Die Comicserie „Astérix“ gehört zu den beliebtesten frankophonen Comics. Das begründet die zahlreichen Verfilmungen sowie die Ausstellungen für Astérix und Obélix auf Comicfestivals. Offensichtlich finden also viele Menschen Gefallen an den bunten und lustigen Abenteuern der Gallier. Diese drehen sich aber in vielen Fällen immer um eine Einzelheit: Ihr Dorf leistet als einziges in ganz Gallien Widerstand gegen die römische Besatzungsmacht und lässt sich von dieser nicht besetzen. Als Leser mehrerer Astérix-Bände kommt aber Weitreichenderes in den Sinn: Die Bewohner des Dorfes sind meistens in allen Comics gleich gekleidet und von ihren Namen lassen sich ihre jeweiligen Tätigkeiten und Charakterzüge ableiten. Zum Beispiel verschleiert der Name „Bonemine“ der Frau des Häuptlings die französischen Wörter „bonne“ und „mine“, welche der deutschen Bedeutung „Gutherziger Gesichtsausdruck“ entsprechen. Dadurch wird unterstrichen, dass Bonemine typisch für ihre herzliche Art ist. Diese strikte Zuweisung einer jeweiligen Eigenschaft zu den Dorfbewohnern schweißt sie zu einer Gemeinschaft zusammen, da jeder automatisch mit seinem bestimmten Merkmal einen Rang und eine Aufgabe im Dorf übernimmt. Setzt man diese Dorfgemeinschaft aber in den zeitgeschichtlichen Kontext im Jahr 50 vor Christus, so stellt sich die Frage, ob diese trotz der humorvollen Darstellung dazu passt. Aus diesem Grund wird im Folgenden die Hypothese „Ist das gallische Dorf eine keltische Gesellschaft?“ überprüft.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1 Theoretischer Teil
- 2.1.1 Die Strategie
- 2.1.2 Methoden der Figurenanalyse
- 2.1.2.1 Figurencharakterisierung
- 2.1.2.2 Figurenkonstellation
- 2.1.3 Die keltische Gesellschaft
- 2.1.4 Begründung der Strategie
- 2.2 Praktischer Teil
- 2.2.1 Der Comic „Astérix – le combat des chefs“
- 2.2.2 Charakterisierung der Comicfiguren
- 2.2.3 Die Konstellation der Comicfiguren
- 2.2.4 Das gallische Dorf im Vergleich mit der keltischen Gesellschaft
- 3. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Frage, inwiefern das gallische Dorf aus der Comicserie „Astérix“ als Repräsentation einer keltischen Gesellschaft im Jahr 50 v. Chr. betrachtet werden kann. Die Analyse basiert auf einem Vergleich der im Comic dargestellten Figuren und deren Konstellation mit den Erkenntnissen der Sozialanthropologie über die keltische Gesellschaft.
- Figurenanalyse mittels Charakterisierung und Konstellationsanalyse
- Rekonstruktion der sozialen Strukturen im gallischen Dorf
- Charakterisierung der keltischen Gesellschaft im 1. Jahrhundert v. Chr.
- Vergleich der Dorfgemeinschaft mit den realen Verhältnissen der Kelten
- Bewertung der Darstellung der keltischen Gesellschaft im Comic
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Fragestellung der Arbeit vor: Ist das gallische Dorf in der Comicserie „Astérix“ eine realistische Darstellung einer keltischen Gesellschaft? Die Beliebtheit der „Astérix“-Comics und die auffällige Konstanz der Dorfbewohner in ihrer Kleidung und ihren charakteristischen Namen werden als Ausgangspunkte für die Untersuchung genannt. Die Hypothese, dass das gallische Dorf eine keltische Gesellschaft repräsentiert, wird formuliert und die Methodik der Arbeit skizziert.
2. Hauptteil: Der Hauptteil gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Der theoretische Teil erläutert die Methoden der Figurenanalyse, die für die Untersuchung der Comicfiguren verwendet werden: die Charakterisierung (direkte und indirekte) und die Figurenkonstellation. Weiterhin wird ein Überblick über die Struktur der keltischen Gesellschaft im 1. Jahrhundert v. Chr. gegeben, einschließlich ihrer sozialen Hierarchien und Merkmale. Der praktische Teil wendet die im theoretischen Teil entwickelten Methoden auf die Figuren des Comics „Astérix – le combat des chefs“ an. Die Charakterisierung der wichtigsten Figuren (Abraracourcix, Bonemine, Astérix, Obélix, Panoramix, Assurancetourix) wird vorgenommen und ihre Beziehungen zueinander analysiert.
Schlüsselwörter
Astérix, Kelten, Gallisches Dorf, Figurenanalyse, Charakterisierung, Figurenkonstellation, Sozialanthropologie, Comic, Römische Besatzung, Gesellschaftliche Strukturen, Hierarchie.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse des gallischen Dorfes in "Astérix – le combat des chefs"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert, inwiefern das gallische Dorf in der Comicserie „Astérix“ eine realistische Darstellung einer keltischen Gesellschaft um 50 v. Chr. bietet. Der Fokus liegt auf einem Vergleich der im Comic dargestellten Figuren und deren Beziehungen mit den Erkenntnissen der Sozialanthropologie über die keltische Gesellschaft.
Welche Methoden werden verwendet?
Die Analyse basiert auf der Figurenanalyse, die Charakterisierung (direkt und indirekt) und die Figurenkonstellation umfasst. Die Ergebnisse werden mit dem Wissen über die soziale Struktur der keltischen Gesellschaft im 1. Jahrhundert v. Chr. verglichen.
Welche Comicfiguren werden untersucht?
Die Arbeit analysiert die wichtigsten Figuren des Comics „Astérix – le combat des chefs“, darunter Abraracourcix, Bonemine, Astérix, Obélix, Panoramix und Assurancetourix, und deren Beziehungen zueinander.
Welche Aspekte der keltischen Gesellschaft werden betrachtet?
Die Arbeit beleuchtet die sozialen Strukturen, Hierarchien und Merkmale der keltischen Gesellschaft im 1. Jahrhundert v. Chr., um diese mit der Darstellung im Comic zu vergleichen.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in Einleitung, Hauptteil (mit theoretischem und praktischem Teil) und Fazit. Der theoretische Teil erläutert die Methoden der Figurenanalyse und beschreibt die keltische Gesellschaft. Der praktische Teil wendet diese Methoden auf die Comicfiguren an und vergleicht diese mit der historischen Realität.
Welche Fragestellung steht im Mittelpunkt?
Die zentrale Frage ist: Repräsentiert das gallische Dorf in der Comicserie „Astérix“ eine realistische Darstellung einer keltischen Gesellschaft?
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Astérix, Kelten, Gallisches Dorf, Figurenanalyse, Charakterisierung, Figurenkonstellation, Sozialanthropologie, Comic, Römische Besatzung, Gesellschaftliche Strukturen, Hierarchie.
Welche Hypothese wird aufgestellt?
Die Hypothese ist, dass das gallische Dorf eine keltische Gesellschaft repräsentiert, was durch den Vergleich der Comicfiguren und deren Beziehungen mit den Erkenntnissen der Sozialanthropologie überprüft wird.
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- Lukas Zeitler (Author), 2017, Ein kleines gallisches Dorf als keltische Gesellschaft?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/448652