Diese Arbeit setzt sich mit den Frauenbildern in der Literatur der Wiener Moderne auseinander. Diese spielten damals in diversen Werken vieler Künstler eine große Rolle und sind bis heute Gegenstand zahlreicher Untersuchungen. Zur Einführung in das Thema werde ich einen allgemeinen Überblick über die verschiedenen Frauenbilder und Weiblichkeitsentwürfe in der Zeit um die Jahrtausendwende geben. Welche Gründe gibt es für die unterschiedlichen Darstellungen der Frau zu dieser Zeit?
Im weiteren Verlauf der Arbeit folgt eine intensivere Auseinandersetzung mit einigen Werken. Hierfür habe ich mich für die bekannten Literaten Peter Altenberg und Arthur Schnitzler entschieden. Beide stammen aus wohlhabenden jüdischen Familien und gehören zu den bedeutendsten Vertretern der Wiener Moderne. Altenbergs Miniaturen "Ich liebe Dich", "Ein Liebesgedicht", "Und endlich stirbt die Sehnsucht doch" und "Ljuba" bilden sowie Schnitzlers Prosa "Traumnovelle" Gegenstand meiner Untersuchung. Diese möchte ich hingehend ihrer Frauendarstellung analysieren, in den vorher ausführlich dargestellten Kontext einordnen und miteinander in Beziehung setzen.
Hierbei soll die Frage beantwortet werden, ob es Gemeinsamkeiten zwischen diesen beiden hinsichtlich ihrer Darstellung der Frau gibt, ob auch bei ihnen eine Stereotypisierung stattfindet und wie sie sich in den Kontext der allgemeinen Frauendarstellung in der Wiener Moderne einordnen lassen.
Zwischen femme enfant und femme fatale - Frauenbilder in der Wiener Moderne
Zur Zeit des Fin de Siècle begannen Frauen vermehrt, sich zu ihrer eigenen Situation hinsichtlich ihres Geschlechtes zu äußern. Gleichzeitig stiegen immer mehr Männer sowohl seitens der Kunst, als auch der Literatur, in diesen Diskurs mit ein. Allerdings hallen die weiblichen Stimmen zur Geschlechter Thematik längst nicht mehr so laut nach, wie die ihrer männlichen Gegenüber. Der seitens der Männer geführte Diskurs über Weiblichkeit um die Jahrhundertwende ist ein "engagierter, oftmals eher populistischer als wissenschaftlicher, der hauptsächlich darauf abzielt, die Inferiorität der Frau gegenüber dem Mann zu begründen und deren Funktionsbereich auf die Rolle der Mutter zu beschränken und festzulegen." Hierbei prallen Wissenschaft und Pseudowissenschaft aufeinander, wobei seitens der Männer kein Mittel unversucht bleibt, das weibliche Geschlecht als möglichst defizitär, minderwertig und als ‚das Andere‘ darzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zwischen femme enfant und femme fatale - Frauenbilder in der Zeit der Wiener Moderne
- Die femme fatale
- Die femme fragile und femme enfant
- Frauenbilder in Peter Altenbergs Miniaturen im Vergleich mit Arthur Schnitzlers „Traumnovelle“
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Frauenbilder in der Literatur der Wiener Moderne, insbesondere bei Peter Altenberg und Arthur Schnitzler. Ziel ist es, die verschiedenen Darstellungen der Frau zu analysieren, ihre Einordnung in den Kontext der Zeit zu beleuchten und Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Altenberg und Schnitzler aufzuzeigen. Die Arbeit fragt nach Stereotypisierungen und der Einordnung der jeweiligen Darstellung in den allgemeinen Diskurs über Weiblichkeit um 1900.
- Frauenbilder in der Wiener Moderne
- Vergleichende Analyse der Frauenbilder bei Altenberg und Schnitzler
- Stereotypisierung weiblicher Figuren
- Der Einfluss gesellschaftlicher Normen auf die literarische Darstellung der Frau
- Der Diskurs über Weiblichkeit um die Jahrhundertwende
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Frauenbilder in der Literatur der Wiener Moderne ein und beschreibt den Forschungsansatz der Arbeit. Es wird der Fokus auf die Werke von Peter Altenberg und Arthur Schnitzler gelegt, deren Frauenbilder im Kontext der damaligen Zeit analysiert und verglichen werden sollen. Die Frage nach Gemeinsamkeiten und Stereotypisierungen steht im Mittelpunkt der Untersuchung.
