Mein Leben lang habe ich sehr viel gelesen. Gerade zu meiner Schulzeit habe ich Bücher regelrecht verschlungen. 1200 Seiten in drei Tagen? Überhaupt kein Problem, wenn es nur das richtige Buch war. Und genau hier liegt der Knackpunkt. Das „richtigen Buch“. Ich konnte mich nie wirklich für unsere Schullektüre begeistern. „Woyzeck“, „Tauben im Gras“, „Effie Briest“, alles alte Titel bei denen mir, aufgrund des Schreibstils und der nahezu Unmöglichkeit einer Identifikation mit den Charakteren, ein Schauder über den Rücken läuft. Und noch schlimmer, bis zur 9. Klasse haben wir keinerlei Bücher gelesen. Über die Jahre hinweg haben wie in den meisten Pisa Studien, in der Rubrik Lesekompetenz, eher im Mittelfeld gelegen. Aber woran liegt das?
Meine Theorie ist, dass gerade in der heutigen, sehr technisch medialen Zeit, Kinder und Jugendliche immer weniger lesen. Ein Blick ins Internet oder auf den Handybildschirm ist meist attraktiver und kurzweiliger, als ein Blick ins Buch. In Folge dessen schöpft auch unsere Sprach- und Lesekompetenz nicht ihr volles Potenzial aus. Es ist u.a. die Aufgabe der Institution Schule, diese Kompetenz zu steigern und auszubilden und Sie versucht dies leider häufig mit Lektüre, die ich nur als mäßig spannend bezeichnen kann.
Da ist ein Blick in die Zusammenfassung deutlich reizvoller, als Wolfgang Koeppens 105 teiliges Mosaik in „Tauben im Gras“ zusammenzusetzen und dessen, stets wechselnden, Sprachstil zu ertragen. Mir ist wohl bewusst, dass diese Werke sowohl literarisch, als auch intellektuell meist sehr hochwertig und deren Autoren Größen sind, wie man sie heute nur selten noch findet. Dennoch ist das, was wie ein sehr hartes Urteil meinerseits klingt, meiner Ansicht nach der Grund dafür, weswegen Schüler lieber zum Lektürenschlüssel, statt zum eigentlich Buch greifen.Heißt das jetzt, dass Kinder und Jugendliche im Grunde nicht mehr lesen, da jede andere Form der medialen Unterhaltung interessanter ist? Nein! Bücher wie z.B. die Harry Potter Reihe haben heute weit über 500 Millionen verkaufte Exemplare und gelten bei Jung und Alt als Welthit. Es gibt sie also noch, die Bücher, die die Menschen fesseln und in ihren Bann ziehen.
Für mich stellen sich also folgende Fragen: Wäre es nicht sinnvoll Populärliteratur mit in den Unterricht einzubeziehen? Dient Harry Potter wirklich nur der Unterhaltung oder kann die Geschichte sogar wichtige Werte und Kompetenzen an unsere Schüler vermitteln?
Inhaltsverzeichnis
- Warum überhaupt Populärliteratur?
- 1. Was ist eigentlich Populärliteratur?
- 2. Die Potter - Pädagogik
- 2.1 Der literarische Wert
- 2.2 Die emotionalen Werte
- 3. Harry Potter aus christlicher Sicht
- 3.1 Christliche Symbolik in Harry Potter
- 4. Geschlechter Rollen in Harry Potter.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der pädagogischen Eignung von Populärliteratur im Unterricht, speziell am Beispiel der Harry Potter Reihe. Sie untersucht, ob und inwiefern diese Reihe über reine Unterhaltung hinaus wichtige Werte und Kompetenzen an Schüler vermitteln kann.
- Definition von Populärliteratur und ihre Bedeutung für die Bildung
- Analyse der literarischen und emotionalen Wertigkeit der Harry Potter Reihe
- Untersuchung der christlichen Symbolik und Wertvorstellungen in der Reihe
- Bewertung der Darstellung von Geschlechterrollen in Harry Potter
- Bewertung der pädagogischen Relevanz der Reihe für den Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Frage, warum überhaupt Populärliteratur im Unterricht eingesetzt werden sollte. Es wird die Debatte um den Wert von Populärliteratur im Vergleich zu „klassischer“ Literatur beleuchtet und die Argumentation für eine stärkere Einbeziehung populärer Werke in den Unterricht dargelegt.
Das zweite Kapitel fokussiert auf die Harry Potter Reihe und analysiert ihren literarischen Wert sowie ihre Bedeutung für die emotionale Entwicklung der Schüler. Es werden verschiedene Perspektiven auf die Reihe beleuchtet und die Frage nach ihrer pädagogischen Relevanz erörtert.
Das dritte Kapitel untersucht die christlichen Aspekte der Harry Potter Reihe und analysiert die in der Reihe enthaltene Symbolik und die damit verbundenen christlichen Wertvorstellungen. Die Relevanz dieser Aspekte für die pädagogische Arbeit wird diskutiert.
Das vierte Kapitel befasst sich mit der Darstellung von Geschlechterrollen in der Harry Potter Reihe. Es wird untersucht, wie diese in der Reihe thematisiert werden und welche Botschaften die Reihe für die Schüler in Bezug auf Geschlechterrollen vermittelt. Die Relevanz dieser Aspekte für die pädagogische Arbeit wird beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit widmet sich den Themen Populärliteratur, Pädagogik, Harry Potter, literarische Analyse, emotionale Werte, christliche Symbolik, Geschlechterrollen, Bildungswert und Unterrichtspraxis.
- Arbeit zitieren
- Nico May-Johann (Autor:in), 2017, Die pädagogische Eignung von Populärliteratur für den Unterricht, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/446663