Die sozialistische Diktatur der Nachkriegszeit, die politische Wende 1989, die Wiedervereinigung 1990 und die Verarbeitung der Erfahrungen (und Ideologien) bis heute haben in Ost und West immer wieder zu Missverständnissen und Streitereien geführt. Höhepunkt all dessen war wohl der Literaturstreit, ausgelöst durch Rezensionen zu Christa Wolfs „Was bleibt“ in der „Zeit“ und der „FAZ“ 1990. Hier ging es schlussendlich nicht mehr um die Frage nach Mut und Ästhetik bezogen auf Christa Wolf, sondern vielmehr um eine allgemeine deutsch-deutsche Diskussion rund um den Wert der Literatur(en) nach 1949.
Zur gleichen Zeit erschien Volker Brauns Gedicht „Das Eigentum“ unter dem Titel „Nachruf“ im Neuen Deutschland,dem Propagandaorgan der SED. Nur ein Jahr später, 1991, veröffentlichte er „Marlboro is Red. Red is Marlboro“. Beide Gedichte geben die Situation wieder, in der sich der preisgekrönte Dichter aus Dresden sieht, in der er sein Land sieht - wenn auch aus zwei historischen Momenten: vor und nach der Wiedervereinigung. Oder, wie es Volker Braun in „Das Eigentum“ sagt, nach dem „Krallen“ seines Landes.
Inwiefern die beiden Braun-Gedichte aufeinander aufbauen und damit „Marlboro“ als Fortsetzung von „Das Eigentum“ anzusehen ist, soll im Rahmen der Interpretation untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Interpretation
- „Das Eigentum“
- „Marlboro is Red. Red is Marlboro“
- „Marlboro is Red. Red is Marlboro“ als Fortsetzung von „Das Eigentum“?
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die beiden Gedichte „Das Eigentum“ und „Marlboro is Red. Red is Marlboro“ von Volker Braun im Kontext der politischen und gesellschaftlichen Veränderungen in Deutschland um 1990. Ziel ist es, die Beziehung zwischen den beiden Gedichten zu analysieren und zu ergründen, inwieweit „Marlboro“ als Fortsetzung von „Das Eigentum“ verstanden werden kann.
- Die Verarbeitung der deutschen Wiedervereinigung und des Zusammenbruchs der DDR
- Der Umgang mit dem Sozialismus und dem Kapitalismus in der ostdeutschen Literatur
- Die Rolle der Literatur im deutsch-deutschen Diskurs
- Die Verwendung von Zitaten und intertextuellen Bezügen in Brauns Werk
- Brauns persönliche Auseinandersetzung mit dem Verlust seines Landes und seiner Ideale
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt den historischen Kontext der beiden Gedichte von Volker Braun dar. Sie beschreibt die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche in Deutschland nach 1989 und den darauf folgenden Literaturstreit. Die Arbeit fokussiert sich auf die Analyse der beiden Gedichte und deren mögliche Verbindung, wobei die Frage nach der Fortsetzung von „Das Eigentum“ in „Marlboro“ im Mittelpunkt steht. Der Literaturstreit um Christa Wolfs Werk „Was bleibt“ wird als wichtiger Hintergrund für das Verständnis der gesellschaftlichen Stimmung und der darin verankerten literarischen Auseinandersetzungen kurz beleuchtet. Der Fokus liegt auf der Position Brauns, der die Situation Ostdeutschlands aus zwei unterschiedlichen Perspektiven – vor und nach der Wiedervereinigung – darstellt.
Interpretation, 2.1 „Das Eigentum“: Diese Kapitel analysiert Brauns Gedicht „Das Eigentum“ von 1990. Das Gedicht wird als Collage aus Zitaten und Bildern interpretiert, die den Verlust des Sozialismus und den Aufstieg des Kapitalismus in Ostdeutschland thematisieren. Die Umkehrung des Büchner-Zitates „Krieg den Hütten! Friede den Palästen!“ in „KRIEG DEN HÜTTEN FRIEDE DEN PALÄSTEN“ symbolisiert den Verlust der sozialistischen Ideale und den drohenden Krieg für die einfachen Menschen. Brauns scheinbarer Selbstvorwurf („Ich selber habe ihm den Tritt versetzt“) wird im Kontext seiner kritischen Haltung gegenüber dem real existierenden Sozialismus, nicht aber dem Sozialismus als Idee, interpretiert. Das Kapitel beschreibt die Assimilation der DDR durch den Westen und den „Sommer der Begierde“, der den Übergang zum Kapitalismus kennzeichnet. Die Aufnahme eines Zitats von Ulrich Greiner aus der „Zeit“ wird als mögliche Auseinandersetzung mit dem Literaturstreit und einer möglichen Sympathiebekundung für Christa Wolf interpretiert, obwohl eine persönliche Auseinandersetzung zwischen Braun und Greiner fraglich erscheint.
