Was bedeutet „professionelles Lehrerhandeln“ und inwieweit können Lehrer_innen diesen theoretischen Ansatz, der eine Profession im antinomischen Handeln für sich beansprucht, in die Praxis umsetzen? Inwiefern können Nähe und Distanz im schulischen Kontext zu einem Problem werden?
Die Arbeit ist so gegliedert, dass zu Beginn die Professionalität im Lehrerberuf in den Blick genommen und dabei die Frage diskutiert wird, was letzten Endes „professionelles Lehrerhandeln“ bedeutet. Im Anschluss daran werden die Begrifflichkeiten Nähe und Distanz im Rahmen des Spannungsfelds pädagogischer Professionalität erläutert und im letzten Hauptteil dieser Arbeit widmen wir uns einem Fallbeispiel und analysieren das Handeln einer Lehrerin im Hinblick der Nähe-Distanz Antinomie. Daran angeknüpft widmen wir uns der Frage inwiefern Lehrer_innen, realistisch gesehen, professionell mit der Nähe-Distanz Antinomie umgehen können. Schlussendlich kommen wir im Fazit auf die Ausgangsfrage zurück und nehmen dabei das Fallbeispiel in den Blick.
Die Frage nach der Form von Professionalität bei der Ausübung des Lehrerberufs ist mindestens genauso alt wie der Lehrerberuf selbst. Infolgedessen ist die Anzahl der Quellen zwar reichhaltig, jedoch weitgehend veraltet. Aktuellere Literaturen, die die Professionalität des Lehrerberufs diskutieren, scheinen rar zu sein. Schließlich sind nach Roth und Strobel-Eisele „in der Rede von der ‚professionellen Balance‘ zwischen Nähe und Distanz“ Fragen zwar angesprochen, „aber noch keinesfalls ausreichend konkretisiert und ausbuchstabiert“ (Roth 2013, S.10).
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Lehrerprofession: Zwischen Erwartungen und Entscheidungen
- III. Das Spannungsfeld pädagogischer Professionalität: Grenzen im Erziehen
- III.1. Nähe vs. Distanz: eine Antinomie
- III.2. Nähe und Distanzhaltung im Lehrerhandeln
- III.3. Eine Fallanalyse
- IV. Fazit
- V. Literatur-und Quellenangabe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der komplexen Thematik der pädagogischen Professionalität und untersucht insbesondere die Herausforderung der Nähe-Distanz-Antinomie im Lehrerhandeln. Ziel ist es, die Herausforderungen und Chancen dieses Spannungsfeldes zu beleuchten und anhand eines Fallbeispiels zu analysieren, wie Lehrer*innen damit professionell umgehen können.
- Die Bedeutung von Professionalität im Lehrerberuf
- Die Ambivalenz von Nähe und Distanz im pädagogischen Kontext
- Die Relevanz der Nähe-Distanz-Antinomie für die Gestaltung von Lehrer-Schüler-Beziehungen
- Die Herausforderung, professionelles Handeln in einem komplexen und antinomischen Arbeitsfeld zu gewährleisten
- Die Frage, inwieweit sich die Theorie der pädagogischen Professionalität in der Praxis umsetzen lässt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Lehrerberufs und seiner Ambivalenz zwischen vielfältigen Erwartungen und der Notwendigkeit, sich für eine bestimmte Vorgehensweise zu entscheiden, ein. Das Kapitel beleuchtet die Rolle der Antinomien im Lehrerhandeln und lenkt den Fokus auf die Nähe-Distanz-Antinomie.
Das zweite Kapitel widmet sich der Frage der Lehrerprofession. Es diskutiert verschiedene Ansätze und Modelle, die die Entwicklung professioneller Kompetenz bei Lehrer*innen beschreiben und zeigt die Herausforderungen auf, die mit der Professionalisierung verbunden sind. Unter anderem werden die strukturellen, systemtheoretischen und kompetenztheoretischen Ansätze erläutert.
Schlüsselwörter
Pädagogische Professionalität, Lehrerhandeln, Nähe-Distanz-Antinomie, Professionalisierung, Lehrer-Schüler-Beziehung, Fallanalyse, Antinomien, Handlungslogik, Berufsbiografie
- Quote paper
- Yousra Hamzaoui (Author), 2017, Lehrerprofession und Nähe-Distanz Antinomie, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/492154