Betrachtet man die Hexenverfolgungen der Frühen Neuzeit, ist es durchaus legitim primär an Frauen als Opfer zu denken. Dies erweist sich auch als treffend, so war die Mehrzahl der Opfer dieser Verfolgungswellen doch weiblich. Dennoch gab es auch andere Opfer, nämlich beispielsweise Kinder. Die vorliegende Arbeit wird die Rolle von Kindern in Hexenprozessen in der Frühen Neuzeit untersuchen.
Um diese Thematik in einem historischen Kontext wiederzugeben und um ein Grundverständnis für diesen Sachverhalt zu erlangen, wird zuerst auf die allgemeine frühneuzeitliche Hexenverfolgung und auf die Kindheit in der Frühen Neuzeit eingegangen. Anschließend wird ein Überblick über die komplexen Rollen von Kindern in Hexenprozessen gegeben. Dazu werden Fallbeispiele aus dem europäischen, aber auch aus dem amerikanischen Raum herangezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kindheit in der Frühen Neuzeit
- Hexenverfolgung und Hexenprozesse in der Frühen Neuzeit
- Rolle und Funktion des Kindes in Hexenprozessen
- Kinder als Denunzianten
- Kinderhexen - Opfer und Täter?
- Wechselbälger
- Landstreicherkinder im Hexenprozess
- Schlussbemerkung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beleuchtet die Rolle von Kindern in Hexenprozessen der Frühen Neuzeit, ein Thema, das in der breiten Öffentlichkeit oft unbeachtet bleibt. Sie analysiert die Funktionsweise dieser Prozesse und die vielfältigen Rollen, die Kinder in ihnen einnahmen.
- Die Kindheit in der Frühen Neuzeit und ihre Besonderheiten im Kontext der Hexenprozesse
- Die Rolle von Kindern als Denunzianten und die Gründe dafür
- Die Unterscheidung zwischen Kinderhexen als Opfer und Täter
- Der Glaube an Wechselbälger und ihre Verbindung zu Hexenprozessen
- Die spezielle Situation von Landstreicherkindern im Kontext der Hexenverfolgung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Kinderhexenprozesse vor und beleuchtet die Forschungsfrage, welche Rollen Kindern in diesen Prozessen zugeschrieben wurden und wie es zu diesen Rollen kam. Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Kindheit in der Frühen Neuzeit und untersucht, inwiefern die damaligen Lebensbedingungen die Hexenangst und die Kinderhexenprozesse beeinflusst haben könnten. Kapitel 3 bietet einen Überblick über die Hexenverfolgung und die Prozesse in der Frühen Neuzeit, einschließlich der entscheidenden Rolle des „Malleus Maleficarum" und der Verbreitung des Hexenglaubens. Kapitel 4 analysiert die verschiedenen Rollen, die Kinder in Hexenprozessen einnahmen, insbesondere als Denunzianten, als Opfer und als Täter. Es werden auch die spezifischen Kontexte von Wechselbälgern und Landstreicherkindern untersucht, um die komplexen Aspekte dieser Prozesse zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Kinderhexenprozesse, Frühe Neuzeit, Hexenverfolgung, Denunziation, Opfer, Täter, Wechselbälger, Landstreicherkinder, „Malleus Maleficarum“, Kindheit, Hexenangst.
- Quote paper
- Matthias Holder (Author), 2017, Die Rolle von Kindern in der Hexenverfolgung der Frühen Neuzeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/470986