In dem Seminar „Wissenschaftstheoretischer Richtungsstreit“ beschäftigten wir uns mit Sinn, Zweck und den verschiedenen Feldern der Wissenschaftstheorie. Das Wort >Wissenschaftstheorie< ist ein zusammengesetzter Begriff aus den Wörtern >Wissenschaft< und >Theorie<. Die erste Aufgabe im Seminar war somit, eine Definition dieser beiden Wörter zu finden und die Verknüpfung nachzuvollziehen. Bei meiner Recherche in einem Fremdwörterlexikon fand ich unter dem Stichwort Theorie folgenden Eintrag: „(…) 1. reine Erkenntnis ohne Rücksicht auf Anwendbarkeit; 2. wissenschaftliche Lehre, die zu einheitlicher Erklärung, Ableitung bestimmter Gegebenheiten aufgestellt wird; 3. bloß erdachte Gedankenbildung im Gegensatz zur Erfahrung“ (von Kienle 1982:451).Im Seminar wurde herauskristallisiert, dass ein Theoretiker jemand ist, der „schaut“ (aus dem griechischen theoria=schauen), wogegen ein Wissenschaftler jemand ist, der aktiv etwas tut und somit Erfahrungen sammelt. Die Theorie - so der allgemeine Tenor sei daher oftmals idealistisch oder scheitere an den Grenzen der Realisierbarkeit, was auch durch den Eintrag im Fremdwörterlexikon (s. Punkt 3) gestärkt wird. Daher wurde im Seminar besonders hervorgehoben, dass man auch als Theoretiker aktiv am Geschehen beteiligt sein sollte, und zwar als „kritischer Beobachter“. Der Begriff der Theorie war somit geklärt.
Das Wort >Wissenschaft< genauer zu erklären und zu erläutern stellte sich als komplizierter heraus und nahm in den Sitzungen mehr Zeit in Anspruch. Im Seminar fanden wir heraus, dass >Wissenschaft< im Allgemeinen etwas ist, das von einem Lehrstuhl aus gelehrt wird. Wissenschaftliche Erfahrungen sind somit abzugrenzen von so genannten Alltagserfahrungen, die als unreflektierte und unsystematische Erfahrungen gelten. Wir grenzten den Begriff weiter ein, indem wir >Wissenschaft< als eine bestimmte Tätigkeit bezeichneten, die in einem ausgegrenzten Kulturgebiet stattfindet. >Wissenschaft< wird überdies mit dem Ziel betrieben, ein bestimmtes Wissen zu erlangen. Bei der Ansammlung von Wissen handelt es sich um eine geistige und körperliche Tätigkeit mit dem Endziel, Wahrheit zu erlangen. Tätigkeiten sind in dem Sinne z.B. Experimente, Interviews oder das Sichten und Arbeiten von und mit Archivquellen. Das Wissen, das hierbei gewonnen wird, ist ein Wissen durch Erfahrung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärung: Was ist Hermeneutik?
- Die Darstellung Geisteswissenschaftlicher Pädagogik bei König und Zedler
- Die Darstellung Geisteswissenschaftlicher Pädagogik bei Gudjons
- Die Darstellung Geisteswissenschaftlicher Pädagogik bei Zirfas und Wulf
- Die Darstellung Geisteswissenschaftlicher Pädagogik bei Koring
- Die Darstellung Geisteswissenschaftlicher Pädagogik bei Krüger
- Die Darstellung Geisteswissenschaftlicher Pädagogik bei Bollnow
- Stellungnahme
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert verschiedene Darstellungen der geisteswissenschaftlichen Pädagogik in ausgewählter Einführungsliteratur. Ziel ist es, zentrale Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den verschiedenen Ansätzen aufzuzeigen und diese zu begründen.
- Der Begriff der Hermeneutik und seine Bedeutung für die geisteswissenschaftliche Pädagogik
- Die verschiedenen Perspektiven auf geisteswissenschaftliche Pädagogik in der Einführungsliteratur
- Die Rolle von Sprache und Interpretation in der geisteswissenschaftlichen Pädagogik
- Die Abgrenzung der geisteswissenschaftlichen Pädagogik von anderen pädagogischen Strömungen
- Die Bedeutung der Hermeneutik für das Verstehen und Interpretieren von pädagogischen Phänomenen
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und erläutert den wissenschaftstheoretischen Kontext. Sie stellt den Begriff der Wissenschaftstheorie vor und beleuchtet die spezifische Rolle der Hermeneutik in diesem Rahmen.
- Das Kapitel „Begriffsklärung: Was ist Hermeneutik?“ definiert den Begriff der Hermeneutik und erläutert seine historische Entwicklung und Bedeutung. Es stellt die Hermeneutik als Interpretationsmethode und als Theorie des Verstehens dar.
- Die Kapitel 3 bis 8 analysieren die jeweiligen Darstellungen der geisteswissenschaftlichen Pädagogik in den Werken von König und Zedler, Gudjons, Zirfas und Wulf, Koring, Krüger und Bollnow. Sie fokussieren auf zentrale Argumentationslinien, Schwerpunkte und Besonderheiten der jeweiligen Ansätze.
Schlüsselwörter
Hermeneutik, Geisteswissenschaftliche Pädagogik, Interpretation, Verstehen, Sprache, Wissenschaftstheorie, pädagogische Phänomene, Einführungsliteratur, Methodenlehre, wissenschaftlicher Richtungsstreit
- Quote paper
- Isabel Chowanietz (Author), 2003, Zentrale Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellung von Geisteswissenschaftlicher Pädagogik anhand ausgewählter Einführungsliteratur - Hermeneutik, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/45271