Anselm von Canterbury schrieb 1097 sein Hauptwerk „Cur Deus Homo“. In ausgeklügelten Formulierungen befreit er sich in diesem Werk von der bis dahin angewandten Autoritätshörigkeit und stellt das Wesen der Gottheit nicht so dar, wie es die Kirchenväter anführen, sondern wie es ihm seine Vernunft gebietet. ‘Credo ut intelligam’ bezeichnet seinen in Anknüpfung an Augustinus geprägten Grundsatz, der „besagt, dass die Vernunft das Mittel zur Auslegung von Glaubenswahrheiten und der Glaube die Quelle der durch Denken gewonnenen Einsichten ist.“ Anselm von Canterbury wird zum Vater der Scholastik, da er auf die Kraft der menschlichen Vernunft vertraut und im dialektischen Verfahren Glaubenswahrheiten erläutert. Mit der Vernunft und dem Verstand versuchte er den Glauben zu stärken. ‘Fides quaerent intellectum’, Glaube der nach Einsicht sucht, wird zur programmatischen Vorgehensweise bei seiner Suche nach dem Grund der Menschwerdung Gottes. Indem er die geltende Redemptionstheorie durch seine Überlegungen überwindet, zeigt er, wie der unendliche Sühnewert von Jesu Tod die Menschheit mit Gott versöhnt. Im Zentrum steht nicht die Schuld des Menschen, sondern der Wert Jesu Tat und die darin zum Ausdruck kommende Liebe Gottes.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Voraussetzungen für das Werk Cur Deus Homo
- Dogmatische Darstellung der Anselmschen Satisfaktionslehre
- Das Verhältnis der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit Gottes nach Anselm
- Das I. Buch von Cur Deus Homo
- Die Wiederherstellung der Ordnung
- Die Schwere der menschlichen Schuld
- Das II. Buch von Cur Deus Homo
- Quintessenz
- Wie Anslem einen Gott - Menschen versteht
- Das Verhältnis zum Teufel
- Adam Jesus - Gottes Sohn
- Das Verständnis von den zwei Naturen in Christus
- Das Problem der Notwendigkeit
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit „Cur Deus Homo - Anselm von Canterbury“ untersucht, warum der Mensch durch Jesus Christus gerettet werden muss und wer Jesus Christus ist. Die Arbeit fokussiert sich auf die Intentionen des Autors im Werk „Cur Deus Homo“ und analysiert dessen zentrale Aussagen und Argumentationen.
- Die Anselmsche Satisfaktionslehre und deren Rolle in der Erlösung
- Die Bedeutung von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit Gottes
- Die Rolle Jesu Christi als Gott-Mensch und sein Verhältnis zur menschlichen Schuld
- Die beiden Naturen in Christus und ihre Bedeutung für die Erlösung
- Das Problem der Notwendigkeit der Menschwerdung Gottes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Anselm von Canterbury und sein Werk „Cur Deus Homo“ in den historischen Kontext und erklärt seine Motivation für die Veröffentlichung des Buches. Das zweite Kapitel analysiert die Voraussetzungen des Werkes, die Anselms Denken beeinflussten, und erläutert seine dogmatische Vorstellung von der Erlösungslehre.
Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Verhältnis von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit Gottes nach Anselm. Es werden die Kernaussagen des ersten Buches von „Cur Deus Homo“ zusammengefasst, insbesondere die Wiederherstellung der göttlichen Ordnung und die Bedeutung der menschlichen Schuld.
Das vierte Kapitel analysiert die zentrale Argumentation des zweiten Buches von „Cur Deus Homo“ und beleuchtet Anselms Vorstellung von der Menschwerdung Gottes und dessen Verhältnis zum Teufel.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des Werkes sind Anselm von Canterbury, Cur Deus Homo, Satisfaktionslehre, Erlösung, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Gott-Mensch, Jesus Christus, menschliche Schuld, zwei Naturen in Christus, Notwendigkeit der Menschwerdung Gottes.
- Quote paper
- Anita Glunz (Author), 2002, „Cur Deus Homo“ - Anselm von Canterbury. Seine Intentionen im Überblick, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/46616