Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit Geburtsanzeigen. Ihr Ziel ist es, die Anzeigen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts zunächst einmal kurz denen aus den Anfängen der Geburtsanzeigengeschichte zu vergleichen bzw. herauszuarbeiten, was sich in dieser Zeit grundsätzlich verändert hat, und die Anzeigen von Januar 1995, 2000 und 2005 zu analysieren.
Zunächst jedoch soll geklärt werden, was genau eine Textsorte bzw. was die Textsorte Geburtsanzeigen ist. Textsorten im allgemeinen zeichnen sich dadurch aus, dass bestimmte Arten von Texten (z.B. Rezepte, Briefe, bestimmte Anzeigentypen etc.) aufgrund von Vorhandensein verschiedener Merkmale einzelnen Kategorien zugeteilt werden.
Leider „[...] ist [es] im Rahmen textlinguistischer Forschung bisher nicht gelungen, eine einheitliche, `gültige’ Textsortenklassifikation zu erstellen und es besteht auch noch kein textlinguistischer Konsens darüber, nach welchen Verfahren die Zuordnung eines Textes zu einer Textsorte genau erfolgen müsste.“
Mögliche Kriterien für die Zuordnung eines Textes zu einer Textsorte können jedoch z.B. das Thema eines Textes, sein Themenverlauf, die Wortwahl sowie die Textfunktion selbst sein.
Nimmt man nun die Textsorte Geburtsanzeigen, so lässt sich feststellen, dass ihr Thema stets die Bekanntgabe von Geburten ist und das ihre Funktion darin besteht, eben diese Geburt der Öffentlichkeit anzuzeigen.
Geburtsanzeigen gehören zur Klasse der Familienanzeigen, d.h. zu der Gruppe von Inseraten, welche meist soziale Hintergründe haben. Dazu gehören zum Beispiel auch Heirats-, Bekanntschaftsgesuche, Todes- und Geburtsanzeigen sowie private Verkäufe und Gesuchtes. Oft wird diese Rubrik auch als „Vermischtes“ bezeichnet.
I.d.R. finden sich diese eher persönlich orientierten Anzeigentypen bzw. Textsorten wie Todes-, Geburts-, Geburtstags- und Hochzeitsanzeigen ausschließlich in Lokalzeitungen, da nur hier das Interesse an dem persönlichen bzw. familiären Veränderungen im sozialen Umfeld bei der Leserschaft gegeben ist.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Die Anfänge der Geburtsanzeigen
- Die Untersuchungsmethode der Autorin Frese
- Die Geburtsanzeigen in ihren Anfängen
- Die Geburtsanzeigen von 1940 bis 1973
- Die Geburtsanzeigen im Zeitraum 1980/81 und 1984
- Die Geburtsanzeigen von Januar 1995, 2000 und 2005
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Entwicklung von Geburtsanzeigen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Das Ziel ist ein Vergleich der Anzeigen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts mit frühen Beispielen, um Veränderungen aufzuzeigen und Anzeigen von 1995, 2000 und 2005 zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet die Textsorte Geburtsanzeige selbst und deren Entwicklung im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen.
- Entwicklung der Geburtsanzeige als Textsorte
- Einfluss von Lesekompetenz und Urbanisierung
- Vergleich verschiedener Epochen (Anfänge, Mitte 20. Jahrhundert, Gegenwart)
- Soziokulturelle Hintergründe der Anzeigen
- Sprachliche und stilistische Merkmale der Anzeigen
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort: Das Vorwort beschreibt kurz den Fokus der Hausarbeit: den Vergleich von Geburtsanzeigen aus verschiedenen Zeitabschnitten (Anfänge, Mitte des 20. Jahrhunderts, 1995, 2000, 2005) und die Klärung des Begriffs "Textsorte Geburtsanzeige". Es wird auf die Schwierigkeit einer einheitlichen Textsortenklassifikation hingewiesen und die Kriterien für die Zuordnung von Texten zu Textsorten erläutert.
Die Anfänge der Geburtsanzeigen: Dieses Kapitel beschreibt die Bekanntgabe von Geburten vor der Verbreitung der Lesekompetenz, die Rolle der Kirche und die Mund-zu-Mund-Propaganda. Es beleuchtet den Wandel mit zunehmender Lesekompetenz, Urbanisierung und Bevölkerungszunahme, der zu aufwändigeren Informationswegen führte. Die Einführung gedruckter Geburtsanzeigen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in der Oberschicht wird als Zeichen der Höflichkeit interpretiert und ihre spätere Übernahme durch untere Schichten beschrieben. Die ersten Zeitungsanzeigen werden erwähnt und die regionale Variation der Einführung hervorgehoben.
