In den 1960er Jahren erschütterte die Fischer-Kontroverse die maßgeblich von Konrad Adenauers Politik geprägte Bundesrepublik und den moralisch gezähmten Historismus in ihr. Es wurde viel über die Bedeutung dieser „Schlüsseldebatte“ innerhalb der nachkriegsdeutschen Geschichtswissenschaft geschrieben. Sie wäre so etwas wie ein Befreiungsschlag für die jüngere Generation der Historiker gewesen und habe einen Anstoß zum universitären Umdenken innerhalb der Bundesrepublik gegeben. Dabei wurde die politische Seite der Debatte oftmals nur marginal wahrgenommen. Es wurde beschrieben wie die Politik reagierte, aber nicht was für eine (nachhaltige) Wirkung die Thesen auf die Außenpolitik der Regierung Erhard 1963–1966 hatten.
Aufgabe der folgenden Studienarbeit ist es deshalb, die Fischer-Kontroverse im Hinblick auf die damalige Außenpolitik der Bundesregierung zu analysieren und zu zeigen, dass sie zu einer Herausforderung für diese wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Fischer-Kontroverse
- Ausgangsbedingungen und Thesen
- Verlauf und Reaktion
- Bedeutung
- Fischers These als Herausforderung für die Außenpolitik
- Ludwig Erhards außenpolitische Linie
- Fischer als Problemfaktor für die deutsche Außenpolitik
- Die Reaktion seitens der Politik
- Das kontroverse Agieren des Auswärtigen Amtes
- Fragestunden im Bundestag
- Weitere Äußerungen
- Einfluss und Nachwirkung
- Fazit
- Quellen
- Primärliteratur
- Plenarprotokolle
- Literatur von Fritz Fischer
- Sekundärliteratur
- Monographien
- Aufsätze
- Zeitungs- und Zeitschriftenartikel
- Primärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Fischer-Kontroverse im Kontext der Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland unter Ludwig Erhard (1963–1966). Ziel ist es, die Auswirkungen von Fischers Thesen auf die deutsche Außenpolitik aufzuzeigen und deren Rolle als Herausforderung für die Regierung Erhard zu analysieren.
- Die Thesen Fischers und deren Brisanz
- Die außenpolitische Linie von Ludwig Erhard
- Die Reaktion der deutschen Politik auf die Fischer-Kontroverse
- Die Rolle des Auswärtigen Amtes
- Die nachhaltigen Auswirkungen der Fischer-Kontroverse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert den historischen Kontext der Fischer-Kontroverse und die Relevanz des Themas für die deutsche Nachkriegsgeschichte. Kapitel 2 beleuchtet die Anfänge der Kontroverse und die zentralen Thesen von Fritz Fischer. Es werden seine Argumente bezüglich der deutschen Kriegsziele im Ersten Weltkrieg vorgestellt und die Reaktionen der damaligen Historikergemeinschaft diskutiert. Kapitel 3 analysiert Fischers Thesen im Hinblick auf die Außenpolitik der Bundesregierung unter Erhard, während Kapitel 4 die Reaktion der Politik auf die Kontroverse, insbesondere das Verhalten des Auswärtigen Amtes und die Debatten im Bundestag, untersucht. Abschließend befasst sich Kapitel 5 mit dem Einfluss und den Nachwirkungen der Fischer-Kontroverse.
Schlüsselwörter
Die Fischer-Kontroverse, deutsche Außenpolitik, Ludwig Erhard, Fritz Fischer, Kriegsschuldfrage, Historismus, deutsche Kriegsziele, Erste Weltkrieg, Bundesregierung, Auswärtiges Amt, Bundestag.
- Arbeit zitieren
- Adrian Gmelch (Autor:in), 2015, Die Fischer-Kontroverse als außenpolitische Herausforderung der Regierung Erhard (1963–1966), München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/468320