Die Schule kann bei der Erlangung interkultureller Handlungskompetenz einen wesentlichen Beitrag leisten – vor allem, da auch in der Schule schon das Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen gängige Realität ist. In einigen Bundesländern ist interkulturelle Bildung und Erziehung inzwischen fester Bestandteil der Lehrerausbildung und des Unterrichts an Schulen. Der Berliner Senat hat eine Handreichung für Lehrkräfte herausgegeben, in der interkulturelles Lernen wie folgt definiert wird: „Interkulturelles Lernen wird als ein auf das Individuum bezogener Entwicklungsprozess verstanden, der hinsichtlich des Verständnisses und der Akzeptanz von fremdkulturellem Verhalten eine Verhaltensänderung des Individuums zum Ziel hat. (...) Im Vordergrund steht das handelnde Individuum, d.h. kulturelle Unterschiede werden als Aspekte der Wahrnehmung und Interpretation („kulturelle Brille“), des Fühlens, Denkens und Verhaltens („kulturelle Prägung“) des Individuums gesehen.“2
Doch was genau soll interkulturelle Erziehung bewirken? Die klare Definition des Wünschenswerten und Machbaren sind ebenso wichtig, wie das Berücksichtigen der notwendigen Voraussetzungen und möglichen Probleme, um nicht gar das Gegenteil zu erreichen. Ich werde in dieser Hausarbeit versuchen, den aktuellen Diskurs um interkulturelle Erziehung wiederzugeben und dabei zunächst die Ziele näher beleuchten. Dabei werde ich mich vor allem auf die Formulierungen der Kultusministerkonferenz sowie die Ansätze von Wolfgang Nieke3 konzentrieren. Im Weiteren werde ich kurz auf die Voraussetzungen eingehen, die notwendig sind (oder gegeben sein sollten), um interkulturelle Erziehung in die Praxis umzusetzen und erfolgreich zu vermitteln. Daran anschließend befasse ich mich mit den möglichen und existenten Problemen, die bewusst gemacht und berücksichtigt werden sollten. Schließlich bleibt die Frage der Umsetzung in der Praxis. Wird interkulturelle Erziehung an deutschen v.a. hessischen Schulen praktiziert? In wie weit wurden Empfehlungen z.B. der Kultusministerkonferenz bis heute umgesetzt?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ziele interkultureller Erziehung
- Stellungnahme der Kultusministerkonferenz
- 10 Ziele interkultureller Erziehung und Bildung (nach Nieke)
- Voraussetzungen für interkulturelle Erziehung
- Probleme interkultureller Erziehung
- Umsetzung
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert den aktuellen Diskurs um interkulturelle Erziehung und beleuchtet insbesondere die Ziele, Voraussetzungen und Probleme dieser pädagogischen Praxis. Sie fokussiert auf die Stellungnahme der Kultusministerkonferenz und die Ansätze von Wolfgang Nieke, um die Entwicklung interkultureller Handlungskompetenz in der Schule zu ermöglichen.
- Definition und Ziele interkultureller Erziehung
- Voraussetzungen für die erfolgreiche Umsetzung
- Mögliche Herausforderungen und Probleme
- Praxisbezug: Interkulturelle Erziehung an deutschen Schulen
- Relevanz und Bedeutung interkulturellen Lernens in Zeiten der Globalisierung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die Relevanz interkulturellen Lernens in Zeiten wachsender Mobilität und Globalisierung und stellt die Notwendigkeit heraus, kulturelle Vielfalt und interkulturellen Dialog zu fördern. Außerdem wird der Begriff "Kultur" im Kontext interkultureller Erziehung genauer erläutert und die Rolle der Schule in diesem Prozess hervorgehoben.
- Ziele interkultureller Erziehung: Dieses Kapitel untersucht die Ziele interkultureller Erziehung, indem es sowohl die Empfehlungen der Kultusministerkonferenz als auch die Ansätze von Wolfgang Nieke präsentiert. Es werden die wichtigsten Zielsetzungen, wie Toleranz, Akzeptanz und Verständnis, für eine gelingende interkulturelle Kommunikation und Zusammenarbeit beleuchtet.
- Voraussetzungen für interkulturelle Erziehung: Dieser Abschnitt thematisiert die notwendigen Voraussetzungen für die erfolgreiche Umsetzung interkultureller Erziehung. Es werden Faktoren wie die Offenheit gegenüber anderen Kulturen, die Bereitschaft zur interkulturellen Kommunikation und die Sensibilität für die unterschiedlichen Lebenswelten und Perspektiven betrachtet.
- Probleme interkultureller Erziehung: Hier werden die möglichen Probleme und Herausforderungen interkultureller Erziehung beleuchtet. Themen wie Vorurteile, Stereotype, Diskriminierung und kulturelle Konflikte werden thematisiert, um die Komplexität des interkulturellen Lernens und die Notwendigkeit einer sensiblen Herangehensweise zu verdeutlichen.
Schlüsselwörter
Interkulturelle Erziehung, interkulturelles Lernen, Kultusministerkonferenz, Wolfgang Nieke, Toleranz, Akzeptanz, Verständnis, Handlungskompetenz, kulturelle Vielfalt, interkultureller Dialog, Globalisierung, Mobilität, Schule, Pädagogik, Voraussetzungen, Probleme, Umsetzung, Praxisbezug.
- Quote paper
- M.A. Viola Prickel (Author), 2005, Politisch soziales Lernen als interkulturelles Lernen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/50303