Die Untersuchungsmethode der Autorin Frese: Dieses Kapitel beschreibt die Methode der Autorin Karin Frese in ihrem Buch „Wie Eltern von sich reden machen“. Frese untersucht 4267 Anzeigen nach Lasswells Kommunikationsmodell ("Wer sagt was zu wem?") und analysiert Aspekte wie die „Verbittung jeglicher Gratulation“ und die Verwendung von „statt anderer Benachrichtigung“. Die Autorin verzichtet weitgehend auf eine Analyse der grafischen Gestaltung aufgrund der begrenzten Möglichkeiten in den frühen Anzeigen.
Schlüsselwörter
Geburtsanzeigen, Textsorte, Kommunikationsanalyse, Sprachliche Analyse, Soziokulturelle Entwicklung, Urbanisierung, Lesekompetenz, Zeitungsanzeigen, Familienanzeigen, Kommunikation, Historische Entwicklung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Entwicklung von Geburtsanzeigen
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Entwicklung von Geburtsanzeigen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Im Fokus steht ein Vergleich von Anzeigen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts mit frühen Beispielen, um Veränderungen aufzuzeigen und Anzeigen aus den Jahren 1995, 2000 und 2005 zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet die Textsorte Geburtsanzeige und ihre Entwicklung im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Hausarbeit behandelt die Entwicklung der Geburtsanzeige als Textsorte, den Einfluss von Lesekompetenz und Urbanisierung auf die Form und Verbreitung der Anzeigen, einen Vergleich verschiedener Epochen (Anfänge, Mitte des 20. Jahrhunderts, Gegenwart), soziokulturelle Hintergründe der Anzeigen und deren sprachliche und stilistische Merkmale.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit beinhaltet ein Vorwort, Kapitel zu den Anfängen der Geburtsanzeigen, zur Untersuchungsmethode der Autorin Frese, zu den Geburtsanzeigen in verschiedenen Zeitabschnitten (1940-1973, 1980/81 und 1984, Januar 1995, 2000 und 2005) und eine Schlussbemerkung. Jedes Kapitel analysiert die Geburtsanzeigen im jeweiligen historischen Kontext.
Wie wird die Entwicklung der Geburtsanzeigen dargestellt?
Die Entwicklung wird anhand eines chronologischen Vergleichs verschiedener Zeitabschnitte dargestellt. Es wird der Wandel von der mündlichen Bekanntgabe über die Einführung gedruckter Anzeigen in der Oberschicht bis hin zur Verbreitung in allen Gesellschaftsschichten beschrieben. Der Einfluss der Lesekompetenz, der Urbanisierung und der Bevölkerungsentwicklung wird dabei berücksichtigt.
Welche Methode wird in der Hausarbeit angewendet?
Die Hausarbeit stützt sich auf die Methode der Autorin Karin Frese aus ihrem Buch „Wie Eltern von sich reden machen“. Frese analysiert Geburtsanzeigen nach Lasswells Kommunikationsmodell und untersucht Aspekte wie die „Verbittung jeglicher Gratulation“ und die Verwendung von „statt anderer Benachrichtigung“. Die grafische Gestaltung wird aufgrund der begrenzten Möglichkeiten in frühen Anzeigen nur wenig berücksichtigt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Geburtsanzeigen, Textsorte, Kommunikationsanalyse, Sprachliche Analyse, Soziokulturelle Entwicklung, Urbanisierung, Lesekompetenz, Zeitungsanzeigen, Familienanzeigen, Kommunikation und Historische Entwicklung.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Hausarbeit bezieht sich explizit auf das Buch „Wie Eltern von sich reden machen“ von Karin Frese und deren angewandte Methode. Weitere Quellen sind implizit in der Analyse der Geburtsanzeigen aus verschiedenen Epochen enthalten.
Für wen ist diese Hausarbeit bestimmt?
Diese Hausarbeit ist für ein akademisches Publikum bestimmt und dient der Analyse von Themen im Kontext der Kommunikationswissenschaft und der historischen Sprachentwicklung.
- Quote paper
- Conny Meyer (Author), 2005, Die Entwicklung der Geburtsanzeigen von ihren Anfängen bis zur Gegenwart, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/48757