Nicht nur weil die Schule von der zunehmenden Aggressivität besonders betroffen ist, sondern vor allem wegen ihres großen Einflusses auf die Kinder ist es sinnvoll, hier besonderen Wert auf die Förderung der sozialen Kompetenzen zu legen. Die jetzigen und zukünftigen Lehrer werden besonders im pädagogischen Bereich gefordert sein, deshalb ist es notwendig, sich zum Thema Sozialerziehung Gedanken zu machen.
Eine wichtige Rolle bei dieser Aufgabe spielen dabei die Sportlehrer, weil der Sportunterricht eine gute Möglichkeit bietet, die Schüler emotional geöffnet, leidenschaftlich und engagiert zu treffen und sie so positiv zu beeinflussen. Durch seine besonderen Interaktions- und Kommunikationsstrukturen, wie z.B. Situationen des Miteinander und Gegeneinander, des Wettkampfes, der Gestaltung, des Spiels u.v.m. im Gegensatz zu dem primär auf die Vermittlung von Sachwissen ausgerichteten Lernens in anderen Fächern, werden dem Sportunterricht besondere Möglichkeiten der Sozialerziehung zugeschrieben. Im Sportunterricht sind die Gelegenheiten, soziale Erfahrungen zu machen, besonders häufig, weshalb hier eine Einflussnahme zu Gunsten prosozialen Verhaltens besonders aussichtsreich erscheint. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass bereits seit den 70er Jahren eine intensive Diskussion in der Sportpädagogik geführt wird, inwieweit der Sportunterricht intentionale soziale Erziehungsziele beinhalten solle.
Das Ergebnis dieser Überlegungen spiegelt sich im aktuellen Lehrplan für das Fach Sport wider: Erziehung zur Fairness und Kooperation sind als wichtige Ziele aufgeführt und erstmals sollen diese beiden Verhaltensweisen auch in die Notengebung einfließen. Es wird also nicht länger nur auf Weiten, Zeiten und Technik, sondern auch auf die Sozialerziehung großer Wert gelegt. Um diese mit Erfolg durchzuführen benötigt man Formen des Sports, die diese gewünschten Verhaltensweisen fördern.
Die Thematik dieser Arbeit berührt viele Aspekte der Bezugswissenschaften der Sportpädagogik. Um die nötige Verständnisgrundlage der zentralen Begriffe zu gewährleisten, soll im ersten Kapitel eine Begriffsklärung vorangestellt werden, um danach den Bezug zur Schule mit Hilfe des amtlichen Lehrplan für die bayerische Hauptschule herstellen zu können. Erst dann kann die praktische Umsetzung, also die Realisierung des sozialen Lernens beschrieben und letztendlich auch ihre Ergebnisse geschildert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- I. Theoretischer Teil
- 1. Begriffsklärung
- 1.1. Soziales Lernen
- 1.2. Fairness
- 1.3. Kooperation
- 2. Spiele im Sportunterricht
- 2.1. Gründe für den Einsatz von Spielen im Sportunterricht
- 2.2. Werteerziehung durch Spiele?
- 2.3. Probleme bei der Wertevermittlung im Sportunterricht
- 2.4. Die Rolle des Sportlehrers
- 1. Begriffsklärung
- II. Bezug zum amtlichen Lehrplan
- 1. Fachbezogene Unterrichts- und Erziehungsaufgaben
- 2. Der Lernbereich „,Fairness, Kooperation”
- III. Praktischer Teil
- 1. Vorüberlegungen und Umsetzung
- 1.1. Methodische Vorüberlegungen
- 1.2. Werteerziehung durch Gespräche im Sportunterricht
- 1.3. Spiele und Übungsformen zur Realisierung sozialen Lernens
- 2. Abschließende Bewertung der Sequenz
- 1. Vorüberlegungen und Umsetzung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von sozialem Lernen im Sportunterricht, insbesondere im Hinblick auf die Förderung von Fairness und Kooperation. Die Zielsetzung ist es, die theoretischen Grundlagen des sozialen Lernens zu beleuchten, den Bezug zum amtlichen Lehrplan herzustellen und praktische Umsetzungsstrategien zu entwickeln.
- Begriffsdefinitionen von sozialem Lernen, Fairness und Kooperation
- Die Rolle von Spielen und Übungen im Sportunterricht zur Förderung sozialen Lernens
- Die Bedeutung der Werteerziehung durch Gespräche und Interaktion im Sportunterricht
- Praktische Umsetzung und Evaluation von Lernszenarien im Sportunterricht
- Die Bedeutung der Sportpädagogik im Hinblick auf soziale Kompetenzentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Begriffsklärung von sozialem Lernen, Fairness und Kooperation. Es werden verschiedene Definitionen und Interpretationen aus der Fachliteratur beleuchtet, um ein gemeinsames Verständnis der zentralen Begriffe zu schaffen.
Im zweiten Kapitel wird die Rolle von Spielen im Sportunterricht betrachtet. Dabei werden Gründe für den Einsatz von Spielen, Möglichkeiten der Werteerziehung durch Spiele und Probleme bei der Vermittlung von Werten im Sportunterricht beleuchtet. Der Einfluss des Sportlehrers auf die Sozialerziehung wird ebenfalls thematisiert.
Das dritte Kapitel setzt sich mit dem Bezug zum amtlichen Lehrplan auseinander. Es werden die fachbezogenen Unterrichts- und Erziehungsaufgaben im Sportunterricht sowie der Lernbereich „,Fairness, Kooperation” analysiert.
Der praktische Teil der Arbeit befasst sich mit Vorüberlegungen zur Umsetzung von sozialem Lernen im Sportunterricht. Methodische Überlegungen, die Bedeutung von Gesprächen im Sportunterricht sowie geeignete Spiele und Übungsformen werden vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen des sozialen Lernens, Fairness und Kooperation. Dabei stehen die Bedeutung von Spielen und Übungen im Sportunterricht für die Förderung von Werten und soziale Kompetenzen im Vordergrund. Der Fokus liegt auf der praktischen Umsetzung von Lernszenarien im Sportunterricht und der Rolle des Sportlehrers als Sozialerzieher.
- Arbeit zitieren
- Udo Kroack (Autor:in), 2001, Sport und die Förderung sozialer Kompetenzen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/4458