Seit etlichen Jahren kommt man im Bereich (Sozial)Pädagogik und Psychologie nicht umhin, sich mit Begriffen wie „systemisch“, „Systemtheorie“ oder Konzepten der systemischen Therapie und Beratung auseinander zu setzen. Es scheint, als ob alles auf gewisse Weise „systemisch“ betrachtet wird. Bei näherer Auseinandersetzung mit dem Thema lassen sich die Stärken des Ansatzes nicht von der Hand weisen, denn eine systemische Sichtweise kann sich in allen Bereichen des menschlichen Miteinanders als durchaus nützlich zeigen. Des Weiteren bemerkt man derzeit in oben genannten Gebieten einen Wandel. Aber nicht nur das deutsche Sozialwesen, sondern auch das Gesundheitswesen befindet sich in einer Umbruchphase, die von Beschäftigten in diesen Bereichen erwartet, ihr Handeln den veränderten Bedingungen anzupassen.
So begann ich darüber nachzudenken, inwieweit auch im spezifischen Arbeitsfeld „Krankenhaus“ Erneuerungen Einzug halten und ob hier vielleicht ebenfalls das Konzept der systemischen Beratung anwendbar sei. Da ich selbst jahrelang in einem Krankenhaus beschäftigt war, liegt mir dieses Thema besonders am Herzen. Besonders interessant fand ich, wie soziale Dienste auf die Veränderungen der Patientenstruktur und auf die Veränderungen des Krankenhausalltags reagieren, um ihren Status behalten und effektiv helfen zu können. Eine systemische Perspektive wird derzeit von Sozialarbeit generell gefordert, folglich müsste sich auch der Krankenhaussozialdienst dieses Konzept aneignen. Eine Konzentration auf Beratungstätigkeiten reicht aber speziell bei der Unterstützung von kranken Menschen nicht aus.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- 1 Systemische Beratung
- 1.1 Begriffsbestimmung
- 1.1.1 System
- 1.1.2 Beratung
- 1.1.3 Systemische Beratung
- 1.2 Systemtheorie
- 1.3 Arbeitsweise der systemischen Beratung
- 1.4 „Grundwerkzeuge“ der systemischen Beratung
- 1.4.1 Hypothesenbildung
- 1.4.2 Zirkularität
- 1.4.3 Kommentare
- 1.1 Begriffsbestimmung
- 2 Das Arbeitsfeld „Krankenhaus\" als ein Teil des Gesundheitswesens
- 2.1 Gesundheit - Krankheit: Begriffsbestimmung
- 2.2 Das Gesundheitswesen: Begriffsbestimmung
- 2.3 Die Krankenhauslandschaft in Deutschland
- 2.4 Der Krankenhausalltag im Wandel
- 3 Case Management
- 3.1 Von Fällen\", Menschen und Management: Begriffsklärung
- 3.2 Definition von Case Management
- 3.3 Historische Entwicklung
- 3.4 Funktionen des Case Managements
- 3.4.1 Empowerment
- 3.4.2 Netzwerkarbeit - Die sozialökologische Perspektive
- 3.5 Ablauf des Case Managements
- 3.5.1 „Assessment“ - Einschätzung und Bedarfsklärung
- 3.5.2 Planning\" - Planung
- 3.5.3 „Intervention“ und „Monitoring\" - Kontrollierte Durchführung
- 3.5.4 „Evaluation\" - Be- und Auswertung
- 4 Case Management im Gesundheitswesen
- 4.1 Integrierte Versorgung - Eine neue Anforderung an das Gesundheitswesen
- 4.1.1 Managed Care
- 4.1.2 Disease Management
- 4.1.3 Care Management
- 4.2 Case Management im Schatten von Managed Care?
- 4.1 Integrierte Versorgung - Eine neue Anforderung an das Gesundheitswesen
- 5 Case Management im Krankenhaus als Anwendungs-möglichkeit systemischen Denkens
- 5.1 Soziale Arbeit im Krankenhaus
- 5.2 Das neue\" Case Management - Eine neue Methode?
- 5.3 Die Methode des systemischen Case Managements
- 5.4 Möglichkeiten für Umsetzung von Case-Management-Modellen im Krankenhaus
- 5.4.1 Case-Management-Modelle
- 5.4.2 Case Management-Praxis in Deutschland
- 5.4.3 Das Augsburger Modell - Beispiel eines medizinisch-sozialen CM-Modells
- III. Resümee und Ausblick
- 1 Systemische Beratung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Anwendung systemischer Beratung im Gesundheitswesen, insbesondere im Kontext des Case Managements im Krankenhaus. Die Arbeit zielt darauf ab, die Potenziale systemischen Denkens für die Praxis des Case Managements zu beleuchten und die Möglichkeiten einer systemischen Weiterentwicklung dieses Arbeitsfeldes aufzuzeigen.
- Systemische Beratung im Gesundheitswesen
- Case Management als Anwendungssystemischen Denkens
- Die Rolle des Case Managements im Krankenhaus
- Möglichkeiten und Herausforderungen der systemischen Weiterentwicklung des Case Managements
- Praxisbeispiele für die Anwendung von Case-Management-Modellen im Krankenhaus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar und erläutert die Relevanz systemischen Denkens in der (Sozial-)Pädagogik und Psychologie. Kapitel 1 definiert den Begriff der systemischen Beratung und stellt die Systemtheorie sowie die Arbeitsweise der systemischen Beratung vor. Kapitel 2 beschreibt das Arbeitsfeld "Krankenhaus" als Teil des Gesundheitswesens und beleuchtet die Entwicklungen im Krankenhausalltag. Kapitel 3 widmet sich dem Case Management und seinen verschiedenen Funktionen, wie Empowerment und Netzwerkarbeit.
Kapitel 4 untersucht den Zusammenhang zwischen Case Management und den aktuellen Entwicklungen im Gesundheitswesen, insbesondere Managed Care und Disease Management. Kapitel 5 zeigt die Anwendungsmöglichkeiten systemischen Denkens im Case Management im Krankenhaus auf und beleuchtet die Rolle der sozialen Arbeit im Krankenhaus.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die zentralen Konzepte von systemischer Beratung, Case Management, Krankenhausalltag, Netzwerkarbeit und Empowerment im Kontext des Gesundheitswesens. Weitere Schlüsselwörter sind Systemtheorie, Managed Care und Disease Management.
- Quote paper
- Birgit Müller (Author), 2005, Systemische Beratung im Gesundheitswesen. Case Management im Krankenhaus, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/44186