Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Werk "Les essais" des Schriftstellers Michel de Montaigne, dessen Entstehungskontext und dessen anthropologischen Grundaussagen.
Was macht den Menschen aus? Wie ist er beschaffen? Was soll der Mensch tun? Was kann, oder sollte er wissen? Das vorliegende Referat skizziert und kommentiert die Kerngedanken ausgewählter Essais und weist Montaigne als einen wahren Kenner menschlicher Irrwege und irdischer Verlockungen aus, stets im Abgleich mit dem eigenen Ich.
Im Jahre 1572, im Jahr der Bartholomäusnacht, beginnt Michel de Montaigne sein Hauptwerk mit dem Titel ,,Les essais". Hierbei orientiert er sich an der von Erasmus von Rotterdam konzipierten ,,Adagia", einer um das 15. Jahrhundert herum publizierten Sammlung und Kommentierung antiker Sprichwörter und Redewendungen und erweitert dieses Konzept um die Darstellung und Reflexion seiner eigenen Lebenserfahrung, sowie seiner Gedanken- und Gefühlswelt.
Dabei denkt er laut über philosophisch-anthropologische und moralische Grundsatzfragen der eigenen, sowie der orientalischen Kultur nach und gewinnt dadurch neue Erkenntnisse über die ,,Conditio Humana" aus dem Kulturvergleich der beiden genannten Sphären.
Inhaltsverzeichnis
- Allgemeine Informationen zum Werk
- Der Autor des Werks
- Definition des Begriffs „Essay”
- Sprachliche und literarische Besonderheiten
- Sprachliche Besonderheiten: Form des Essays
- Kontext zur Werkentstehung
- Handlung der Essais
- De la peur (Chapitre 18)
- Des cannibales (Chapitre 31)
- Die Skythen (Teil 1)
- Die Portugiesen
- Die Skythen (Teil 2)
- Die Ungarn (Teil 1)
- Die Ungarn (Teil 2)
- De l'usage de se vestir (Chapitre 36)
- De la vanité des paroles (Chapitre 51)
- De l'âge (Chapitre 57)
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Hauptziel von Montaignes „Essais“ ist die Auseinandersetzung mit dem Wesen des Menschen. Montaigne wendet sich von der traditionellen philosophischen Methode ab und untersucht den Menschen mit all seinen Stärken und Schwächen anhand alltäglicher Beobachtungen. Er hinterfragt philosophische Grundannahmen und sucht nach Antworten auf die „Conditio humana“.
- Die Definition und Form des Essays
- Die anthropologische Perspektive auf den Menschen
- Die Auseinandersetzung mit dem menschlichen Dasein und seinen Ängsten
- Der Vergleich verschiedener Kulturen und Lebensweisen
- Die skeptische Haltung gegenüber absoluten Wahrheiten
Zusammenfassung der Kapitel
Allgemeine Informationen zum Werk: Montaignes „Essais“, begonnen 1572 während der Bartholomäusnacht, behandeln eine breite Palette anthropologisch-philosophischer Themen ohne strikte Ordnung. Die Grundlage bildet Erasmus von Rotterdams „Adagia“. Zentrale Frage ist: Was macht den Menschen aus? Montaigne reflektiert über sein Leben, seine Gefühle und seine Wahrnehmung anderer Kulturen, was zu einem vielschichtigen Werk führt, das sowohl wichtige als auch redundante Erkenntnisse enthält. Die philosophische Fragestellung nach dem Wesen des Menschen wird durch alltägliche Beobachtungen und die Berücksichtigung menschlicher Defekte und Tugenden neu beleuchtet.
Der Autor des Werks: Michel de Montaigne (1533-1592) war Jurist, Politiker und Philosoph. Als Katholik unterstrich er die „miseria“ des Menschen. Er wurde von einem deutschen Arzt, Horstanus, unterrichtet und erhielt eine humanistische Ausbildung im Latein, in Kunst und Literatur, beeinflusst von der Pädagogik des Erasmus von Rotterdam. Im Alter von 38 Jahren zog er sich auf sein Schloss zurück und begann mit der Niederschrift seiner Essays. Latein war seine vorherrschende Unterricht- und Alltagssprache.
Definition des Begriffs „Essay”: Der Begriff „Essay“ leitet sich von „exagium“ (Wägen) und „exigere“ (prüfen) ab. Es handelt sich um eine geistreiche Abhandlung, die wissenschaftliche, kulturelle oder gesellschaftliche Phänomene betrachtet. Montaignes Fokus liegt auf der persönlichen Auseinandersetzung mit dem Thema, wobei wissenschaftliche Methodik eine sekundäre Rolle spielt. Seine skeptische Haltung stellt sich gegen den scholastischen Absolutheitsanspruch.
Sprachliche und literarische Besonderheiten: Die essayistische Methode ist experimentell, betrachtet den Gegenstand aus verschiedenen Perspektiven ohne strenge Systematik. Die Gedankengänge entwickeln sich vor den Augen des Lesers. Die Essays sind oft humoristisch, verständlich und elegant geschrieben. Lateinische Überschriften unterstreichen die Gelehrsamkeit und die katholische Konfession des Autors. Montaigne entdeckt in seiner Übersetzung von Raimond Sebonds „Theologia naturalis“ die These, dass die Natur der menschlichen Erkenntnis besonders zugänglich ist. Der Zugang zu unbezweifelbaren Erkenntnissen geschieht für ihn eher über das Studium der Natur als über das der Bibel. Daher konzentriert er sich auf das dem Menschen Nächste: den Menschen selbst. Dies erklärt die anthropologische Ausrichtung und den Fokus auf den praktischen Erkenntnisgewinn in Montaignes „Essais“.
