Die Epoche des Expressionismus ist gekennzeichnet durch Industrialisierung und Automati¬sierung sowie Anonymisierung und Verelendung. Der Erfahrungsbereich der Großstadt spielte in der Zeit des Expressionismus eine wichtige Rolle in der Literatur. Denn ohne die unmittelbare Großstadterfahrung wäre der Expressionismus kaum denkbar gewesen. Die Stadt bot den Schriftstellern eine schier unerschöpfliche Vielfalt an Themen und Bildern, auf die sie in ihren Werken zurückgreifen konnten. Gegenstand dieser Arbeit ist das Gedicht „Weltende“ von Jakob van Hoddis, welches zum Signal der Zeit um 1910 wurde. Zunächst
wird die durchschlagende Wirkung des Werks auf seine Zeitgenossen beschrieben. Infolgedessen wird das Gedicht formal analysiert und danach eine inhaltliche Interpretation, welche die formalen Merkmale berücksichtigt, vorgenommen. Im Weiteren wird die besondere Stellung des Bürgers im Gedicht „Weltende“ beleuchtet.
Nach der theoretischen bzw. analytischen Betrachtung des Gedichtes wird versucht, es in eine Unterrichtsstunde einzubauen. Vorab wird geklärt, für welche Jahrgangsstufe das Gedicht verwendet wird und welches Unterrichtsziel die geplante Stunde haben soll. Demzufolge werden die einzelnen Phasen der Unterrichtsstunde näher betrachtet. Der Einstiegsphase folgt die Erarbeitungsphase und zum Ende ein Ausblick gegeben werden, wie man kreativ mit dem Gedicht weiterarbeiten könnte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Jakob van Hoddis „Weltende“
- Wirkungsgeschichte
- Formale Aspekte
- Interpretation
- Die Darstellung des Bürgers
- Planung einer Unterrichtsstunde
- Allgemeines
- Einstiegsphase
- Erarbeitungsphase
- Ausblick
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Jakob van Hoddis' Gedicht „Weltende“, untersucht dessen Wirkung auf die expressionistische Bewegung und entwickelt eine Unterrichtsplanung für den Einsatz im Schulunterricht. Das Ziel ist es, das Gedicht in seinem historischen Kontext zu verorten, seine formalen Eigenschaften zu beleuchten und seine interpretatorischen Möglichkeiten aufzuzeigen.
- Wirkung und Rezeption von van Hoddis' „Weltende“ im Kontext des Expressionismus
- Formale Analyse des Gedichtes (Reimschema, Metrum, Bildsprache)
- Interpretation des Gedichts und seiner zentralen Motive
- Die Darstellung des Bürgers und der Gesellschaft im Gedicht
- Didaktische Überlegungen zur Integration des Gedichts in den Deutschunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Epoche des Expressionismus ein und hebt die Bedeutung der Großstadt und der Anonymisierung für die expressionistische Literatur hervor. Sie beschreibt den Gegenstand der Arbeit, das Gedicht „Weltende“ von Jakob van Hoddis, und skizziert den Aufbau der Arbeit, welcher die Wirkungsgeschichte, formale Aspekte, Interpretation und die didaktische Umsetzung des Gedichts umfasst.
Jakob van Hoddis „Weltende“: Wirkungsgeschichte: Dieser Abschnitt beleuchtet die enorme Wirkung des Gedichts „Weltende“ auf die zeitgenössische Literatur. Er zitiert ausführlich die begeisterten Reaktionen von Johannes R. Becher und Franz Pfemfert, welche die Bedeutung des Gedichtes als Wegbereiter des Expressionismus hervorheben. Der Abschnitt veranschaulicht, wie das Gedicht einer ganzen Generation die Stimmung des bevorstehenden Zusammenbruchs artikulierte und als Signal für eine neue, expressionistische Ära galt, wobei die Autoren die Beiträge von Becher und Pfemfert ausführlich analysieren, um die weitreichende Wirkung des Gedichts aufzuzeigen. Die Autoren stellen fest, dass van Hoddis mit „Weltende“ einen neuen Stil etablierte.