Zwischen femme enfant und femme fatale - Frauenbilder in der Zeit der Wiener Moderne: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die verschiedenen Frauenbilder um die Jahrhundertwende. Es beschreibt den gesellschaftlichen Diskurs über Weiblichkeit, der von männlichen Perspektiven dominiert war und die Frau oft in reduzierten Rollenbildern darstellte – entweder als gefährliche Verführerin (femme fatale) oder als zerbrechliches, kindliches Wesen (femme enfant oder femme fragile). Der Text analysiert die Gründe für diese unterschiedlichen Darstellungen, die oft auf gesellschaftlichen Ängsten und Unsicherheiten beruhen. Die Kategorisierung der Frauenbilder in diese Typen wird als stilisierte, nicht naturgetreue Darstellung von Weiblichkeit verstanden. Hier wird der Einfluss von Werken wie Otto Weiningers „Geschlecht und Charakter“ als Reaktion auf die Frauenbewegung erörtert und der Kontext von Kunstwerken wie Munchs „Pubertät“ in die Analyse einbezogen.
Schlüsselwörter
Wiener Moderne, Frauenbilder, Peter Altenberg, Arthur Schnitzler, femme fatale, femme enfant, femme fragile, Stereotypisierung, Weiblichkeitsentwürfe, Fin de Siècle, Geschlechterdiskurs, Literaturanalyse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Frauenbilder in der Literatur der Wiener Moderne
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Darstellung von Frauen in der Literatur der Wiener Moderne, insbesondere bei Peter Altenberg und Arthur Schnitzler. Im Fokus stehen die verschiedenen Frauenbilder, ihre Einordnung in den gesellschaftlichen Kontext der Zeit und der Vergleich der jeweiligen Darstellungsweisen bei den beiden Autoren. Die Untersuchung beleuchtet Stereotypisierungen und den Einfluss gesellschaftlicher Normen auf die literarische Darstellung der Frau um 1900.
Welche Autoren werden untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Frauenbilder in den Werken von Peter Altenberg und Arthur Schnitzler. Die Werke beider Autoren werden verglichen und auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellung von Frauenfiguren untersucht.
Welche Frauenbilder werden betrachtet?
Die Arbeit untersucht verschiedene Frauenbilder der Wiener Moderne, insbesondere den Gegensatz zwischen der „femme fatale“ (gefährliche Verführerin) und der „femme enfant“/„femme fragile“ (zerbrechliches, kindliches Wesen). Es wird analysiert, wie diese stereotypen Darstellungen die gesellschaftlichen Vorstellungen von Weiblichkeit widerspiegeln und welche Faktoren zu diesen unterschiedlichen Bildnissen führten.
Wie wird der gesellschaftliche Kontext berücksichtigt?
Die Arbeit betrachtet die Frauenbilder im Kontext des gesellschaftlichen Diskurses über Weiblichkeit um 1900. Der Einfluss männlicher Perspektiven, gesellschaftliche Ängste und Unsicherheiten sowie der Einfluss von Werken wie Otto Weiningers „Geschlecht und Charakter“ und Kunstwerken wie Munchs „Pubertät“ werden in die Analyse einbezogen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über Frauenbilder in der Wiener Moderne (mit Fokus auf „femme fatale“ und „femme enfant“), ein Kapitel zum Vergleich der Frauenbilder bei Altenberg und Schnitzler und einen Schluss. Die Einleitung beschreibt den Forschungsansatz und die Zielsetzung der Arbeit. Das Kapitel zu den Frauenbildern bietet einen Überblick über die verschiedenen Darstellungen und deren gesellschaftlichen Kontext. Das Vergleichskapitel analysiert Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei Altenberg und Schnitzler.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Wiener Moderne, Frauenbilder, Peter Altenberg, Arthur Schnitzler, femme fatale, femme enfant, femme fragile, Stereotypisierung, Weiblichkeitsentwürfe, Fin de Siècle, Geschlechterdiskurs, Literaturanalyse.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die verschiedenen Darstellungen von Frauen in der Literatur der Wiener Moderne zu analysieren, diese Darstellungen in den gesellschaftlichen Kontext einzuordnen und Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede zwischen den Frauenbildern bei Altenberg und Schnitzler aufzuzeigen. Ein weiterer Fokus liegt auf der Untersuchung von Stereotypisierungen und der Frage nach dem Einfluss gesellschaftlicher Normen auf die literarische Darstellung der Frau.
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- Ricardo Zückert (Author), 2018, Frauenbilder in der Literatur der Wiener Moderne, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/468682