Das Buch „Die nachindustrielle Gesellschaft“ von Bell ist 1973 erschienen. In dieser Hausarbeit soll es um das letzte Kapitel dieses Buches „Die Aufgaben der Zukunft“ gehen. Der Schwerpunkt wird dabei vor allem auf die sich wandelnde Bedeutung von Wissen und dem Verlust der Stellung von Wirtschaft gelegt. Im ersten Teil sollen dazu die Thesen Bells dargestellt werden. Im Bezug auf Wissen rückt dazu auch die Wissenschaft, als Wissen produzierende Kraft, und die Universität, als Wissen verbreitende Kraft, ins Blickfeld. In Bezug auf den Rückgang von wirtschaftlicher Entscheidungsmacht soll die neue Rolle von Politik und politischen Entscheidungen und die Konsequenzen für die Gesellschaft Beachtung finden. Im zweiten Teil sollen zum Vergleich jeweils eine Arbeit des französischen Soziologen Alain Touraine und des französischen Philosophen Jean-François Lyotard herangezogen werden, die sich ebenfalls mit der Prognose um eine zukünftige Gesellschaft beschäftigt haben. Beide beziehen wie Bell in ihren Werken die Macht von Wissen mit ein, Touraine beschäftigt sich zudem, wie auch Bell, mit wirtschaftliche Veränderungen in einer nachindustriellen Gesellschaft. Da die sich die Grundideen der verschiedenen Ansätze sehr ähneln, soll es vor allem um die Ausdifferenzierung der Ideen gehen, wie sie die Autoren in einer nachindustriellen Gesellschaft verwirklicht sehen.
Inhaltsverzeichnis
- A
- Einleitung
- Die Aufgaben der Zukunft
- Die gesellschaftliche Struktur
- Wissenschaft in der nachindustriellen Gesellschaft
- Die nachindustrielle Gesellschaft als Meritokratie
- Knappheit in der nachindustriellen Gesellschaft
- B
- Vergleich mit den Ansätzen von Alain Touraine und Jean-François Lyotard
- Die nachindustrielle Gesellschaft bei Alain Touraine
- Der Begriff des postmodernen Wissens bei Jean-François Lyotard
- Vergleich mit den Ansätzen von Alain Touraine und Jean-François Lyotard
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert das letzte Kapitel von Daniel Bells Werk „Die nachindustrielle Gesellschaft“ mit dem Titel „Die Aufgaben der Zukunft“. Sie untersucht die Veränderungen, die die nachindustrielle Gesellschaft im Hinblick auf die Bedeutung von Wissen, den Wandel der wirtschaftlichen Strukturen und die Rolle von Politik und Wissenschaft mit sich bringt. Die Arbeit vergleicht Bells Thesen mit den Ansätzen von Alain Touraine und Jean-François Lyotard, die sich ebenfalls mit der Entwicklung der Gesellschaft und der Macht des Wissens auseinandersetzen.
- Die Bedeutung von Wissen und die Transformation der wissenschaftlichen Klasse in der nachindustriellen Gesellschaft.
- Die Rolle der Politik und die Abnahme der wirtschaftlichen Entscheidungsmacht in der nachindustriellen Gesellschaft.
- Die Bedeutung der Universität als Institution der Wissensvermittlung und der Einfluss des wissenschaftlichen Establishments auf die Politik.
- Die Herausforderungen der Meritokratie in der nachindustriellen Gesellschaft und die Spannungen zwischen Wissenschaft als charismatischer Gemeinschaft und Berufsgesellschaft.
- Der Wandel des Verhältnisses zwischen Wissenschaft und Politik und die Frage nach den Grenzen der wissenschaftlichen Mitbestimmung in politischen Entscheidungen.
Zusammenfassung der Kapitel
A. Die Aufgaben der Zukunft
1. Die gesellschaftliche Struktur
Bell stellt die These auf, dass in der nachindustriellen Gesellschaft die Politik eine stärkere Rolle als die Wirtschaft einnehmen wird. Die wirtschaftliche Macht wird durch die Macht des Wissens ersetzt, und eine neue Klasse von Wissenschaftlern, Technologen und Verwaltungsexperten wird an Bedeutung gewinnen. Diese Klasse ist durch theoretisches Wissen gekennzeichnet und trägt soziale Verantwortung.2. Wissenschaft in der nachindustriellen Gesellschaft
Bell analysiert die Rolle der Wissenschaft in der nachindustriellen Gesellschaft und beschreibt sie als Institution, die sich durch gemeinsame Verhaltensregeln und rationaler Überprüfbarkeit auszeichnet. Die freie Forschung, die sich durch Ideale wie den Aufstieg aufgrund von Fähigkeiten und die objektive Überprüfung von Ergebnissen auszeichnet, ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt der wissenschaftlichen Klasse.3. Die nachindustrielle Gesellschaft als Meritokratie
Bell untersucht die Entstehung einer Meritokratie in der nachindustriellen Gesellschaft, in der die Macht durch die Erbringung von Leistungen und hoher Kompetenz im technisch-wissenschaftlichen Bereich erlangt wird. Die Eigenschaften, die früher im Wirtschaftsleben zum Erfolg führten, werden zunehmend durch wissenschaftliche Kompetenzen ersetzt.B. Vergleich mit den Ansätzen von Alain Touraine und Jean-François Lyotard
1. Die nachindustrielle Gesellschaft bei Alain Touraine
Touraine beschreibt die nachindustrielle Gesellschaft als eine Gesellschaft, die durch die Dominanz von Wissen und die Abnahme der Bedeutung der Produktion gekennzeichnet ist. Er untersucht den Wandel der Arbeitsbedingungen und die Entstehung neuer sozialer Bewegungen, die sich für soziale Gerechtigkeit und politische Teilhabe einsetzen.2. Der Begriff des postmodernen Wissens bei Jean-François Lyotard
Lyotard analysiert den Begriff des postmodernen Wissens und argumentiert, dass Wissen im Zeitalter der Informationstechnologie fragmentiert und pluralistisch geworden ist. Er beschreibt die Herausforderungen, die sich aus der Zunahme des Wissens und der Entwicklung neuer Kommunikationsformen ergeben.Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter in diesem Text sind: nachindustrielle Gesellschaft, Wissen, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Meritokratie, charismatische Gemeinschaft, Berufsgesellschaft, Universität, Alain Touraine, Jean-François Lyotard, Postmoderne, Wissensgesellschaft.
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- Jennifer Werner (Author), 2005, Zu: Daniel Bell, Wissen in der nachindustriellen Gesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/43688