Mit der Aussage „Writing is rewriting“, das heißt Schreiben heißt Überarbeiten, betonte schon Murray im Jahre 1968, dass das Überarbeiten von Texten und Formulierungen einen zentralen Aspekt im Schreibprozess darstellt. Der entstandene Text sollte aus der Zielperspektive in Kombination mit der eingenommenen Leserperspektive neu betrachtet bzw. eingeschätzt werden.
Das Revidieren als zentraler Bestandteil der Textproduktion hat in der Deutschdidaktik allerdings erst durch die „kognitive Wende“ in den 80er Jahren einen festen Platz erhalten, wodurch dem Überarbeiten von Texten mittlerweile auch aus normativer Sicht eine bedeutsamere Rolle zugeschrieben wird. Dennoch wird dem Überarbeiten in der schulischen Realität häufig noch zu wenig Raum gegeben. Die dort vorgenommen Korrekturen werden meist von dem Lehrer oder der Lehrerin in Form von Fremdkorrekturen getätigt, sodass der Überarbeitungsaspekt für die Schülerinnen und Schüler selber meist nicht relevant ist und ihnen somit als wichtige Komponente der Textverfassung vorenthalten wird.
Im Lehrplan für Niedersachsen ist als eine Kompetenzerwartung z.B. für die Grundschule verankert, dass die Schülerinnen und Schüler am Ende der Grundschulzeit in der Lage sein sollen, ihre Texte auf Verständlichkeit und Wirkung hin zu prüfen und dafür Überarbeitungsstrategien anwenden können mittels Überarbeitungsverfahren wie bspw. der Textlupe, Fragelawine oder Schreibkonferenz. Gerade die letztere der aufgelisteten Methoden stellt eine Lernumgebung her, in welcher der Erwerb einer Überarbeitungshaltung für die Schülerinnen und Schüler gefördert werden soll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Schreibprozessforschung – ein Überblick
- Das Schreibprozessmodell von Hayes/Flower
- Kritik am Modell von Hayes/Flower
- Zur Rolle des Revidierens von Texten im schulischen Kontext
- Schreibentwicklung und Revisionen in der Schule
- Komplexität von Textrevisionshandlungen
- Textrevisionshandlungen schon ab Grundschulalter
- Schreibkonferenzen
- Beschreibung der Methode
- Voraussetzungen und Anforderungen
- Ansatz von Martin Fix
- Schwierigkeiten
- Allgemeine Befunde
- Ergebnisse der Studie von Martin Fix
- Möglichkeiten und Grenzen von Schreibkonferenzen
- Allgemeine Befunde
- Ergebnisse der Studie von Martin Fix
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Eignung von Schreibkonferenzen als Methode zur Textüberarbeitung im Deutschunterricht. Sie analysiert allgemeine Befunde zu dieser Revisionstechnik und konzentriert sich insbesondere auf die Ergebnisse der Studie von Fix (2000). Die Arbeit beleuchtet den Stellenwert der Textrevision im Kontext der Schreibprozessforschung und im schulischen Alltag.
- Die Rolle der Textrevision im Schreibprozess
- Das Schreibprozessmodell von Hayes/Flower und dessen Kritik
- Der Einsatz von Schreibkonferenzen im Unterricht
- Voraussetzungen und Herausforderungen bei der Durchführung von Schreibkonferenzen
- Bewertung der Eignung von Schreibkonferenzen für die Textüberarbeitung im schulischen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung betont die zentrale Bedeutung der Textüberarbeitung im Schreibprozess, ausgehend von Murrays Aussage "Writing is rewriting". Sie verweist auf den späten Einzug des Revidierens in die Deutschdidaktik und den Mangel an Raum für Überarbeitung im schulischen Kontext, wobei Lehrerkorrekturen oft die Schüleraktivität ersetzen. Der Lehrplan Niedersachsens wird als Beispiel genannt, der Schreibkonferenzen als Überarbeitungsstrategie benennt und deren Bedeutung für den Erwerb einer Überarbeitungshaltung hervorhebt. Die Arbeit kündigt ihre Zielsetzung an: die Überprüfung und Darstellung des Konzepts der Schreibkonferenzen als Methode zur Textüberarbeitung.
Schreibprozessforschung – ein Überblick: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Schreibprozessforschung, wobei das Modell von Hayes/Flower im Detail vorgestellt und kritisch beleuchtet wird. Es legt den Fokus auf die kognitiven Prozesse des Schreibens und die Bedeutung des Revidierens für die Textqualität. Die Kritik am Modell von Hayes/Flower befasst sich wahrscheinlich mit den Limitationen des Modells in Bezug auf die Komplexität des tatsächlichen Schreibprozesses und die Variabilität individueller Schreibstrategien.
