Dieser Arbeit analysiert das Verhältnis des frühen Taoismus zu Tod, Wandlung und Unsterblichkeit. Der zeitliche Schwerpunkt liegt hierbei in der Blütezeit des philosophischen Taoismus (5.-3. Jahrhundert v. Chr.), mit den Hauptvertretern Lao-Tzu, Chuang-Tzu und Lieh-Tzu. Der Zeitraum davor, über den nur wenig Daten bekannt sind, wird nur der Vollständigkeit halber kurz angeschnitten (Yin/Yang, I-Ching). Vor allem in Hinblick auf die Unsterblichkeitsbemühungen des Taoismus untersuche ich die Zeit nach den großen Philosophen.
Das Thema Tod ist so eng mit dem Wandel verwoben, dass sich das eine ohne das andere gar nicht befriedigend behandeln lässt. Die Verbindung von Tod und Unsterblichkeit ist naheliegend, hat im Taoismus jedoch einen besonderen Stellenwert. Die verschiedenen Themenbereiche überschneiden sich immer wieder, so dass die Zuordnung (von z. B. Wiederkehr: Wandel oder Tod?) manchmal schwierig war. Grundsätzlich muss zwischen philosophischem Taoismus, der den Schwerpunkt dieser Arbeit bildet, und dem Volksglauben unterschieden werden. Der Taoismus als Volksreligion hat sich im Laufe der Jahre mit konfuzianischen und buddhistischen Einflüssen vermischt, weshalb er manchmal erheblich von den philosophischen Grundlagen abweicht.
Natürlich kann ein so wichtiges und weites Thema in einer so kurzen Arbeit nicht erschöpfend behandelt werden. Mein Hauptanliegen ist einen allgemeinen Überblick zu dieser Thematik zu vermitteln mit den genannten Schwerpunkten im Zentrum. Ich möchte an dieser Stelle eine kurze Definition des Begriffes Tao geben, allerdings ist dieser so komplex, dass es schwer ist ihn in Worten zu fassen.. Schriftzeichen: zusammengesetzt aus den Zeichen für gehen und Haupt/ Anfang/ Prinzip. Eine mögliche Deutung wäre: eine Person die einen Weg beschreitet. Mögliche Übersetzungen sind: Weg, Pfad, Natur, Weltordnung, Lehre, Sinn. Mein Verständnis des Tao (in Anlehnung an das Tao-Te-King): Das Tao beinhaltet alles, das Sein wie auch das Nichtsein, es schließt nichts aus. Es hat keinen Anfang und kein Ende, es ist der Ursprung der Welt. Das Tao vereint die Gegensätze, es ist groß und trotzdem klein, alles folgt ihm und doch ist es nicht ihr Herr. Man kann nichts von ihm sagen, dass nicht seine Fülle schmälern würde. Es verfolgt keinen Zweck und keine Absicht aber trotzdem erfüllt es alles mit Vollkommenheit. Sein ureigenstes Wesen ist die Leere. Es existiert allein aus sich selbst.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Tod
- Wichtige taoistische Philosophen
- Lao-Tzu
- Chuang-tzu
- Lieh-tzu
- Volksglauben
- Wichtige taoistische Philosophen
- Wandel
- Chinesische Schriftzeichen
- Yin/Yang
- I-Ching: Das Buch der Wandlungen
- Unsterblichkeit
- Allgemeines
- Alchemie: Der äußere Zinnober
- Nei-tan: Der innere Zinnober
- Der achtstufige Weg zur Unsterblichkeit
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Verhältnis des frühen Taoismus zum Tod, der Wandlung und der Unsterblichkeit. Der Fokus liegt dabei auf der Blütezeit des philosophischen Taoismus (5.-3. Jahrhundert v. Chr.), mit den Hauptvertretern Lao-Tzu, Chuang-Tzu und Lieh-Tzu. Die Zeit vor dieser Blütezeit wird nur der Vollständigkeit halber kurz angeschnitten.
- Die Interpretation von Tod und Leben aus der Perspektive des Tao
- Die Rolle der Wandlung im taoistischen Denken
- Die verschiedenen Wege zur Unsterblichkeit im frühen Taoismus
- Die Beziehung zwischen philosophischem Taoismus und Volksglauben
- Die Bedeutung des Tao-Te-King für das Verständnis der taoistischen Kosmologie
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung bietet einen Überblick über die Thematik und die Schwerpunkte der Arbeit. Sie definiert den Begriff "Tao" und stellt die wichtigsten Vertreter des frühen Taoismus vor.
- Tod: Dieses Kapitel untersucht die Sichtweise auf Tod und Leben bei den wichtigsten taoistischen Philosophen. Es wird deutlich, dass Lao-Tzu den Tod aus einer höheren Perspektive betrachtet, die von der Stille und der Einheit mit dem Tao geprägt ist.
- Wandel: Dieses Kapitel beleuchtet den Wandel als ein zentrales Element des taoistischen Denkens. Es werden dabei die chinesischen Schriftzeichen, das Yin/Yang-Prinzip und das I-Ching als Beispiele für die Dynamik der Wandlung angeführt.
- Unsterblichkeit: Dieses Kapitel befasst sich mit den verschiedenen Wegen zur Unsterblichkeit im frühen Taoismus. Es werden dabei die Alchemie, das Nei-tan und der achtstufige Weg zur Unsterblichkeit vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen und Konzepten des frühen Taoismus, insbesondere mit Tod, Wandlung, Unsterblichkeit, Tao, Lao-Tzu, Chuang-Tzu, Lieh-tzu, Yin/Yang, I-Ching, Alchemie, Nei-tan, und dem achtstufigen Weg zur Unsterblichkeit. Sie beleuchtet die philosophischen Grundlagen des Taoismus und deren Verhältnis zum Volksglauben.
- Arbeit zitieren
- Dominque Buchmann (Autor:in), 2000, Tod, Wandlung und Unsterblichkeit im frühen Taoismus, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/45075