Im Laufe des bisherigen Studiums habe ich schon viel über unterschiedliche Arten von Tageseinrichtungen gelernt. Großer Wert wird dabei zunehmend auf den U3 Bereich, also die Kinderkrippen, gelegt. Hierbei handelt es sich um Betreuungseinrichtungen für Kinder im Alter von null bis drei Jahren. Diese Art der Kindertageseinrichtungen war nicht nur im bisherigen Studium relevant, sondern kam in den letzten Jahren auch immer öfter in den Medien zur Sprache. Die Familienformen haben sich gewandelt und es gibt immer mehr Patchwork-Familien oder allein erziehende Elternteile, die auf eine Betreuung ihrer Kleinkinder angewiesen sind. Zudem wollen immer mehr Frauen berufstätig und nicht allein für die Betreuung der Kinder zuständig sein.
Im Jahre 2004 trat deshalb schon das Tagesbetreuungs-Ausbaugesetz in Kraft, das zum Ziel hatte, bis zum Jahre 2010 einen Versorgungsgrad von 30 Prozent für Kinder unter drei Jahren zu erreichen. In der weiteren Entwicklung kam es dann zum Kinderförderungsgesetz, welches im Jahre 2008 beschlossen wurde und Kindern unter drei Jahren ab 2013 einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz oder die Unterbringung bei einer Tagesmutter gewährt. Diese Maßnahme war ein Gegenentwurf zur Debatte um das Betreuungsgeld, das Familien bekommen sollten, die ihre Kleinkinder nicht in eine Kindertageseinrichtung bringen, sondern zuhause betreuen.
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie war eine der Begründungen für das Gesetz. Auch Angelika van der Beek sieht viele Gründe, die für eine Betreuung in Kinderkrippen sprechen, wie zum Beispiel „die Entwicklung zu eigenverantwortlichen Persönlichkeiten, den Austausch mit Gleichaltrigen, [und] soziale Chancengleichheit“. Weitere Argumente lassen sich bei Christel van Dieken finden, die zu den schon genannten Punkten die vielfältigen Bildungsanregungen in den anregend und interessant gestalteten Kita-Räumen, das gemeinsame Lernen mit anderen Kindern, die frühe Entwicklung von Sozialverhalten und nicht zuletzt die Beratung, Unterstützung und den Austausch für und mit Eltern als positive Aspekte der Krippenbetreuung ansieht.
In diesem Portfolio werde ich zunächst auf meine Dilemma-Situation zum Thema „Schlafen in der Kita“ eingehen. Darauf folgt dann die Diskussion und Aufbereitung meines Schwerpunktthemas. Des Weiteren möchte ich die Möglichkeiten der pädagogischen Fachkräfte aufzeigen, um solche Dilemma-Situationen zu vermeiden. Abschließend werde ich eine Zusammenfassung und einen Ausblick geben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Darstellung der Situation
- Dilemma Situation
- Wichtige theoretische Hintergründe
- Schlaf und Kinderschlaf
- Schlafen-Ruhe in der Krippe
- Die Fachperson als ko-regulierender und ko-konstruierender Akteur
- Rituale
- Die praktische Elternarbeit
- Umsetzungsmöglichkeiten in der Krippe
- Résumée
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Portfolio untersucht die Herausforderungen des Mittagsschlafs in einer Kinderkrippe und beleuchtet die damit verbundenen Dilemmata für pädagogische Fachkräfte. Es analysiert die Situation anhand einer konkreten Erfahrung aus dem Anerkennungsjahr der Autorin und setzt diese in den Kontext einschlägiger theoretischer Grundlagen.
- Herausforderungen des Mittagsschlafs in der U3-Gruppe
- Konflikt zwischen Elternwünschen und pädagogischen Empfehlungen
- Die Rolle der pädagogischen Fachkraft bei der Gestaltung von Schlafroutinen
- Optimierung von Übergängen im Tagesablauf
- Bedeutung von Ritualen für den Kinderschlaf
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext des Portfolios, indem sie den wachsenden Bedarf an Krippenplätzen aufgrund veränderter Familienstrukturen und der zunehmenden Erwerbstätigkeit von Frauen hervorhebt. Sie referenziert das Tagesbetreuungs-Ausbaugesetz und das Kinderförderungsgesetz und benennt die Bedeutung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Weiterhin werden positive Aspekte der Krippenbetreuung im Hinblick auf die Entwicklung der Kinder und den Austausch mit Eltern angeführt. Das Portfolio kündigt die Auseinandersetzung mit einer konkreten Dilemma-Situation zum Thema Schlafen in der Kita an.
Darstellung der Situation: Dieses Kapitel schildert die Situation in einer Kindertageseinrichtung mit U3-Gruppe und Hort. Die Autorin beschreibt die Herausforderungen bei der Gestaltung der Übergänge zwischen Mittagsessen, Wickeln und Schlafen, insbesondere die Schwierigkeiten, die sich aus den unterschiedlichen Betreuungszeiten und den Bedürfnissen der Kinder aus der Regelgruppe ergeben, welche ebenfalls den Schlafraum nutzten. Die begrenzte Wickelmöglichkeit und die unterschiedlichen Schlafdauern der Kinder werden als problematisch dargestellt. Der Fokus liegt auf den Schwierigkeiten, die Kinder aus den Regelgruppen ruhig zu bekommen und sie nach einer vorgegebenen Zeit wieder aufzuwecken, ohne andere Kinder zu stören.
