Marcel Duchamp – ein jeder kennt sein Readymade Fountain mit dem er 1917 für Furore sorgte. Ein gewöhnliches Pissoir aus Keramik, ein Gebrauchsgegenstand, den der Franzose hinlegte, signierte und als Kunstwerk deklarierte. Bei Laien herrscht oftmals Unverständnis, wie so etwas Kunst sein kann und welche Intention dahinter stecken mag, ohne weiteres bleibt diese unsichtbar. Schließlich ist keine Bearbeitung erkennbar, die den Künstler als Schöpfer eines Werkes ausmacht. Was ist demnach der Werk- bzw. Kunstbegriff bei Duchamp?
Ausgehend von einem Referat soll in dieser Ausarbeitung der Frage nachgegangen werden, wie sich bei Duchamp der Kunstbegriff manifestiert bzw. was seine Sicht auf die Kunst darstellt. Im Fokus steht hier vor allem seine Dekonstruktion des ästhetischen bzw. bürgerlichen Kunstbegriffs, bei der er eingetretene Pfade verlässt und Kunst von außen betrachtet. Seine Werke prangern an, sie lediglich als schmückende Beiwerke anzusehen und ewig bekannte Herangehensweisen zu kopieren und beizubehalten, ohne sie zu kritisieren oder zu überdenken. Zum anderen wird seine Rolle als Künstler besprochen und die eigene Sichtweise und Definition dessen sich selbst gegenüber und hinsichtlich der Kunst. Als dritte Position in diesem Dreieck präsentiert sich der Betrachter, dessen Rolle Duchamp besonders hervorhebt. Ihn möchte er geistig unabhängig machen vom Künstler und den tradierten Kunstbegriffen. Zwei Werkbeispiele im späteren Verlauf der Ausarbeitung werden dies verdeutlichen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Werkbegriff bei Duchamp
- 2.1 Dekonstruktion des ästhetischen und bürgerlichen Kunstbegriffs
- 2.2 Betrachter und Werk
- 2.3 Duchamp - Der Nichtkünstler
- 3. Werkbeispiele
- 3.1 Akt, eine Treppe herabsteigend, No 2
- 3.2 Warum nicht niesen, Rose Sélavy?
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung untersucht Marcel Duchamps Werk- und Kunstbegriff, insbesondere seine Dekonstruktion des traditionellen ästhetischen und bürgerlichen Kunstverständnisses. Sie analysiert, wie Duchamp die Rolle des Künstlers, des Betrachters und des Kunstwerks neu definiert. Die Arbeit konzentriert sich auf Duchamps Herausforderungen an etablierte Kunstkonventionen und die Bedeutung seiner Readymades.
- Dekonstruktion des traditionellen Kunstbegriffs
- Die Rolle des Betrachters in Duchamps Werk
- Duchamps Selbstverständnis als Künstler
- Analyse von Duchamps Readymades
- Die Bedeutung von Duchamps Werk für die Kunstgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt Marcel Duchamp und sein bekanntestes Readymade, "Fountain", vor. Sie skizziert die Forschungsfrage nach Duchamps Kunstbegriff und seinen Intentionen, die hinter der scheinbaren Einfachheit seiner Werke liegen. Die Einleitung betont Duchamps Dekonstruktion des traditionellen Kunstverständnisses, seine kritische Auseinandersetzung mit etablierten Konventionen und die zentrale Rolle des Betrachters in seiner Kunst. Der Fokus liegt auf Duchamps Bruch mit der Tradition und seinem Streben nach geistiger Unabhängigkeit.
2. Werkbegriff bei Duchamp: Dieses Kapitel analysiert Duchamps Werkbegriff im Detail. Es beleuchtet seine Dekonstruktion des ästhetischen und bürgerlichen Kunstbegriffs, wobei Duchamps Abkehr von der traditionellen Malerei und seine Hinwendung zu den Readymades im Mittelpunkt stehen. Die Diskussion umfasst Duchamps Herausforderungen an etablierte ästhetische Normen und sein Bestreben, die Kunst von traditionellen Werten und Erwartungen zu befreien. Duchamps provokante Werke werden als Mittel interpretiert, um den Betrachter zum kritischen Denken anzuregen und die Konventionen der Kunst zu hinterfragen. Die Rolle des Betrachters und die Selbstdefinition Duchamps als Künstler werden ebenfalls untersucht.
