Diese Arbeit wird sich nicht nur ausführlich mit Iphigenies Einfluss auf Orest beschäftigen, sondern im Besonderen mit der Figur des Orest selbst. Das Untersuchungsinteresse liegt auf seinem Wahnsinn, der Heilung des selbigen und dem Einfluss der Heldentradition auf seine Taten und Entscheidungen. In den folgenden Kapiteln wird Orest als eine Figur mit traumatischen Erlebnissen betrachtet und seine Taten werden mit diesem Hintergrund analysiert und im Handlungskontext eingeordnet. Es soll gezeigt werden, dass Orest ein vielschichtiger Charakter ist, der durch Erziehung und Traditionsbewusstsein in seine Lage geriet und am Ende des Stückes als autonome Figur sein Handeln selbst bestimmt. Die Mythologie wird nicht vernachlässigt, sondern zur Erklärung seiner Verhaltensweise herangezogen. Die Analyse hat das Ziel, Iphigenies Anteil an der Heilung neu zu bewerten und Orests eigenen Verarbeitungsprozess hervorzuheben. Darüber hinaus soll geklärt werden, inwiefern Orest vom Heldenideal seiner Vorfahren beeinflusst wurde und wie weit er ihm entspricht.
In Besprechungen von Goethes "Iphigenie aus Tauris" wird die namensgebende Protagonistin oft als Vorbild an Reinheit und Menschlichkeit dargestellt, die ihren vom Wahnsinn geplagten Bruder heilt und am Ende für eine sichere Rückkehr nach Griechenland sorgt. Doch ist Iphigenie wirklich die Heilerin ihres Bruders Orest?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Heilung des Orest
- Orests Wahnsinn
- Erkenntnis und Heilung
- Orests Heroismus
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Figur des Orest in Goethes „Iphigenie auf Tauris“ und untersucht die verschiedenen Aspekte seines Wahnsinns, seiner Heilung und seines Heldentums. Im Fokus steht die Frage, inwieweit Iphigenie tatsächlich an der Heilung Orests beteiligt ist und ob der Held nicht auch seine eigene Verarbeitung des Traumas bewältigt.
- Orests Wahnsinn und die Furien
- Die Rolle der Mythologie und Tradition
- Iphigenies Einfluss auf Orests Heilung
- Orests Heroismus im Kontext der griechischen Mythologie
- Orests Selbstbestimmung und Autonomie
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und präsentiert die Forschungsfrage. Sie beleuchtet die gängige Interpretation der Figur des Orest und die unterschiedlichen Perspektiven auf seine Heilung. Die Arbeit fokussiert auf die Analyse von Orests Wahnsinn, seiner Heilung und seinem Heroismus im Kontext der griechischen Mythologie.
Die Heilung des Orest
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit Orests Heilungsprozess. Es werden die wichtigsten Szenen und Dialoge analysiert, die Orests Zustand widerspiegeln. Ein besonderer Fokus liegt auf den „Schatten“, die Orest in seinen Wahnsinn visionen sieht, und die als Verkörperung seiner inneren Konflikte interpretiert werden können.
Orests Wahnsinn
Dieses Kapitel analysiert Orests Wahnsinn und seine Ursachen. Es wird die Bedeutung der Furien als Rachegeister beleuchtet und der Zusammenhang zwischen Orests Trauma und seinem Wahnsinn hergestellt. Die Kapitel beleuchtet die Rolle der Mythologie und Tradition in Orests Schicksal und die Auswirkungen des Matrizids auf seinen Seelenzustand.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind: Orest, Iphigenie, Wahnsinn, Heilung, Heroismus, Furien, griechische Mythologie, Tantaliden, Schuld, Rache, Trauma, Selbstbestimmung, Autonomie.
- Quote paper
- Vanessa van Stipriaan (Author), 2019, Heroismus und Wahnsinn. Der Orest in Goethes "Iphigenie auf Tauris", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/500541