Es wird zunächst ein kurzer geschichtlicher Abriss über die Entstehung und Entwicklung der Bindungstheorie gegeben, eng geknüpft an die biographischen Daten ihres Begründers John Bowlby. Im weiteren Verlauf werden dann einige Merkmale aufzeigt, nach denen die Bindung einer Person klassifiziert werden kann. Diese Informationen sind bedeutsam im Hinblick auf eine Lehrertätigkeit, da auch der Lehrer im Umfeld zwischen Institution Schule, Familie und Kind agiert. Einige Ansätze, wie dieses Wissen auch im schulischen Alltag zur Anwendung kommen könnte, beschließen die Arbeit.
Die Bindungsforschung ist ein relativ junges Forschungsfeld innerhalb der Psychologie. Die Bindungstheorie beschäftigt sich vorrangig mit dem Bindungsverhalten - und der daraus resultierenden Bindungsqualität - das ein Säugling zu seiner direkten Bezugsperson (Mutter oder Vater) entwickelt. Als grundlegender Zeitraum, in dem sich die Bindungsqualität ausprägt, gilt das erste Lebensjahr des Säuglings. Nach diesem Jahr kann das Bindungsverhalten eines Säuglings bereits als sicher, unsicher oder desorganisiert eingestuft werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- John Bowlby und die Ursprünge der Bindungstheorie
- Definition von Bindung und Bindungstheorie
- Mary Ainsworth und die „Fremde Situation“
- Die einzelnen Phasen der „Fremden Situation“
- Die Klassifikationen der kindlichen Bindungsqualität
- Andere Möglichkeiten der Bindungsklassifikation
- Das Konzept der Feinfühligkeit
- Bindungs- und Explorationssysteme
- Entwicklung von Bindung im Verlauf des Lebens
- Bindung und Schule
- Persönliches Fazit: Was hat mir die Auseinandersetzung mit dem Thema gebracht?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beleuchtet die Entstehung und Entwicklung der Bindungstheorie mit Fokus auf die Werke von John Bowlby und Mary Ainsworth. Sie strebt danach, das komplexe Zusammenspiel von Bindungsverhalten und Bindungsqualität im ersten Lebensjahr eines Säuglings zu erklären und die Bedeutung dieser Entwicklung für das spätere Leben aufzuzeigen.
- Die Ursprünge der Bindungstheorie und die Rolle von John Bowlby
- Die Bedeutung der frühen Bindungserfahrung für die Entwicklung eines Kindes
- Die verschiedenen Klassifikationen von Bindungsqualität
- Der Einfluss von Bindung auf das spätere Leben und die Rolle von Schule
- Die Relevanz der Bindungstheorie im Kontext von Erziehung und Bildung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung skizziert die Ziele und den Aufbau der Arbeit. Sie betont die Relevanz des Themas Bindungstheorie für den pädagogischen Kontext.
- John Bowlby und die Ursprünge der Bindungstheorie: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Leben und Werk von John Bowlby, dem Begründer der Bindungstheorie. Es beleuchtet die Entstehung der Theorie und Bowlbys Abkehr von der klassischen Psychoanalyse.
- Definition von Bindung und Bindungstheorie: Dieses Kapitel bietet eine grundlegende Definition von Bindung und Bindungstheorie. Es erläutert die Bedeutung der frühen Bindungserfahrung für die Entwicklung eines Kindes.
- Mary Ainsworth und die „Fremde Situation“: Dieses Kapitel stellt das Konzept der „Fremden Situation“ vor, ein standardisiertes Verfahren zur Untersuchung der Bindungsqualität von Kleinkindern. Es erklärt die verschiedenen Phasen des Experiments und die daraus resultierenden Klassifikationen der Bindungsqualität.
- Das Konzept der Feinfühligkeit: Dieses Kapitel beleuchtet das Konzept der Feinfühligkeit als zentrale Variable für die Entwicklung einer sicheren Bindung. Es zeigt auf, wie die feinfühlige Reaktion der Bezugsperson die Bindungsqualität des Kindes beeinflusst.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselbegriffe Bindung, Bindungstheorie, John Bowlby, Mary Ainsworth, „Fremde Situation“, Bindungsqualität, Feinfühligkeit, Entwicklung, Schule, und Erziehung. Sie untersucht die Bedeutung der frühen Bindungserfahrung für die Entwicklung eines Kindes und beleuchtet den Einfluss der Bindungstheorie auf die pädagogische Praxis.
- Quote paper
- Andreas Krumwiede (Author), 2001, Die Bindungstheorie nach John Bowlby und Mary Ainsworth, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/45883