Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der konkreten Frage, wie sich Sinnesberaubung auf die Entwicklung des menschlichen Körpers, der menschlichen Sinne und letztendlich auf das Sozialverhalten auswirkt. Im Zusammenhang mit der Sensorischen Deprivation wird das Phänomen der Wolfskinder veranschaulicht. Ein spezielles Augenmerk wird dabei auf die Wolfskinder im 2. Weltkrieg gelegt. Des Weiteren beleuchtet die Arbeit die Möglichkeiten und Chancen einer Resozialisierung von deprivierten Kindern bzw. Wolfskindern. Am Ende des Werkes werden die Ausführungen noch mit bekannten Fällen aus der Geschichte belegt, bevor die Ergebnisse resümiert werden. Als Methoden für die Erstellung meiner vorwissenschaftlichen Arbeit habe ich hauptsächlich spezifische Fachliteratur, Biografien und Tatsachenberichte, passendes Filmmaterial und Onlinequellen gewählt. Bereits Geschichten und Sagen aus dem 13. Jahrhundert handeln von dem Phänomen der Deprivation, welches heute ein bedenkliches Krankheitsbild darstellt. Beispielsweise besagt eine Legende alter Chronisten, dass Kaiser Friedrich II. Pflegerinnen aufgetragen haben soll, Kinder ohne jeglichen Austausch von Zärtlichkeiten zu waschen und dabei alles Reden zu unterlassen. Dies begründete er mit der Absicht, die ursprüngliche Sprache der Menschheit beibehalten zu wollen, aber aufgrund der mangelhaft liebevollen Zuwendung starben die Kinder nach kurzer Zeit. In Märchen kann man die Bedeutung der emotionalen Zuwendung ebenfalls erkennen. Stiefmütter verkörpern immer das Böse, weil die Mutterliebe nicht ersetzt werden kann. Verlassene Kinder, die zwischen bösen Menschen oder Tieren aufwachsen, entwickeln sich zu den edlen Charakteren und Helden der Geschichten. In dieser Arbeit wird zuerst der Begriff Depivation definiert, wobei die Ursachen besonders berücksichtigt werden. Im Anschluss wird ein Überblick über die Formen, die Folgen und die Diagnose der Deprivation gegeben, bevor der Schwerpunkt der Arbeit beginnt: Am Beispiel der Wolfskinder wird die Sensorische Deprivation durch Isolation aufgezeigt. Genauer durchleuchtet wird das Schicksal der Kriegswaisen, unter anderem mit einem Auszug aus der Biographie des damaligen Wolfskindes Liesabeth Otto. Als Nächstes werden die Geschichten und Legenden der Wolfskinder genauer untersucht und dementsprechend bestätigt beziehungsweise widerlegt.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract...
- Vorwort
- Einleitung .....
- 1 Begriffsdefinition Deprivation
- 2 Formen und Ursachen der Deprivation.……........
- 3 Psychologische Folgen von Deprivation ......
- 3.1 Borderline Persönlichkeitsstörung....
- 3.2 Hospitalismus.........
- 3.3 Kaspar Hauser – Komplex ....
- 4 Diagnose der Deprivation ......
- 5 Prävention von Deprivation
- 6 Wolfskinder........
- 6.1 Begriffsdefinition Wolfskinder..\li>
- 6.2 Kriegswaisen als Wolfskinder veranschaulicht am Beispiel von Liesabeth Otto...\li>
- 6.3 Wolfskinder im Laufe der Geschichte..............
- 6.3.1 Romulus und Remus........
- 6.3.2 Mogli
- 6.3.3 Homo ferus ....
- 7 Auswirkungen der Deprivation an Wolfskindern.
- 7.1 Entwicklung des Gehirns......
- 7.2 Sozialverhalten .........
- 7.3 Ess- und Trinkgewohnheiten…....
- 7.4 Körpermotorik
- 8 Resozialisierung von Wolfskindern mit Ausblick auf populäre Fälle .........
- 8.1 Die Wolfskinder von Midnapore - Amala und Kamala ..
- 8.2 Genie .......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen schwerer Isolation auf die Entwicklung des Menschen. Der Fokus liegt auf dem Phänomen der Wolfskinder, insbesondere im Kontext des Zweiten Weltkriegs. Die Arbeit untersucht die Ursachen und Folgen von sensorischer Deprivation, die Möglichkeiten der Resozialisierung und beleuchtet historische Fälle, um das Thema aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.
- Definition und Ursachen von Deprivation
- Psychologische Folgen von Deprivation
- Das Phänomen der Wolfskinder und die Rolle der sensorischen Deprivation
- Resozialisierung von Wolfskindern
- Historische Fälle und wissenschaftliche Erkenntnisse zu Wolfskindern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Definition des Begriffs "Deprivation" und erläutert die vielfältigen Ursachen dieser Form der Entwicklungsstörung. Anschließend werden die psychologischen Folgen von Deprivation, wie z.B. die Borderline-Persönlichkeitsstörung, Hospitalismus und der Kaspar-Hauser-Komplex, dargestellt. Im Folgenden wird der Fokus auf die "Wolfskinder" gelegt, wobei das Schicksal von Kriegswaisen wie Liesabeth Otto beispielhaft beleuchtet wird. Die Arbeit untersucht historische Legenden und Geschichten über Wolfskinder wie Romulus und Remus, Mogli und den Homo ferus, und analysiert deren Gültigkeit im Kontext wissenschaftlicher Erkenntnisse. In einem weiteren Kapitel werden die Auswirkungen der Deprivation auf die Entwicklung des Gehirns, das Sozialverhalten, Ess- und Trinkgewohnheiten sowie die Körpermotorik von Wolfskindern untersucht. Abschließend wird die Resozialisierung von Wolfskindern anhand von populären Fällen wie den Wolfskindern von Midnapore und Genie beleuchtet.
Schlüsselwörter
Deprivation, Sensorische Deprivation, Wolfskinder, Isolation, Kriegswaisen, Resozialisierung, Entwicklungsstörung, Sozialverhalten, Gehirnentwicklung, Hospitalismus, Kaspar Hauser, Romulus und Remus, Mogli, Homo ferus, Amala und Kamala, Genie.
- Quote paper
- Simone Walser (Author), 2018, Deprivation und Wolfskinder. Die Folgen von schwerer Isolation am Beispiel der Wolfskinder, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/437337