Dilemma Situation: Dieses Kapitel beschreibt den zentralen Konflikt zwischen dem Wunsch der Eltern nach flexiblen Schlafzeiten ihrer Kinder und den pädagogischen Empfehlungen, die einen längeren Mittagsschlaf für U3-Kinder befürworten. Die Autorin verdeutlicht den Druck und die Unsicherheit, die diese Situation für die pädagogischen Fachkräfte mit sich bringt, und bezieht sich auf die Fachliteratur, die das frühe Aufwecken als nicht physiologisch bezeichnet. Der zentrale Konfliktpunkt besteht in der täglichen Entscheidung, ob den Elternwünschen oder den pädagogischen Empfehlungen gefolgt werden soll.
Schlüsselwörter
U3-Kinder, Mittagsschlaf, Kinderkrippe, Elternarbeit, pädagogische Fachkraft, Schlafroutine, Dilemma, Übergänge, Rituale, Ko-Regulierung, Ko-Konstruktion.
Häufig gestellte Fragen zum Portfolio: Mittagsschlaf in der Kinderkrippe
Was ist das Thema des Portfolios?
Das Portfolio untersucht die Herausforderungen des Mittagsschlafs in einer Kinderkrippe und die damit verbundenen Dilemmata für pädagogische Fachkräfte. Es basiert auf den Erfahrungen der Autorin während ihres Anerkennungsjahres und bezieht einschlägige theoretische Grundlagen mit ein.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die zentralen Themen sind die Herausforderungen des Mittagsschlafs in der U3-Gruppe, der Konflikt zwischen Elternwünschen und pädagogischen Empfehlungen, die Rolle der pädagogischen Fachkraft bei der Gestaltung von Schlafroutinen, die Optimierung von Übergängen im Tagesablauf und die Bedeutung von Ritualen für den Kinderschlaf.
Welche konkreten Probleme werden beschrieben?
Das Portfolio beschreibt die Schwierigkeiten bei der Gestaltung der Übergänge zwischen Essen, Wickeln und Schlafen in einer Kindertageseinrichtung mit U3-Gruppe und Hort. Probleme entstehen durch unterschiedliche Betreuungszeiten, die Bedürfnisse der Kinder aus der Regelgruppe (die den Schlafraum mitnutzen), begrenzte Wickelmöglichkeiten und unterschiedliche Schlafdauern der Kinder. Ein zentrales Problem ist das Ruhigstellen und rechtzeitige Aufwecken der Kinder ohne andere zu stören.
Welches zentrale Dilemma wird dargestellt?
Das zentrale Dilemma besteht im Konflikt zwischen den Wünschen der Eltern nach flexiblen Schlafzeiten ihrer Kinder und den pädagogischen Empfehlungen, die einen längeren Mittagsschlaf für U3-Kinder befürworten. Dieser Konflikt erzeugt Druck und Unsicherheit bei den pädagogischen Fachkräften, da ein frühes Aufwecken als nicht physiologisch gilt.
Welche theoretischen Grundlagen werden berücksichtigt?
Das Portfolio bezieht sich auf Theorien zu Schlaf und Kinderschlaf, Schlaf und Ruhe in der Krippe, die Rolle der Fachperson als ko-regulierender und ko-konstruierender Akteur sowie die Bedeutung von Ritualen.
Welche Kapitel umfasst das Portfolio?
Das Portfolio enthält eine Einleitung, die Darstellung der Situation (inkl. Dilemma-Situation), wichtige theoretische Hintergründe, die praktische Elternarbeit, Umsetzungsmöglichkeiten in der Krippe und ein Resümee.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind U3-Kinder, Mittagsschlaf, Kinderkrippe, Elternarbeit, pädagogische Fachkraft, Schlafroutine, Dilemma, Übergänge, Rituale, Ko-Regulierung und Ko-Konstruktion.
Welche Bedeutung hat die Einleitung?
Die Einleitung beschreibt den Kontext des Portfolios, indem sie den wachsenden Bedarf an Krippenplätzen, das Tagesbetreuungs-Ausbaugesetz und das Kinderförderungsgesetz sowie die Bedeutung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie hervorhebt. Sie betont positive Aspekte der Krippenbetreuung und kündigt die Auseinandersetzung mit einer konkreten Dilemma-Situation an.
Wie wird die Situation in der Krippe dargestellt?
Die Darstellung der Situation beschreibt die Herausforderungen in einer Kindertageseinrichtung mit U3-Gruppe und Hort, fokussiert auf die Schwierigkeiten bei der Gestaltung der Übergänge zwischen Mittagsessen, Wickeln und Schlafen und die daraus resultierenden Konflikte.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen (implizit)?
Das Portfolio impliziert die Notwendigkeit einer besseren Abstimmung zwischen den Bedürfnissen der Kinder, den Wünschen der Eltern und den pädagogischen Empfehlungen, um einen optimalen Mittagsschlaf in der Krippe zu gewährleisten. Die Bedeutung von klaren Routinen, Ritualen und einer guten Kommunikation mit den Eltern wird hervorgehoben.
- Quote paper
- Fabian Titsch (Author), 2014, Schlafen in der Kinderkrippe (U3 Gruppe). Eine Dilemmasituation, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/436441