Interpretation, 2.2 „Marlboro is Red. Red is Marlboro“: (Diese Zusammenfassung muss aufgrund fehlender Informationen zum zweiten Gedicht ergänzt werden.)
Schlüsselwörter
Volker Braun, „Das Eigentum“, „Marlboro is Red. Red is Marlboro“, deutsche Wiedervereinigung, DDR, Sozialismus, Kapitalismus, Literaturstreit, Ostdeutschland, Identität, Collage, Intertextualität.
Häufig gestellte Fragen zu Volker Brauns Gedichten "Das Eigentum" und "Marlboro is Red. Red is Marlboro"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die beiden Gedichte "Das Eigentum" und "Marlboro is Red. Red is Marlboro" von Volker Braun. Im Mittelpunkt steht die Untersuchung ihrer Beziehung zueinander und die Frage, ob "Marlboro" als Fortsetzung von "Das Eigentum" verstanden werden kann. Die Analyse erfolgt im Kontext der politischen und gesellschaftlichen Veränderungen in Deutschland um 1990.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Verarbeitung der deutschen Wiedervereinigung und des Zusammenbruchs der DDR, den Umgang mit Sozialismus und Kapitalismus in der ostdeutschen Literatur, die Rolle der Literatur im deutsch-deutschen Diskurs, die Verwendung von Zitaten und intertextuellen Bezügen in Brauns Werk und Brauns persönliche Auseinandersetzung mit dem Verlust seines Landes und seiner Ideale. Der Literaturstreit um Christa Wolfs "Was bleibt" wird als wichtiger Hintergrund beleuchtet.
Wie wird das Gedicht "Das Eigentum" interpretiert?
Das Gedicht "Das Eigentum" wird als Collage aus Zitaten und Bildern interpretiert, die den Verlust des Sozialismus und den Aufstieg des Kapitalismus in Ostdeutschland thematisieren. Die Umkehrung des Büchner-Zitates "Krieg den Hütten! Friede den Palästen!" wird als Symbol für den Verlust sozialistischer Ideale und den drohenden Krieg für einfache Menschen gedeutet. Brauns scheinbarer Selbstvorwurf wird im Kontext seiner kritischen Haltung zum real existierenden Sozialismus interpretiert. Die Assimilation der DDR durch den Westen und der "Sommer der Begierde" werden ebenfalls thematisiert. Ein Zitat von Ulrich Greiner wird als mögliche Auseinandersetzung mit dem Literaturstreit interpretiert.
Wie wird das Gedicht "Marlboro is Red. Red is Marlboro" interpretiert?
Eine detaillierte Interpretation von "Marlboro is Red. Red is Marlboro" fehlt in der vorliegenden Zusammenfassung, da die entsprechenden Informationen nicht verfügbar sind.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die Schlüsselwörter sind: Volker Braun, "Das Eigentum", "Marlboro is Red. Red is Marlboro", deutsche Wiedervereinigung, DDR, Sozialismus, Kapitalismus, Literaturstreit, Ostdeutschland, Identität, Collage, Intertextualität.
Welche Kapitel enthält die Arbeit?
Die Arbeit enthält eine Einleitung, eine Interpretation der Gedichte "Das Eigentum" und "Marlboro is Red. Red is Marlboro", eine Betrachtung der Beziehung zwischen den beiden Gedichten und eine Schlussbemerkung.
Welcher historische Kontext wird berücksichtigt?
Die Arbeit betrachtet den historischen Kontext der deutschen Wiedervereinigung und des Zusammenbruchs der DDR nach 1989, inklusive des darauf folgenden Literaturstreits. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Situation Ostdeutschlands vor und nach der Wiedervereinigung aus Brauns Perspektive.
- Quote paper
- Lydia Brandl (Author), 2005, Volker Braun: Das Eigentum und Marlboro is red. Red is Marlboro, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/46445