unterrichtsbedingungen
- Unterrichtsbezogene Sachanalyse
- Didaktische Konstruktion
- Kompetenzbezüge
- Begründung der Lehr- und Lernstruktur
- Unterrichtsverlauf
- Arbeitsblatt
- Arbeitsblatt 1
- Arbeitsblatt 2
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Thematik „Frauenbilder im 19. Jahrhundert“ und der Frage, wie sich diese im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelten. Die Arbeit fokussiert auf den Alltag der Fabrikarbeiterinnen im 19. Jahrhundert und untersucht die Arbeitsbedingungen und Lebensrealitäten dieser Frauen im Kontext der Industrialisierung.
- Die Auswirkungen der Industrialisierung auf die Geschlechterrollen
- Die Arbeitsbedingungen und Löhne von Fabrikarbeiterinnen
- Die Auswirkungen der Fabrikarbeit auf das Familienleben
- Die Motive der Frauen für die Fabrikarbeit
- Die Herausforderungen und Schwierigkeiten des Alltags der Fabrikarbeiterinnen
Zusammenfassung der Kapitel
Thema der Unterrichtssequenz und der Unterrichtsstunde
Die Unterrichtssequenz befasst sich mit der Thematik „Frauenbilder im 19. Jahrhundert“ und der dazugehörigen Frage „Wie entwickelten sich die Frauenbilder im 19. Jahrhundert?“. Die hier geplante Stunde enthält das Thema „Frauen zur Zeit der Industrialisierung“ mit der zu untersuchenden Frage „Wie sah der Alltag der Fabrikarbeiterinnen im 19. Jahrhundert aus?“.
Unterrichtsbedingungen
Die Stunde soll in einer 9. Klasse einer integrierten Sekundarschule (ISS) durchgeführt werden. Die Schüler und Schülerinnen befinden sich hauptsächlich im leistungsschwachen bis mittelstarken Bereich. Die SuS sind mit der Methode der Diskussion mit festgelegten Positionen vertraut und können offen im Plenum Fragen stellen und diskutieren. Sie kennen bereits die gesellschaftlichen Strukturen vor und zu Beginn der Industrialisierung und können die Thematik zeitlich einordnen. Die SuS wissen, was Frauenbilder repräsentieren und kennen das prominente Frauenbild der Hausfrau im 19. Jahrhundert. In der vorherigen Stunde haben sie bereits den Alltag der bürgerlichen Frau zur Zeit der Industrialisierung kennengelernt. Aufbauend auf diesem Wissen sollen die SuS nun den Alltag der Arbeiterfrau anhand der Fabrikarbeiterinnen erarbeiten. In der darauffolgenden Stunde sollen die SuS die Lebenswelt beider Gruppen vergleichen und die jeweiligen Frauenbilder erarbeiten.
Unterrichtsbezogene Sachanalyse
Während in der vorindustriellen Zeit meist die Männer außer Haus den Tätigkeiten nachgingen und die Frauen sich um den Haushalt und die Kindererziehung kümmerten, kam es mit der Industrialisierung zum Wandel dieser Geschlechterrollen. Die technische Innovation der Industrialisierung eröffnete den Frauen neue Arbeitsfelder. Besonders die Textilindustrie, die im 19. Jahrhundert „ein Synonym für Frauenarbeit“ war, bot den Frauen Arbeitsplätze. Die Arbeiterinnen in der Textilindustrie waren überwiegend jung und unverheiratet. Die Tätigkeiten waren unterschiedlich qualifiziert, wurden aber unregelmäßig und schlecht bezahlt. Die Frauenarbeit war auf bestimmte Branchen wie Textil-, Bekleidungs-, Schuh-, Tabak-, Lebensmittel- und Lederindustrie beschränkt. Es entwickelte sich ein geschlechtsspezifischer Arbeitsmarkt, bei dem die Frauenarbeit explizit definiert und der Wert der Arbeiterinnen als gering und minderwertig vorausgesetzt wurde.
Die Arbeit in den Fabriken war meist körperlich wenig anstrengend und erforderte geringe geistige Voraussetzungen, weswegen sie für Frauen geeignet schien. Allerdings arbeiteten die Fabrikarbeiterinnen lange Stunden, oft 12 bis 13 Stunden, aber auch bis zu 17 Stunden täglich. Sie waren in Schichtarbeit tätig und mussten auch Nachtschichten leisten. Die Arbeitsbedingungen waren zudem schwierig, mit hohen Temperaturen in den Fabriken. Die Fabrikarbeit hatte auch Auswirkungen auf das Familienleben der Frauen. Aufgrund der langen Arbeitszeiten hatten sie kaum Zeit für ihre Kinder, ihren Mann und den Haushalt. Die Frauen mussten neben ihrer Fabrikarbeit auch die häuslichen Aufgaben erledigen und arbeiteten so Tag und Nacht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema der Frauenarbeit im 19. Jahrhundert, insbesondere der Fabrikarbeit in der Zeit der Industrialisierung. Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Frauenbilder, Industrialisierung, Fabrikarbeit, Geschlechterrollen, Textilindustrie, Arbeitsbedingungen, Löhne, Familienleben, Urbanisierung.
- Arbeit zitieren
- Sophie Schönherr (Autor:in), 2019, Frauen zur Zeit der Industrialisierung. Wie sah der Alltag der Fabrikarbeiterinnen im 19. Jahrhundert aus?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/506121