Jakob van Hoddis „Weltende“: Formale Aspekte: Dieser Abschnitt analysiert die formalen Elemente des Gedichtes. Er beschreibt das Reimschema (umarmender Reim in der ersten und Kreuzreim in der zweiten Strophe), das Metrum (fünfhebiger Jambus) und die Verwendung des bestimmten Artikels vor den Substantiven. Besonders hervorgehoben wird die Diskrepanz zwischen der regelmäßigen Form und dem chaotischen, apokalyptischen Inhalt. Die lose Reihung der Einzelbilder und die damit verbundene Vielschichtigkeit des Gedichtes wird detailliert erläutert. Die Analyse hebt die paradoxe Verbindung von Form und Inhalt hervor, die die Wirkung des Gedichts verstärkt.
Schlüsselwörter
Jakob van Hoddis, Weltende, Expressionismus, Großstadt, Anonymisierung, Formale Analyse, Interpretation, Didaktik, Unterrichtsplanung, Wirkungsgeschichte, Bürger, Gesellschaft, Apokalypse, Moderne.
Häufig gestellte Fragen zu Jakob van Hoddis' "Weltende"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Jakob van Hoddis' Gedicht "Weltende", untersucht dessen Wirkung auf die expressionistische Bewegung und entwickelt eine Unterrichtsplanung für den Einsatz im Schulunterricht. Der Fokus liegt auf der Verortung des Gedichts im historischen Kontext, der Analyse seiner formalen Eigenschaften und der Darstellung seiner interpretatorischen Möglichkeiten.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Wirkungsgeschichte und Rezeption von van Hoddis' "Weltende" im Kontext des Expressionismus, eine formale Analyse des Gedichts (Reimschema, Metrum, Bildsprache), die Interpretation des Gedichts und seiner zentralen Motive, die Darstellung des Bürgers und der Gesellschaft im Gedicht sowie didaktische Überlegungen zur Integration des Gedichts in den Deutschunterricht.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit besteht aus einer Einleitung, einem Abschnitt über Jakob van Hoddis' "Weltende" (unterteilt in Wirkungsgeschichte und formale Aspekte), einer Interpretation des Gedichts und einer Planung für eine Unterrichtsstunde. Die Einleitung führt in den Expressionismus und das Gedicht ein. Der Abschnitt zu "Weltende" analysiert die Wirkung des Gedichts auf den Expressionismus und seine formalen Elemente. Die Interpretation beleuchtet zentrale Motive und die Darstellung von Bürger und Gesellschaft. Die Unterrichtsplanung beinhaltet Einstieg, Erarbeitung und Ausblick.
Welche Rolle spielt die Wirkungsgeschichte von "Weltende"?
Die Wirkungsgeschichte von "Weltende" wird ausführlich beleuchtet, indem die begeisterten Reaktionen von Johannes R. Becher und Franz Pfemfert zitiert und analysiert werden. Die Arbeit zeigt auf, wie das Gedicht als Signal für eine neue, expressionistische Ära galt und eine ganze Generation in seiner Stimmung des bevorstehenden Zusammenbruchs artikulierte. Es wird gezeigt, dass van Hoddis mit "Weltende" einen neuen Stil etablierte.
Wie wird die formale Analyse des Gedichts durchgeführt?
Die formale Analyse untersucht das Reimschema (umarmender Reim und Kreuzreim), das Metrum (fünfhebiger Jambus) und die Verwendung des bestimmten Artikels. Besonders hervorgehoben wird die Diskrepanz zwischen der regelmäßigen Form und dem chaotischen Inhalt. Die lose Reihung der Einzelbilder und die damit verbundene Vielschichtigkeit werden detailliert erläutert. Die paradoxe Verbindung von Form und Inhalt wird als wirkungsverstärkend analysiert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Jakob van Hoddis, Weltende, Expressionismus, Großstadt, Anonymisierung, Formale Analyse, Interpretation, Didaktik, Unterrichtsplanung, Wirkungsgeschichte, Bürger, Gesellschaft, Apokalypse, Moderne.
Was ist das Ziel der Unterrichtsplanung?
Das Ziel der Unterrichtsplanung ist es, Jakob van Hoddis' "Weltende" effektiv und verständlich im Schulunterricht zu behandeln. Die Planung umfasst praktische Vorschläge für den Unterrichtseinstieg, die Erarbeitungsphase und einen Ausblick. Sie zielt darauf ab, das Gedicht im Kontext des Expressionismus und seiner gesellschaftlichen Relevanz zu vermitteln.
- Quote paper
- Britta Wertenbruch (Author), 2005, Zu Jakob van Hoddis' "Weltende", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/48019