3. Werkbeispiele: Dieses Kapitel präsentiert detaillierte Analysen von zwei ausgewählten Werken Duchamps: "Akt, eine Treppe herabsteigend, Nr. 2" und "Warum nicht niesen, Rose Sélavy?". Die Analyse untersucht, wie diese Werke Duchamps Kunstbegriff veranschaulichen und seine Intentionen verdeutlichen. Durch die Betrachtung dieser Beispiele wird gezeigt, wie Duchamp mit den Erwartungen des Publikums spielt und etablierte Kunstkonventionen aufbricht. Die Kapitel veranschaulichen, wie Duchamps Werke die Grenzen des traditionellen Kunstverständnisses überschreiten und den Betrachter zum kritischen Nachdenken anregen.
Schlüsselwörter
Marcel Duchamp, Readymade, Kunstbegriff, Dekonstruktion, Ästhetik, Betrachter, Retinale Kunst, bürgerliche Kunst, Konventionen, Moderne Kunst, Kreativität, Avantgarde.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Marcel Duchamps Werk- und Kunstbegriff
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Marcel Duchamps Werk- und Kunstbegriff, insbesondere seine Dekonstruktion des traditionellen ästhetischen und bürgerlichen Kunstverständnisses. Sie untersucht, wie Duchamp die Rolle des Künstlers, des Betrachters und des Kunstwerks neu definiert und welche Herausforderungen er an etablierte Kunstkonventionen stellt. Ein Schwerpunkt liegt auf der Bedeutung seiner Readymades.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Dekonstruktion des traditionellen Kunstbegriffs durch Duchamp, die Rolle des Betrachters in seinem Werk, Duchamps Selbstverständnis als Künstler, eine Analyse seiner Readymades und die Bedeutung seines Werks für die Kunstgeschichte.
Welche Kapitel enthält die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum Werkbegriff bei Duchamp, ein Kapitel mit Werkbeispielen ("Akt, eine Treppe herabsteigend, Nr. 2" und "Warum nicht niesen, Rose Sélavy?") und ein Fazit.
Was wird in der Einleitung beschrieben?
Die Einleitung führt in die Thematik ein, stellt Marcel Duchamp und sein bekanntestes Readymade, "Fountain", vor und skizziert die Forschungsfrage nach Duchamps Kunstbegriff und seinen Intentionen. Sie betont Duchamps Dekonstruktion des traditionellen Kunstverständnisses und die zentrale Rolle des Betrachters.
Worüber handelt Kapitel 2 ("Werkbegriff bei Duchamp")?
Kapitel 2 analysiert detailliert Duchamps Werkbegriff, seine Dekonstruktion des ästhetischen und bürgerlichen Kunstbegriffs, seine Abkehr von traditioneller Malerei und seine Hinwendung zu Readymades. Es behandelt seine Herausforderungen an etablierte ästhetische Normen und sein Bestreben, die Kunst von traditionellen Werten zu befreien. Die Rolle des Betrachters und Duchamps Selbstdefinition als Künstler werden untersucht.
Was wird in Kapitel 3 ("Werkbeispiele") behandelt?
Kapitel 3 präsentiert detaillierte Analysen von "Akt, eine Treppe herabsteigend, Nr. 2" und "Warum nicht niesen, Rose Sélavy?". Es untersucht, wie diese Werke Duchamps Kunstbegriff veranschaulichen und seine Intentionen verdeutlichen, und zeigt, wie Duchamp mit den Erwartungen des Publikums spielt und etablierte Kunstkonventionen aufbricht.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Marcel Duchamp, Readymade, Kunstbegriff, Dekonstruktion, Ästhetik, Betrachter, Retinale Kunst, bürgerliche Kunst, Konventionen, Moderne Kunst, Kreativität, Avantgarde.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke gedacht und dient der Analyse von Themen im Kontext von Marcel Duchamps Werk und Kunstbegriff.
- Quote paper
- Franziska Reiners (Author), 2013, "Retinal und Readymade". Marcel Duchamps Werk- und Kunstbegriff, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/468881