Kleists Novelle „Die Verlobung in St. Domingo“ wurde 1811 in seinem zweiten Band „Moralische Erzählungen“ veröffentlicht. Warum sich die Interkulturalität für diese Erzählung interessiert verdeutlicht unter anderem der Sprachgebrauch dieser Zeit. So taucht innerhalb der Erzählung 81mal „der Fremde“ auf, so wie 31mal „weiß“ und 74mal wird die Relation zur Farbe schwarz, beziehungsweise zum Begriff „Neger“, aufgebaut. Der Gegensatz von „schwarz“ und „weiß“, so wie der Fremdheitsdiskurs könnten die Einordnung der Novelle in einen interkulturellen Kontext zulassen. Zudem wird eine politische Dimension aufgebaut. Bereits der Anfang der „Verlobung in St. Domingo“ versetzt den Leser in eine Zeit in der „die Schwarzen die Weißen ermordeten“.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Congo Hoango und Herr Guillaume von Villeneuve
- Babekan und Toni
- Gustav von Ried
- Schluss
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Interkulturalität in Kleists Novelle „Die Verlobung in St. Domingo“ anhand der Protagonisten. Sie beleuchtet die Stereotype von schwarz und weiß, die in der Erzählung zum Ausdruck kommen, und analysiert, wie diese Klischees die Charaktere und Handlung beeinflussen. Der Fokus liegt auf den Figuren Congo Hoango, Herrn Guillaume von Villeneuve, Babekan und Toni sowie Gustav von Ried.
- Stereotype von schwarz und weiß in Kleists Erzählung
- Die Darstellung der haitianischen Revolution und des Sklavenhandels
- Interkulturelle Beziehungen zwischen den Protagonisten
- Die Rolle von Klischees und Vorurteilen in der Geschichte
- Die ästhetische und stilistische Ebene der Interkulturalität
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Interkulturalität in Kleists Novelle „Die Verlobung in St. Domingo“ ein und beleuchtet den historischen Kontext. Sie stellt die zentrale Frage nach der Einordnung der Novelle in den interkulturellen Diskurs und erläutert die Bedeutung der Stereotypisierung von schwarz und weiß im Hinblick auf die Figuren.
- Congo Hoango und Guillaume von Villeneuve: Dieser Abschnitt untersucht die Figuren Congo Hoango und Herrn Guillaume von Villeneuve. Es wird analysiert, wie diese Figuren die Klischees von schwarz und weiß verkörpern und wie sich diese Stereotype in ihrer Geschichte herauskristallisieren. Es wird auf das hierarchische Machtverhältnis zwischen den Figuren und den Einfluss der politischen Entwicklung in Frankreich eingegangen.
- Babekan und Toni: Der Abschnitt beschäftigt sich mit den Figuren Babekan und Toni, die als Mischlinge innerhalb der Geschichte eine besondere Rolle spielen. Es wird die Darstellung der Mischlinge und ihre Funktion im Kontext der Interkulturalität analysiert.
- Gustav von Ried: Der letzte Abschnitt untersucht die Figur Gustav von Ried und seine Einordnung in interkulturelle Verhältnisse.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Themen der vorliegenden Arbeit sind Interkulturalität, Stereotype, Klischees, Sklaverei, haitianische Revolution, schwarz, weiß, Mischlinge, Rassismus, Kolonialismus, Machtverhältnisse, Figurencharakterisierung, ästhetische und stilistische Ebene.
- Quote paper
- Christof Theis (Author), 2014, Heinrich von Kleists "Die Verlobung in St. Domingo". Interkulturelle Aspekte anhand der Protagonisten, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/444711