Zur Rolle des Revidierens von Texten im schulischen Kontext: Dieses Kapitel untersucht die Bedeutung des Revidierens im schulischen Kontext. Es analysiert, inwiefern die Erkenntnisse der Schreibprozessforschung Eingang in die Deutschdidaktik und den Unterricht gefunden haben. Es wird wahrscheinlich auf die Herausforderungen hinweisen, die mit der Implementierung von effektiven Überarbeitungsstrategien in der Schule verbunden sind, beispielsweise den Mangel an Zeit und die Schwierigkeiten, Schülerinnen und Schüler zum selbstständigen Revidieren zu motivieren. Die Bedeutung des Kerncurriculums Niedersachsens wird dabei diskutiert.
Schreibentwicklung und Revisionen in der Schule: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entwicklung von Schreibkompetenzen und der Rolle von Revisionen im Laufe der Schulzeit. Es analysiert die Komplexität von Textrevisionshandlungen und zeigt, dass bereits Grundschulkinder in der Lage sind, einfache Revisionen durchzuführen. Der Fokus liegt vermutlich auf dem Prozess des Lernens und der Entwicklung von Überarbeitungsfähigkeiten, sowie der Unterstützung, die Lehrkräfte dabei leisten können.
Schreibkonferenzen: Dieses Kapitel stellt die Methode der Schreibkonferenzen umfassend dar. Es beschreibt das Verfahren, die notwendigen Voraussetzungen und Anforderungen an die Teilnehmer und den Ablauf. Es analysiert die von Martin Fix untersuchten Schwierigkeiten und die daraus resultierenden Möglichkeiten und Grenzen der Methode. Die Kapitel werden wahrscheinlich sowohl positive als auch negative Aspekte der Methode beleuchten und die Ergebnisse der Studie von Fix detailliert diskutieren.
Schlüsselwörter
Schreibkonferenzen, Textrevision, Schreibprozessforschung, Hayes/Flower-Modell, Deutschdidaktik, Überarbeitung, schulischer Kontext, Grundschule, Kerncurriculum Niedersachsen, Textqualität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Schreibkonferenzen als Methode zur Textüberarbeitung im Deutschunterricht"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Eignung von Schreibkonferenzen als Methode zur Textüberarbeitung im Deutschunterricht. Sie analysiert dazu allgemeine Befunde zu dieser Revisionstechnik und konzentriert sich insbesondere auf die Ergebnisse der Studie von Fix (2000). Die Arbeit beleuchtet den Stellenwert der Textrevision im Kontext der Schreibprozessforschung und im schulischen Alltag.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Die Rolle der Textrevision im Schreibprozess, das Schreibprozessmodell von Hayes/Flower und dessen Kritik, den Einsatz von Schreibkonferenzen im Unterricht, Voraussetzungen und Herausforderungen bei der Durchführung von Schreibkonferenzen sowie die Bewertung der Eignung von Schreibkonferenzen für die Textüberarbeitung im schulischen Kontext. Es werden außerdem die Schreibentwicklung und Revisionen in der Schule, insbesondere auch im Grundschulalter, betrachtet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Schreibprozessforschung (mit Fokus auf das Modell von Hayes/Flower und dessen Kritik), ein Kapitel zur Rolle des Revidierens im schulischen Kontext, ein Kapitel zur Schreibentwicklung und Revisionen in der Schule und ein Kapitel zu Schreibkonferenzen (einschließlich Beschreibung der Methode, Voraussetzungen, Schwierigkeiten, Möglichkeiten und Grenzen, sowie die Ergebnisse der Studie von Martin Fix). Die Arbeit schließt mit einem Fazit.
Was sind die zentralen Ergebnisse der Studie von Martin Fix?
Die Arbeit bezieht sich auf die Ergebnisse der Studie von Martin Fix (2000) zu Schreibkonferenzen. Die konkreten Ergebnisse werden im Kapitel zu Schreibkonferenzen detailliert dargestellt und diskutiert, wobei sowohl positive als auch negative Aspekte beleuchtet werden.
Welche Rolle spielt das Hayes/Flower-Modell?
Das Schreibprozessmodell von Hayes/Flower wird im Detail vorgestellt und kritisch beleuchtet. Es dient als theoretischer Rahmen, um die Bedeutung des Revidierens im Schreibprozess zu verstehen und die Komplexität des Schreibprozesses zu beleuchten. Die Kritik an diesem Modell wird ebenfalls diskutiert.
Welche Bedeutung hat das Kerncurriculum Niedersachsen?
Das Kerncurriculum Niedersachsen wird als Beispiel genannt, da es Schreibkonferenzen als Überarbeitungsstrategie benennt und deren Bedeutung für den Erwerb einer Überarbeitungshaltung hervorhebt. Es dient als Kontext, um die Relevanz der Thematik im schulischen Alltag zu verdeutlichen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Schreibkonferenzen, Textrevision, Schreibprozessforschung, Hayes/Flower-Modell, Deutschdidaktik, Überarbeitung, schulischer Kontext, Grundschule, Kerncurriculum Niedersachsen, Textqualität.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Lehrende im Deutschunterricht, Deutschdidaktiker, Schreibforscher und alle, die sich für die Verbesserung der Schreibkompetenzen von Schülerinnen und Schülern interessieren.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2018, Die Schreibkonferenz. Eine geeignete Methode zur Überarbeitung von Texten im schulischen Kontext?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/443782