Handlung der Essais (Kapitel 5.1 De la peur): Montaigne beschreibt Angst als „seltsames Leiden“, das selbst harte Menschen in den Wahnsinn treiben kann. Er lässt dabei aber Aberglauben und Volksglauben (Werwölfe, Kobolde etc.) außer Acht.
Schlüsselwörter
Essais, Michel de Montaigne, Essayistik, Anthropologie, Skeptizismus, Conditio humana, Philosophie, Sprachliche Besonderheiten, Kulturvergleich, Angst, Humanismus.
Häufig gestellte Fragen zu Michel de Montaignes „Essais“
Was ist der Gegenstand von Montaignes „Essais“?
Montaignes „Essais“ befassen sich umfassend mit dem Wesen des Menschen. Im Gegensatz zur traditionellen philosophischen Methode untersucht Montaigne den Menschen mit seinen Stärken und Schwächen anhand alltäglicher Beobachtungen. Zentrale Frage ist: Was macht den Menschen aus? Das Werk reflektiert über Leben, Gefühle und die Wahrnehmung anderer Kulturen.
Wer ist Michel de Montaigne?
Michel de Montaigne (1533-1592) war Jurist, Politiker und Philosoph. Als Katholik betonte er die „miseria“ des Menschen. Er erhielt eine humanistische Ausbildung, beeinflusst von Erasmus von Rotterdam, und zog sich im Alter von 38 Jahren auf sein Schloss zurück, um seine Essays zu schreiben. Latein war seine vorherrschende Sprache.
Was ist ein Essay im Sinne Montaignes?
Der Begriff „Essay“ leitet sich von „exagium“ (Wägen) und „exigere“ (prüfen) ab. Bei Montaigne handelt es sich um eine geistreiche Abhandlung, die wissenschaftliche, kulturelle oder gesellschaftliche Phänomene betrachtet. Der Fokus liegt auf der persönlichen Auseinandersetzung mit dem Thema; wissenschaftliche Methodik spielt eine sekundäre Rolle. Seine skeptische Haltung widersetzt sich dem scholastischen Absolutheitsanspruch.
Welche sprachlichen und literarischen Besonderheiten kennzeichnen die „Essais“?
Die essayistische Methode ist experimentell und betrachtet den Gegenstand aus verschiedenen Perspektiven ohne strenge Systematik. Die Gedankengänge entwickeln sich vor den Augen des Lesers. Die Essays sind oft humoristisch, verständlich und elegant geschrieben. Lateinische Überschriften unterstreichen die Gelehrsamkeit und die katholische Konfession des Autors. Montaigne konzentriert sich auf den Menschen selbst, was die anthropologische Ausrichtung und den Fokus auf den praktischen Erkenntnisgewinn erklärt.
Welche Hauptthemen werden in den „Essais“ behandelt?
Wichtige Themen sind die Definition und Form des Essays, die anthropologische Perspektive auf den Menschen, die Auseinandersetzung mit dem menschlichen Dasein und seinen Ängsten, der Vergleich verschiedener Kulturen und Lebensweisen sowie die skeptische Haltung gegenüber absoluten Wahrheiten.
Welche Kapitel werden im vorliegenden Überblick zusammengefasst?
Der Überblick umfasst Kapitel zu allgemeinen Informationen zum Werk, dem Autor, der Definition des Begriffs „Essay“, sprachlichen und literarischen Besonderheiten sowie Zusammenfassungen verschiedener Kapitel, darunter „De la peur“, „Des cannibales“, „Die Skythen“, „Die Portugiesen“, „Die Ungarn“ und „De l'usage de se vestir“. Es werden auch „De la vanité des paroles“ und „De l'âge“ erwähnt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die „Essais“ am besten?
Schlüsselwörter sind: Essais, Michel de Montaigne, Essayistik, Anthropologie, Skeptizismus, Conditio humana, Philosophie, Sprachliche Besonderheiten, Kulturvergleich, Angst, Humanismus.
Wie ist der Aufbau der vorliegenden Inhaltsübersicht?
Die Übersicht beginnt mit einem Inhaltsverzeichnis, gefolgt von Zielsetzung und Themenschwerpunkten, einer Zusammenfassung der Kapitel und abschließend den Schlüsselwörtern. Sie bietet einen umfassenden Einblick in den Inhalt und die Thematik von Montaignes „Essais“.
Welche Quelle bildet die Grundlage für diese Inhaltsübersicht?
Die Informationen stammen aus einer OCR-basierten Datenquelle eines Verlags und sind ausschließlich für akademische Zwecke bestimmt.
- Quote paper
- Christoph Ervens (Author), 2017, Über Michel de Montaignes ,,Les Essais". Gedanken über Handlung, Kontext und Autor, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/445237